lehrt/ sie lebete im 348. sten Jahr vor Christi Geburt. Alconora, Königin von Engelland/ Helena Flavia Augusta, Königs Coelii Tochter/ und Claudia Rufina, haben schöne Sachen geschrieben. Der Letztern ge- dencket Martialis mit grossem Ruhm. Brigitte ist wegen ihrer Wissenschafften/ Schrifften und Got- tesfurcht von dem Papst A. 518. unter die Heiligen gezehlet worden. Gilberta Anglica ist bekandt/ weil sie in Manns-Kleidern sich auf die freyen Künste ge- leget/ ob es aber wahr sey/ daß sie unter dem Namen Johannis VIII. (wie Platina und Boccacius wollen/) oder Johannis VII. (wie Sabellicus fürgibt/) an Papst Leonis Stelle kommen/ darvon lasse ich an- dere reden.
Unter die gelehrten Englischen Dames werden auch gezehlet Ursula Cynotura, Dionethi, eines Prin- tzen von Cornwall Tochter. Hilda Horesvita, Eduini, Königs von Northumberland Base/ welche im Jahr 670. von geistlichen Sachen viel geschrieben. Gisla und Richtruda, zwey geistliche Jungfrauen/ Juliana Barnes, eine Adeliche Jungfrau/ welche A. 1470. viel schöne Sachen geschrieben. Der hochgelehrte En- glische Cantzler/ Thomas Morus, ließ seine Töchter Margaretham, Catharinam und Ceciliam, samt seiner Basen Gigia, in der Lateinischen Sprach dermassen unterweisen/ daß sich Erasmus Roterodamus, an wel- chen sie allerseits geschrieben/ nicht gnug über ihren Stylum hat verwundern können. Anna, Margaretha und Jane Semers, 3. Schwestern/ haben obengemelter Margaretha, Königin von Navarra, herrliche Verse zu Ehren geschrieben. Catharina Parr, deß Englischen Königs Henrici VIII. Gemahlin/ hat in geistlichen Sachen wackere Schrifften nachgelassen/ als sie A. 1549. gestorben.
Elisabetha
Romans I. Buch.
lehrt/ ſie lebete im 348. ſten Jahr vor Chriſti Geburt. Alconora, Koͤnigin von Engelland/ Helena Flavia Auguſta, Koͤnigs Cœlii Tochter/ und Claudia Rufina, haben ſchoͤne Sachen geſchrieben. Der Letztern ge- dencket Martialis mit groſſem Ruhm. Brigitte iſt wegen ihrer Wiſſenſchafften/ Schrifften und Got- tesfurcht von dem Papſt A. 518. unter die Heiligen gezehlet worden. Gilberta Anglica iſt bekandt/ weil ſie in Manns-Kleidern ſich auf die freyen Kuͤnſte ge- leget/ ob es aber wahr ſey/ daß ſie unter dem Namen Johannis VIII. (wie Platina und Boccacius wollen/) oder Johannis VII. (wie Sabellicus fuͤrgibt/) an Papſt Leonis Stelle kommen/ darvon laſſe ich an- dere reden.
Unter die gelehrten Engliſchen Dames werden auch gezehlet Urſula Cynotura, Dionethi, eines Prin- tzen von Cornwall Tochter. Hilda Horeſvita, Eduini, Koͤnigs von Northumberland Baſe/ welche im Jahr 670. von geiſtlichen Sachen viel geſchrieben. Gisla und Richtruda, zwey geiſtliche Jungfrauen/ Juliana Barnes, eine Adeliche Jungfrau/ welche A. 1470. viel ſchoͤne Sachen geſchrieben. Der hochgelehrte En- gliſche Cantzler/ Thomas Morus, ließ ſeine Toͤchter Margaretham, Catharinam und Ceciliam, ſamt ſeiner Baſen Gigia, in der Lateiniſchen Sprach dermaſſen unterweiſen/ daß ſich Eraſmus Roterodamus, an wel- chen ſie allerſeits geſchrieben/ nicht gnug uͤber ihren Stylum hat verwundern koͤnnen. Anna, Margaretha und Jane Semers, 3. Schweſtern/ haben obengemelter Margaretha, Koͤnigin von Navarra, herꝛliche Verſe zu Ehren geſchrieben. Catharina Parr, deß Engliſchen Koͤnigs Henrici VIII. Gemahlin/ hat in geiſtlichen Sachen wackere Schrifften nachgelaſſen/ als ſie A. 1549. geſtorben.
Eliſabetha
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Romans I. Buch.
lehrt/ ſie lebete im 348. ſten Jahr vor Chriſti Geburt.
Alconora, Koͤnigin von Engelland/ Helena Flavia
Auguſta, Koͤnigs Cœlii Tochter/ und Claudia Rufina,
haben ſchoͤne Sachen geſchrieben. Der Letztern ge-
dencket Martialis mit groſſem Ruhm. Brigitte iſt
wegen ihrer Wiſſenſchafften/ Schrifften und Got-
tesfurcht von dem Papſt A. 518. unter die Heiligen
gezehlet worden. Gilberta Anglica iſt bekandt/ weil
ſie in Manns-Kleidern ſich auf die freyen Kuͤnſte ge-
leget/ ob es aber wahr ſey/ daß ſie unter dem Namen
Johannis VIII. (wie Platina und Boccacius wollen/)
oder Johannis VII. (wie Sabellicus fuͤrgibt/) an
Papſt Leonis Stelle kommen/ darvon laſſe ich an-
dere reden.
Unter die gelehrten Engliſchen Dames werden
auch gezehlet Urſula Cynotura, Dionethi, eines Prin-
tzen von Cornwall Tochter. Hilda Horeſvita, Eduini,
Koͤnigs von Northumberland Baſe/ welche im Jahr
670. von geiſtlichen Sachen viel geſchrieben. Gisla
und Richtruda, zwey geiſtliche Jungfrauen/ Juliana
Barnes, eine Adeliche Jungfrau/ welche A. 1470. viel
ſchoͤne Sachen geſchrieben. Der hochgelehrte En-
gliſche Cantzler/ Thomas Morus, ließ ſeine Toͤchter
Margaretham, Catharinam und Ceciliam, ſamt ſeiner
Baſen Gigia, in der Lateiniſchen Sprach dermaſſen
unterweiſen/ daß ſich Eraſmus Roterodamus, an wel-
chen ſie allerſeits geſchrieben/ nicht gnug uͤber ihren
Stylum hat verwundern koͤnnen. Anna, Margaretha
und Jane Semers, 3. Schweſtern/ haben obengemelter
Margaretha, Koͤnigin von Navarra, herꝛliche Verſe
zu Ehren geſchrieben. Catharina Parr, deß Engliſchen
Koͤnigs Henrici VIII. Gemahlin/ hat in geiſtlichen
Sachen wackere Schrifften nachgelaſſen/ als ſie
A. 1549. geſtorben.
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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/299>, abgerufen am 25.11.2024.
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