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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Deß Academischen
Adrianus IV. auch die Römische Käyser/ Conrad' III.
und Fridericus I. an sie geschrieben.

Noch eine dritte Hildegradis, zugenannt de Pin-
gua,
hat von natürlichen Dingen 4. Bücher/ von der
Natur und Würckung der Elementen/ etlichen Teut-
schen Ströhmen/ Kräutern/ Bäumen/ vier-füssigen
Thieren/ Fischen und Vögeln geschrieben.

Angela, Raymondi, deß Böhmischen Königs
Tochter/ ist/ nach ihres Herrn Vatters Tod/ in das
heilige Land gezogen/ und hat sich in den Geistlichen
Stand begeben. Brocardus zu Jerusalem hat sie un-
terrichtet/ daß sie hernach viel schöne Geistliche Sa-
chen an den Tag gegeben. Sie lebete ums Jahr
Christi 1190.

Bey den Hoch-Teutschen gelehrten Frauen habe
ich noch ein und anders anzuführen/ als: Cathari-
nam,
eine Haußfrau Matthiae Cellii, Predigers zu
Straßburg im Münster. Diese hat in reiner Teut-
scher Sprache gar zierlich geschrieben wider den Ul-
mischen Prediger/ Ludovicum Rabum. Sie hat auch
herauß gegeben eine Außlegung über den 50. Psal-
men/ und über das Gebett deß HErrn.

Dorothea Susanna von Bäyern/ Joh. Wilhel-
mi,
Hertzogs von Sachsen Gemahlin/ war in grossem
Ruhm wegen ihrer Wissenschafft und Erfahrung in
der H. Schrifft. Die Schrifften/ so sie außgefertiget/
sind von d' Academie zu Jena hoch gepriesen worden.

Johanna/ eine Tochter Grafen Ulrichs/ und Ge-
mahlin Alberti von Oesterreich/ räysete nach Rom/
und discurrirte mit dem H. Vatter in Lateinischer
Sprache.

Es hat sonst das Ansehen/ als wann das Frauen-
Volck in denen Niederlanden vor allen andern seines
Gleichen zu den Wissenschafften grosse Lust trage/ und

tüchtig

Deß Academiſchen
Adrianus IV. auch die Roͤmiſche Kaͤyſer/ Conrad’ III.
und Fridericus I. an ſie geſchrieben.

Noch eine dritte Hildegradis, zugenannt de Pin-
gua,
hat von natuͤrlichen Dingen 4. Buͤcher/ von der
Natur und Wuͤrckung der Elementen/ etlichen Teut-
ſchen Stroͤhmen/ Kraͤutern/ Baͤumen/ vier-fuͤſſigen
Thieren/ Fiſchen und Voͤgeln geſchrieben.

Angela, Raymondi, deß Boͤhmiſchen Koͤnigs
Tochter/ iſt/ nach ihres Herꝛn Vatters Tod/ in das
heilige Land gezogen/ und hat ſich in den Geiſtlichen
Stand begeben. Brocardus zu Jeruſalem hat ſie un-
terrichtet/ daß ſie hernach viel ſchoͤne Geiſtliche Sa-
chen an den Tag gegeben. Sie lebete ums Jahr
Chriſti 1190.

Bey den Hoch-Teutſchen gelehrten Frauen habe
ich noch ein und anders anzufuͤhren/ als: Cathari-
nam,
eine Haußfrau Matthiæ Cellii, Predigers zu
Straßburg im Muͤnſter. Dieſe hat in reiner Teut-
ſcher Sprache gar zierlich geſchrieben wider den Ul-
miſchen Prediger/ Ludovicum Rabum. Sie hat auch
herauß gegeben eine Außlegung uͤber den 50. Pſal-
men/ und uͤber das Gebett deß HErꝛn.

Dorothea Suſanna von Baͤyern/ Joh. Wilhel-
mi,
Hertzogs von Sachſen Gemahlin/ war in groſſem
Ruhm wegen ihrer Wiſſenſchafft und Erfahrung in
der H. Schrifft. Die Schrifften/ ſo ſie außgefertiget/
ſind von d’ Academie zu Jena hoch geprieſen worden.

Johanna/ eine Tochter Grafen Ulrichs/ und Ge-
mahlin Alberti von Oeſterreich/ raͤyſete nach Rom/
und diſcurrirte mit dem H. Vatter in Lateiniſcher
Sprache.

Es hat ſonſt das Anſehen/ als wann das Frauen-
Volck in denen Niederlanden vor allen andern ſeines
Gleichen zu den Wiſſenſchafften groſſe Luſt trage/ und

tuͤchtig
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[290/0302] Deß Academiſchen Adrianus IV. auch die Roͤmiſche Kaͤyſer/ Conrad’ III. und Fridericus I. an ſie geſchrieben. Noch eine dritte Hildegradis, zugenannt de Pin- gua, hat von natuͤrlichen Dingen 4. Buͤcher/ von der Natur und Wuͤrckung der Elementen/ etlichen Teut- ſchen Stroͤhmen/ Kraͤutern/ Baͤumen/ vier-fuͤſſigen Thieren/ Fiſchen und Voͤgeln geſchrieben. Angela, Raymondi, deß Boͤhmiſchen Koͤnigs Tochter/ iſt/ nach ihres Herꝛn Vatters Tod/ in das heilige Land gezogen/ und hat ſich in den Geiſtlichen Stand begeben. Brocardus zu Jeruſalem hat ſie un- terrichtet/ daß ſie hernach viel ſchoͤne Geiſtliche Sa- chen an den Tag gegeben. Sie lebete ums Jahr Chriſti 1190. Bey den Hoch-Teutſchen gelehrten Frauen habe ich noch ein und anders anzufuͤhren/ als: Cathari- nam, eine Haußfrau Matthiæ Cellii, Predigers zu Straßburg im Muͤnſter. Dieſe hat in reiner Teut- ſcher Sprache gar zierlich geſchrieben wider den Ul- miſchen Prediger/ Ludovicum Rabum. Sie hat auch herauß gegeben eine Außlegung uͤber den 50. Pſal- men/ und uͤber das Gebett deß HErꝛn. Dorothea Suſanna von Baͤyern/ Joh. Wilhel- mi, Hertzogs von Sachſen Gemahlin/ war in groſſem Ruhm wegen ihrer Wiſſenſchafft und Erfahrung in der H. Schrifft. Die Schrifften/ ſo ſie außgefertiget/ ſind von d’ Academie zu Jena hoch geprieſen worden. Johanna/ eine Tochter Grafen Ulrichs/ und Ge- mahlin Alberti von Oeſterreich/ raͤyſete nach Rom/ und diſcurrirte mit dem H. Vatter in Lateiniſcher Sprache. Es hat ſonſt das Anſehen/ als wann das Frauen- Volck in denen Niederlanden vor allen andern ſeines Gleichen zu den Wiſſenſchafften groſſe Luſt trage/ und tuͤchtig

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/302>, abgerufen am 25.11.2024.