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Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.

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verdammen. v. 34. Ausser diesen wird kein an-
deres Mittel möglich seyn/ die Schmertzen der
Sünden wegzunehmen. J. C. Dippel, da er wohl
merckt/ daß durch den Begriff/ welchen er von
Christo denen Menschen bey zubringen sucht/ nie-
mand in Ansehung des zukünftigen in eine wah-
re Beruhigung könne gesetzt werden/ will lieber/
daß man sich auf Gnad und Ungnad ergeben/ als
auf die Leyden JEsu Christi/ die das vollgültige
Opfer für unsere Sünde/ sein Vertrauen setzen soll.
Er achtets nicht/ daß Leute ohne Trost und Hoff-
nung in Verzweifflung und Unglauben dahin
sterben/ wenn er nur den Ruhm haben kan/ ein
neues Systema ersonnen und die alte Religion ü-
bern Hauffen geworffen zu haben. Doch ich
bin der Hoffnung/ daß keiner/ der seiner Seelen
Ruhstand liebt/ sich durch Großprahlen und
Windmachen wird dergestallt verführen lassen/
daß er in der Höllen-Gewalt begehrt zu bleiben/
wenn er Gelegenheit siehet heraus zu kommen.
Wer uns die Hülffe nimmt/ so GOtt wider die
Sünde gegeben/ der läst uns in den Stricken des
Todes/ in dem Gefühl des göttlichen Zorns und
in der Furcht/ ewiglich verdammt zu werden. Es
wäre eine grosse Thorheit/ wenn man sich über-
reden ließ/ ein Lösegeld/ so man in Händen hat/ um
seinen Schuldherrn zu befriedigen/ wegzuwerffen
und es dagegen wollte darauf ankommen lassen/
ob er ohne dasselbe uns die Schuld wolle erlassen
oder sein Recht wider uns gebrauchen.

LVII.



verdammen. v. 34. Auſſer dieſen wird kein an-
deres Mittel moͤglich ſeyn/ die Schmertzen der
Suͤnden wegzunehmen. J. C. Dippel, da er wohl
merckt/ daß durch den Begriff/ welchen er von
Chriſto denen Menſchen bey zubringen ſucht/ nie-
mand in Anſehung des zukuͤnftigen in eine wah-
re Beruhigung koͤnne geſetzt werden/ will lieber/
daß man ſich auf Gnad und Ungnad ergeben/ als
auf die Leyden JEſu Chriſti/ die das vollguͤltige
Opfer fuͤr unſere Suͤnde/ ſein Vertrauen ſetzen ſoll.
Er achtets nicht/ daß Leute ohne Troſt und Hoff-
nung in Verzweifflung und Unglauben dahin
ſterben/ wenn er nur den Ruhm haben kan/ ein
neues Syſtema erſonnen und die alte Religion uͤ-
bern Hauffen geworffen zu haben. Doch ich
bin der Hoffnung/ daß keiner/ der ſeiner Seelen
Ruhſtand liebt/ ſich durch Großprahlen und
Windmachen wird dergeſtallt verfuͤhren laſſen/
daß er in der Hoͤllen-Gewalt begehrt zu bleiben/
wenn er Gelegenheit ſiehet heraus zu kommen.
Wer uns die Huͤlffe nimmt/ ſo GOtt wider die
Suͤnde gegeben/ der laͤſt uns in den Stricken des
Todes/ in dem Gefuͤhl des goͤttlichen Zorns und
in der Furcht/ ewiglich verdammt zu werden. Es
waͤre eine groſſe Thorheit/ wenn man ſich uͤber-
reden ließ/ ein Loͤſegeld/ ſo man in Haͤnden hat/ um
ſeinen Schuldherrn zu befriedigen/ wegzuwerffen
und es dagegen wollte darauf ankommen laſſen/
ob er ohne daſſelbe uns die Schuld wolle erlaſſen
oder ſein Recht wider uns gebrauchen.

LVII.
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[132/0184] verdammen. v. 34. Auſſer dieſen wird kein an- deres Mittel moͤglich ſeyn/ die Schmertzen der Suͤnden wegzunehmen. J. C. Dippel, da er wohl merckt/ daß durch den Begriff/ welchen er von Chriſto denen Menſchen bey zubringen ſucht/ nie- mand in Anſehung des zukuͤnftigen in eine wah- re Beruhigung koͤnne geſetzt werden/ will lieber/ daß man ſich auf Gnad und Ungnad ergeben/ als auf die Leyden JEſu Chriſti/ die das vollguͤltige Opfer fuͤr unſere Suͤnde/ ſein Vertrauen ſetzen ſoll. Er achtets nicht/ daß Leute ohne Troſt und Hoff- nung in Verzweifflung und Unglauben dahin ſterben/ wenn er nur den Ruhm haben kan/ ein neues Syſtema erſonnen und die alte Religion uͤ- bern Hauffen geworffen zu haben. Doch ich bin der Hoffnung/ daß keiner/ der ſeiner Seelen Ruhſtand liebt/ ſich durch Großprahlen und Windmachen wird dergeſtallt verfuͤhren laſſen/ daß er in der Hoͤllen-Gewalt begehrt zu bleiben/ wenn er Gelegenheit ſiehet heraus zu kommen. Wer uns die Huͤlffe nimmt/ ſo GOtt wider die Suͤnde gegeben/ der laͤſt uns in den Stricken des Todes/ in dem Gefuͤhl des goͤttlichen Zorns und in der Furcht/ ewiglich verdammt zu werden. Es waͤre eine groſſe Thorheit/ wenn man ſich uͤber- reden ließ/ ein Loͤſegeld/ ſo man in Haͤnden hat/ um ſeinen Schuldherrn zu befriedigen/ wegzuwerffen und es dagegen wollte darauf ankommen laſſen/ ob er ohne daſſelbe uns die Schuld wolle erlaſſen oder ſein Recht wider uns gebrauchen. LVII.

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Zitationshilfe: Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hanssen_grundfragen_1731/184>, abgerufen am 23.11.2024.