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Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.

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ten und Verhältnussen unterschiedliche Verän-
derungen wircket/ er doch in ihm selbst unverän-
dert bleibt: welches auch nichts Widersprechen-
des in sich fast.

VII.
Ob aber daher/ daß bey Gott eine
immerwährende Neigung zu wir-
cken und die Geschöpffe/ so er der

Existentz fähig zu seyn erkannt/ her-
vorzubringen/
(quaest. 6.) nohtwen-
dig folge/ daß er von Ewigkeit her
müsse erschaffen und Creaturen
hervor gebracht haben?

Erläuterung.

Uber die Fragen: Ob die Welt ewig sey? Ob
sie in ihrer vollkommenen Gestalt oder nur der
Materie nach von Ewigkeit sey? Ob sie für sich und
ihrer Natur nach ewig/ oder ob sie zufällig und
von GOtt von Ewigkeit her sey erschaffen? ist
schon vor langer Zeit unter denen Weltweisen
gestritten worden. Was man hierin dem Aristo-
teli
beymesse/ ist bekannt genug. Gassendus meynt/
es wären alle heydnische Philosophi darin einig/
daß die Materie/ daraus die Welt gemacht/ vor-
her gewesen/ weil aus nichts nichts wird. Phys.
Sect. I. L. I. c. 6. Augustinus
in seinem Buch de
haeresibus c. LIX.
setzet die Seleucianos und Hermia-

nos



ten und Verhaͤltnuſſen unterſchiedliche Veraͤn-
derungen wircket/ er doch in ihm ſelbſt unveraͤn-
dert bleibt: welches auch nichts Widerſprechen-
des in ſich faſt.

VII.
Ob aber daher/ daß bey Gott eine
immerwaͤhrende Neigung zu wir-
cken und die Geſchoͤpffe/ ſo er der

Exiſtentz faͤhig zu ſeyn erkannt/ her-
vorzubringen/
(quæſt. 6.) nohtwen-
dig folge/ daß er von Ewigkeit her
muͤſſe erſchaffen und Creaturen
hervor gebracht haben?

Erlaͤuterung.

Uber die Fragen: Ob die Welt ewig ſey? Ob
ſie in ihrer vollkommenen Geſtalt oder nur der
Materie nach von Ewigkeit ſey? Ob ſie fuͤr ſich und
ihrer Natur nach ewig/ oder ob ſie zufaͤllig und
von GOtt von Ewigkeit her ſey erſchaffen? iſt
ſchon vor langer Zeit unter denen Weltweiſen
geſtritten worden. Was man hierin dem Ariſto-
teli
beymeſſe/ iſt bekannt genug. Gaſſendus meynt/
es waͤren alle heydniſche Philoſophi darin einig/
daß die Materie/ daraus die Welt gemacht/ vor-
her geweſen/ weil aus nichts nichts wird. Phyſ.
Sect. I. L. I. c. 6. Auguſtinus
in ſeinem Buch de
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[10/0062] ten und Verhaͤltnuſſen unterſchiedliche Veraͤn- derungen wircket/ er doch in ihm ſelbſt unveraͤn- dert bleibt: welches auch nichts Widerſprechen- des in ſich faſt. VII. Ob aber daher/ daß bey Gott eine immerwaͤhrende Neigung zu wir- cken und die Geſchoͤpffe/ ſo er der Exiſtentz faͤhig zu ſeyn erkannt/ her- vorzubringen/ (quæſt. 6.) nohtwen- dig folge/ daß er von Ewigkeit her muͤſſe erſchaffen und Creaturen hervor gebracht haben? Erlaͤuterung. Uber die Fragen: Ob die Welt ewig ſey? Ob ſie in ihrer vollkommenen Geſtalt oder nur der Materie nach von Ewigkeit ſey? Ob ſie fuͤr ſich und ihrer Natur nach ewig/ oder ob ſie zufaͤllig und von GOtt von Ewigkeit her ſey erſchaffen? iſt ſchon vor langer Zeit unter denen Weltweiſen geſtritten worden. Was man hierin dem Ariſto- teli beymeſſe/ iſt bekannt genug. Gaſſendus meynt/ es waͤren alle heydniſche Philoſophi darin einig/ daß die Materie/ daraus die Welt gemacht/ vor- her geweſen/ weil aus nichts nichts wird. Phyſ. Sect. I. L. I. c. 6. Auguſtinus in ſeinem Buch de hæreſibus c. LIX. ſetzet die Seleucianos und Hermia- nos

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Zitationshilfe: Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hanssen_grundfragen_1731/62>, abgerufen am 13.11.2024.