Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.drücklicher in der Seelen müsse em- pfunden werden; jemehr dieselbe von ihrem geistlichen Verderben überführt und sich an dem Gewissen von der Sünde gedrücket fühlt? Erläuterung. Die Sünde mit ihren unseligen Wirckun- dem J
druͤcklicher in der Seelen muͤſſe em- pfunden werden; jemehr dieſelbe von ihrem geiſtlichen Verderben uͤberfuͤhrt und ſich an dem Gewiſſen von der Suͤnde gedruͤcket fuͤhlt? Erlaͤuterung. Die Suͤnde mit ihren unſeligen Wirckun- dem J
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <head> <pb facs="#f0181" n="129"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <hi rendition="#b">druͤcklicher in der Seelen muͤſſe em-<lb/> pfunden werden; jemehr dieſelbe<lb/> von ihrem geiſtlichen Verderben<lb/> uͤberfuͤhrt und ſich an dem Gewiſſen<lb/> von der Suͤnde gedruͤcket fuͤhlt?</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Erlaͤuterung.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Die Suͤnde mit ihren unſeligen Wirckun-<lb/> gen verurſacht den Ubelſtand des Geiſtes und ſetzt<lb/> ihn inſonderheit wegen der Gewogenheit Got-<lb/> tes in Furcht und Bekuͤmmerniß. (<hi rendition="#aq">quæſt.</hi> 21.) ſo<lb/> bald nun dieſelbe erkannt und in ihren Greueln<lb/> eingeſehen wird/ muß auch ihre Wirckung in der<lb/> Seelen gefuͤhlet und gemercket werden/ und zwar<lb/> mehr und weniger/ nach dem die Suͤnden groß<lb/> oder klein und die Einſicht ſcharf oder ſchwach iſt.<lb/> Dieſes Erkaͤnntnuͤß der Suͤnden und dieß Gefuͤhl<lb/> von ihrer Schaͤdlichkeit laͤſſet uns den Wehrt und<lb/> Nutzen des Mittler-Amts JEſu Chriſti erkennen<lb/> und deſſen Kraft empfinden. Der Begriff/ daß<lb/> wir von ſeiner Fuͤlle Gnad um Gnade haben/ nim̃t<lb/> dem Begriff/ daß wir mit unſern Suͤnden Zorn<lb/> und Ungnade verdienen/ alle Kraft und Wir-<lb/> ckung: <hi rendition="#fr">wo die Suͤnde maͤchtig worden/</hi> (ſie wird<lb/> aber maͤchtig/ wenn man ihre betruͤbte folgen im<lb/> Gewiſſen fuͤhlet) <hi rendition="#fr">da wird doch die Gnade viel<lb/> maͤchtiger.</hi> <hi rendition="#aq">Rom. V.</hi> 20. Das iſt/ da wird die<lb/> Frucht des Mittler-Amts JEſu noch viel kraͤf-<lb/> tiger empfunden. Jn dem nun das ſchwache<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0181]
druͤcklicher in der Seelen muͤſſe em-
pfunden werden; jemehr dieſelbe
von ihrem geiſtlichen Verderben
uͤberfuͤhrt und ſich an dem Gewiſſen
von der Suͤnde gedruͤcket fuͤhlt?
Erlaͤuterung.
Die Suͤnde mit ihren unſeligen Wirckun-
gen verurſacht den Ubelſtand des Geiſtes und ſetzt
ihn inſonderheit wegen der Gewogenheit Got-
tes in Furcht und Bekuͤmmerniß. (quæſt. 21.) ſo
bald nun dieſelbe erkannt und in ihren Greueln
eingeſehen wird/ muß auch ihre Wirckung in der
Seelen gefuͤhlet und gemercket werden/ und zwar
mehr und weniger/ nach dem die Suͤnden groß
oder klein und die Einſicht ſcharf oder ſchwach iſt.
Dieſes Erkaͤnntnuͤß der Suͤnden und dieß Gefuͤhl
von ihrer Schaͤdlichkeit laͤſſet uns den Wehrt und
Nutzen des Mittler-Amts JEſu Chriſti erkennen
und deſſen Kraft empfinden. Der Begriff/ daß
wir von ſeiner Fuͤlle Gnad um Gnade haben/ nim̃t
dem Begriff/ daß wir mit unſern Suͤnden Zorn
und Ungnade verdienen/ alle Kraft und Wir-
ckung: wo die Suͤnde maͤchtig worden/ (ſie wird
aber maͤchtig/ wenn man ihre betruͤbte folgen im
Gewiſſen fuͤhlet) da wird doch die Gnade viel
maͤchtiger. Rom. V. 20. Das iſt/ da wird die
Frucht des Mittler-Amts JEſu noch viel kraͤf-
tiger empfunden. Jn dem nun das ſchwache
dem
J
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |