Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.gestalt/ daß man sich alles/ was nur das Gemüht innerlich verbin- den und zugleich behutsam und sorgfältig machen kan/ von GOtt vorstellen müsse? Erläuterung. Diese Frage bringet uns auf den Haß GOt- den
geſtalt/ daß man ſich alles/ was nur das Gemuͤht innerlich verbin- den und zugleich behutſam und ſorgfaͤltig machen kan/ von GOtt vorſtellen muͤſſe? Erlaͤuterung. Dieſe Frage bringet uns auf den Haß GOt- den
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geſtalt/ daß man ſich alles/ was
nur das Gemuͤht innerlich verbin-
den und zugleich behutſam und
ſorgfaͤltig machen kan/ von GOtt
vorſtellen muͤſſe?
Erlaͤuterung.
Dieſe Frage bringet uns auf den Haß GOt-
tes wider das Boͤſe und gibt zu erkennen/ daß
die Urſache/ welche macht/ daß er das Beſte ernſt-
lich wil/ auch machen muͤſſe/ daß er an denen/ die
ihm hierin zuwider/ ein Misgefallen trage. Die-
ſes Misgefallen aber kan man ſich nicht als ei-
ne Leidenſchaft in ſeinem Weſen/ wie es bey Men-
ſchen iſt/ ſondern nur der Wirckung nach in der
Seelen des Ubertreters vorſtellen. GOTT
empfindet daſſelbe nicht auf menſchliche Art:
Er laͤſt es aber diejenige nachdruͤcklich fuͤh-
len/ an denen er es traͤgt. Wann das nicht
waͤre/ ſo koͤnte man nicht ſagen/ daß dieſer Wil-
le GOttes der ernſtlichſte und kraͤftigſte. Die
Gottloſen wuͤrden ungeſcheut uͤber ihm ihr Ge-
ſpoͤtt treiben/ und ſich an ſein Gebot vielwe-
niger als an den Befehl eines irrdiſchen Regen-
ten kehren. Ja der Unterſcheid unter boͤſen und
guten wuͤrde ewig unkennbar bleiben. Die Vol-
lenkommenheit in GOtt erfordert alſo/ daß wir
uns ihn als einen ſolchen vorſtellen/ den alle Welt
als den groͤſten Wolthaͤter zu lieben/ aber auch als
den
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