Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Deß Academischen solches höreten/ fielen ihm 6. zu/ um auch mitzugehen/aber die Ubrigen wurden ohnbeschädiget wieder nach dem Schloß gesandt/ und also gieng diese Gesell- schafft/ höchlich erfreuet über ihre glückliche Verrich- tung/ gerades Weges wieder nach Ptolemais. Auf dem Wege sprach Pardo zu Parmenio: Jst seiner
Deß Academiſchen ſolches hoͤreten/ fielen ihm 6. zu/ um auch mitzugehen/aber die Ubrigen wurden ohnbeſchaͤdiget wieder nach dem Schloß geſandt/ und alſo gieng dieſe Geſell- ſchafft/ hoͤchlich erfreuet uͤber ihre gluͤckliche Verrich- tung/ gerades Weges wieder nach Ptolemais. Auf dem Wege ſprach Pardo zu Parmenio: Jſt ſeiner
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Deß Academiſchen
ſolches hoͤreten/ fielen ihm 6. zu/ um auch mitzugehen/
aber die Ubrigen wurden ohnbeſchaͤdiget wieder nach
dem Schloß geſandt/ und alſo gieng dieſe Geſell-
ſchafft/ hoͤchlich erfreuet uͤber ihre gluͤckliche Verrich-
tung/ gerades Weges wieder nach Ptolemais.
Auf dem Wege ſprach Pardo zu Parmenio: Jſt
es moͤglich/ mein Printz/ daß ihr noch lebet? Wie ihr
ſehet/ war die Antwort/ dann ich bin ein halb Jahr
hernach/ als ich/ wie ihr wiſſet/ zu Boulogne von euch
toͤdtlich verwundet worden/ gaͤntzlich wieder geheilet
geweſen/ und von derſelben Zeit an/ hat es mich ge-
reuet/ mit euch jemahlen in Feindſchafft gelebet zu
haben/ ich hoffe auch/ hinfuͤhro werde unſere Freund-
ſchafft unzertrennlich ſeyn. Pardo hoͤrete ſolches
uͤberauß gerne/ dannenhero forſchete er weiter/ ob
dann ſeine Schweſter zu Ptolemais ſey? Wie ich hoͤ-
re/ ſprach er/ ſo iſt ſie daſelbſt geblieben/ und ich hoffe/
wann wir anders/ als leibliche Bruͤder mit einander
leben wollen/ ſie werde euch keine unangenehme
Braut/ und das Pfand unſerer beſtaͤndigen Freund-
ſchafft ſeyn/ dann ſie æſtimirt euch hoch. Pardo, der
von ſeiner Schweſter nichts wuſte/ ſondern ſeine
Melicerta einzig und allein liebte/ auch ſein Lebtage
keine andere zu heyrathen gewillet war/ erſtarrete faſt
uͤber dieſer Rede/ daß er nicht wuſte/ was er ſagen ſol-
te/ endlich aber begriff er ſich/ und ſprach: Mein
Printz/ dieſe Ehre iſt gar zu hoch/ jedannoch laſſen
wir unſere Eltern und Verwandte den Außſpruch
daruͤber thun. Mit dieſen Reden kamen ſie zu der
Stadt Ptolemais, allwo ſie von dem Printzen Alexio
gar hoͤflich empfangen/ und in das Schloß begleitet
wurden/ und ehrete dieſer den Parmenio ſehr hoch/
fuͤrnemlich als er vernahm/ daß er ſich mit Pardo ver-
glichen hatte. Es gieng aber Parmenio zuforderſt zu
ſeiner
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