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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Deß Academischen
Jubilierer: Durch diesen Sieg habe ich das Recht
an diesem Sclaven nun wieder erneuert/ ja verdop-
pelt/ weil er aber eine verzweiffelte Natur hat/ so wil
ich ihn euch überlassen/ wofern ihr mir nur 100. Kro-
nen herauß gebet.

Das XLI. Capitul/

Hageman löset den Klinaenfeld/ welcher den Corsar im
Kampff erleget. Vnter Barbarn und Heyden hat man auch wol
aufrichtige Freunde gefunden.

HJermit wandte er sich zu seinem Lieutenant,
und gab dem Jubilierer Zeit/ sich auf das An-
getragene zu besinnen/ gieng auch alsobald
von dem Kampff-Platz zu einer Herberge/ da er be-
kandt war. Hier kamen viel von seinen Mit-Raubern
zu ihm/ und gratulirten ihm zu seinem herrlichen
Sieg/ erhuben ihn auch deßwegen schier biß an den
Himmel. Der Bassa aber war sehr bestürtzet über
das Unglück deß Aga, und weil der Kampff/ vorer-
zehlter Massen/ in jenes Griechischen Kauffmanns
Garten war gehalten worden/ befahl er/ daß man
den Entleibten alsobald auf der Stelle/ da er todt ge-
blieben/ einscharren solte/ wodurch dann der gantze
Garten dem Kauffmann entzogen ward/ und hat
hernach der Bassa ein kleines Mäuerlein um das
Grab ziehen lassen/ den übrigen Garten aber für sich
behalten/ weil es keinem Christen gebühret/ einen
solchen Blut-Acker eigenthumlich zu besitzen/ darauf
ein Musulman erschlagen/ und begraben läge. Jn-
zwischen versammleten sich viel Janitscharen um das
Hauß/ darinn der Tripolesische Corsar logirte/ und
begunten sich die Rauber auch starck vom Schiff her-
ein in die Stadt zu ziehen/ daher es das Ansehen ge-
wan/ als wann es ohne Blutvergiessen nicht wol ab-
lauffen würde/ weil sich die Türcken außdrücklich ver-

nehmen

Deß Academiſchen
Jubilierer: Durch dieſen Sieg habe ich das Recht
an dieſem Sclaven nun wieder erneuert/ ja verdop-
pelt/ weil er aber eine verzweiffelte Natur hat/ ſo wil
ich ihn euch uͤberlaſſen/ wofern ihr mir nur 100. Kro-
nen herauß gebet.

Das XLI. Capitul/

Hageman loͤſet den Klinaenfeld/ welcher den Corſar im
Kampff erleget. Vnter Barbarn und Heyden hat man auch wol
aufrichtige Freunde gefunden.

HJermit wandte er ſich zu ſeinem Lieutenant,
und gab dem Jubilierer Zeit/ ſich auf das An-
getragene zu beſinnen/ gieng auch alſobald
von dem Kampff-Platz zu einer Herberge/ da er be-
kandt war. Hier kamen viel von ſeinen Mit-Raubern
zu ihm/ und gratulirten ihm zu ſeinem herꝛlichen
Sieg/ erhuben ihn auch deßwegen ſchier biß an den
Himmel. Der Baſſa aber war ſehr beſtuͤrtzet uͤber
das Ungluͤck deß Aga, und weil der Kampff/ vorer-
zehlter Maſſen/ in jenes Griechiſchen Kauffmanns
Garten war gehalten worden/ befahl er/ daß man
den Entleibten alſobald auf der Stelle/ da er todt ge-
blieben/ einſcharren ſolte/ wodurch dann der gantze
Garten dem Kauffmann entzogen ward/ und hat
hernach der Baſſa ein kleines Maͤuerlein um das
Grab ziehen laſſen/ den uͤbrigen Garten aber fuͤr ſich
behalten/ weil es keinem Chriſten gebuͤhret/ einen
ſolchen Blut-Acker eigenthumlich zu beſitzen/ darauf
ein Muſulman erſchlagen/ und begraben laͤge. Jn-
zwiſchen verſammleten ſich viel Janitſcharen um das
Hauß/ darinn der Tripoleſiſche Corſar logirte/ und
begunten ſich die Rauber auch ſtarck vom Schiff her-
ein in die Stadt zu ziehen/ daher es das Anſehen ge-
wan/ als wann es ohne Blutvergieſſen nicht wol ab-
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[998/1020] Deß Academiſchen Jubilierer: Durch dieſen Sieg habe ich das Recht an dieſem Sclaven nun wieder erneuert/ ja verdop- pelt/ weil er aber eine verzweiffelte Natur hat/ ſo wil ich ihn euch uͤberlaſſen/ wofern ihr mir nur 100. Kro- nen herauß gebet. Das XLI. Capitul/ Hageman loͤſet den Klinaenfeld/ welcher den Corſar im Kampff erleget. Vnter Barbarn und Heyden hat man auch wol aufrichtige Freunde gefunden. HJermit wandte er ſich zu ſeinem Lieutenant, und gab dem Jubilierer Zeit/ ſich auf das An- getragene zu beſinnen/ gieng auch alſobald von dem Kampff-Platz zu einer Herberge/ da er be- kandt war. Hier kamen viel von ſeinen Mit-Raubern zu ihm/ und gratulirten ihm zu ſeinem herꝛlichen Sieg/ erhuben ihn auch deßwegen ſchier biß an den Himmel. Der Baſſa aber war ſehr beſtuͤrtzet uͤber das Ungluͤck deß Aga, und weil der Kampff/ vorer- zehlter Maſſen/ in jenes Griechiſchen Kauffmanns Garten war gehalten worden/ befahl er/ daß man den Entleibten alſobald auf der Stelle/ da er todt ge- blieben/ einſcharren ſolte/ wodurch dann der gantze Garten dem Kauffmann entzogen ward/ und hat hernach der Baſſa ein kleines Maͤuerlein um das Grab ziehen laſſen/ den uͤbrigen Garten aber fuͤr ſich behalten/ weil es keinem Chriſten gebuͤhret/ einen ſolchen Blut-Acker eigenthumlich zu beſitzen/ darauf ein Muſulman erſchlagen/ und begraben laͤge. Jn- zwiſchen verſammleten ſich viel Janitſcharen um das Hauß/ darinn der Tripoleſiſche Corſar logirte/ und begunten ſich die Rauber auch ſtarck vom Schiff her- ein in die Stadt zu ziehen/ daher es das Anſehen ge- wan/ als wann es ohne Blutvergieſſen nicht wol ab- lauffen wuͤrde/ weil ſich die Tuͤrcken außdruͤcklich ver- nehmen

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 998. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/1020>, abgerufen am 18.11.2024.