glauben, daß sie Jahrhunderte durchlebt. Auch diese kommen aus einem sehr kleinen Ei hervor.
Ob die Vögel gleich kleiner als vierfüßige Thiere sind, so glaubt man doch von ihnen, daß sie länger le- ben, und ob dieses gleich wunderbar klingt, so muß man doch den Erfahrungen glauben. Es hat nämlich das Wachsthum der Vögel eine sehr kurze Dauer, so daß bereits ein Hahn am vierzigsten Tage (a), nachdem er das Ei verlassen, die Begattung verrichtet; überhaupt sind die Vögel in dieser Begierde unmäßiger, und viele gehören unter die Geschlechter, bei denen die Vielweibe- rey eingeführt ist.
Und doch bringt es ein Hahn kaum über zehn Jah- re (b), und der Pfau nicht über vier und zwanzig (c). Dahingegen lebt die Nachtigall sechszehn bis achtzehn Jahre (d), und eben so lange auch die singende Lerche (e).
Ein unbeweibter Canarienvogel lebt zwey und zwan- zig Jahre und darüber (f), ein Stieglizz drey und zwan- zig Jahre (g).
Der Habicht soll vierzig Jahre alt werden (h).
Noch legt die Gans im zwanzigsten Jahre Eier (i), sie lebt bis ins funfzigste (k); und der Schwan, da er grösser ist, bis hundert Jahr (l).
Es soll ein eingesperrter Adler hundert und vier Jahr gelebt haben (m).
Vom
(a)[Spaltenumbruch]REAUMUR Art. de saire eclore II. p. 389.
(b)BRADLEY Iadydirect. p. 15.
(c)Des SERRES p. 497.
(d)Aedologie p. 126.
(e)Skylark. Englisch song. birds p. 38.
(f)HARVIEUX p. 354.
(g)WILLOUGHBY p. 12.
(h)VERULAM p. 82.
(i)Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 6. 7. obs. 170.
(k)BRADLEY farmers direct. p. 25. vielleicht bis 100. Idem. die [Spaltenumbruch]
Männchen unter den Heuschrekken sterben nach den Weibchen, und bald darauf auch die Weibchen; macht man aber, daß die Männ- chen sich nicht begatten, so leben sie zwei Monate und länger noch. Mem. de Berlin. T. XIV. p. 99.
(l)VERULAMIUS p. 85. bis auf viele Generationen. Des SER- RES p. 452.
(m)KLEIN ornitholog. p. 40. Bresl. Samml. 1719. m. Dec. KEIS- LER Reise T. I. p. 39.
N n n 3
III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen.
glauben, daß ſie Jahrhunderte durchlebt. Auch dieſe kommen aus einem ſehr kleinen Ei hervor.
Ob die Voͤgel gleich kleiner als vierfuͤßige Thiere ſind, ſo glaubt man doch von ihnen, daß ſie laͤnger le- ben, und ob dieſes gleich wunderbar klingt, ſo muß man doch den Erfahrungen glauben. Es hat naͤmlich das Wachsthum der Voͤgel eine ſehr kurze Dauer, ſo daß bereits ein Hahn am vierzigſten Tage (a), nachdem er das Ei verlaſſen, die Begattung verrichtet; uͤberhaupt ſind die Voͤgel in dieſer Begierde unmaͤßiger, und viele gehoͤren unter die Geſchlechter, bei denen die Vielweibe- rey eingefuͤhrt iſt.
Und doch bringt es ein Hahn kaum uͤber zehn Jah- re (b), und der Pfau nicht uͤber vier und zwanzig (c). Dahingegen lebt die Nachtigall ſechszehn bis achtzehn Jahre (d), und eben ſo lange auch die ſingende Lerche (e).
Ein unbeweibter Canarienvogel lebt zwey und zwan- zig Jahre und daruͤber (f), ein Stieglizz drey und zwan- zig Jahre (g).
Der Habicht ſoll vierzig Jahre alt werden (h).
Noch legt die Gans im zwanzigſten Jahre Eier (i), ſie lebt bis ins funfzigſte (k); und der Schwan, da er groͤſſer iſt, bis hundert Jahr (l).
Es ſoll ein eingeſperrter Adler hundert und vier Jahr gelebt haben (m).
Vom
(a)[Spaltenumbruch]REAUMUR Art. de ſaire eclore II. p. 389.
(b)BRADLEY Iadydirect. p. 15.
(c)Des SERRES p. 497.
(d)Aedologie p. 126.
(e)Skylark. Engliſch ſong. birds p. 38.
(f)HARVIEUX p. 354.
(g)WILLOUGHBY p. 12.
(h)VERULAM p. 82.
(i)Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 6. 7. obſ. 170.
(k)BRADLEY farmers direct. p. 25. vielleicht bis 100. Idem. die [Spaltenumbruch]
Maͤnnchen unter den Heuſchrekken ſterben nach den Weibchen, und bald darauf auch die Weibchen; macht man aber, daß die Maͤnn- chen ſich nicht begatten, ſo leben ſie zwei Monate und laͤnger noch. Mem. de Berlin. T. XIV. p. 99.
(l)VERULAMIUS p. 85. bis auf viele Generationen. Des SER- RES p. 452.
(m)KLEIN ornitholog. p. 40. Bresl. Samml. 1719. m. Dec. KEIS- LER Reiſe T. I. p. 39.
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[931[933]/0985]
III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen.
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kommen aus einem ſehr kleinen Ei hervor.
Ob die Voͤgel gleich kleiner als vierfuͤßige Thiere
ſind, ſo glaubt man doch von ihnen, daß ſie laͤnger le-
ben, und ob dieſes gleich wunderbar klingt, ſo muß man
doch den Erfahrungen glauben. Es hat naͤmlich das
Wachsthum der Voͤgel eine ſehr kurze Dauer, ſo daß
bereits ein Hahn am vierzigſten Tage (a), nachdem er
das Ei verlaſſen, die Begattung verrichtet; uͤberhaupt
ſind die Voͤgel in dieſer Begierde unmaͤßiger, und viele
gehoͤren unter die Geſchlechter, bei denen die Vielweibe-
rey eingefuͤhrt iſt.
Und doch bringt es ein Hahn kaum uͤber zehn Jah-
re (b), und der Pfau nicht uͤber vier und zwanzig (c).
Dahingegen lebt die Nachtigall ſechszehn bis achtzehn
Jahre (d), und eben ſo lange auch die ſingende Lerche (e).
Ein unbeweibter Canarienvogel lebt zwey und zwan-
zig Jahre und daruͤber (f), ein Stieglizz drey und zwan-
zig Jahre (g).
Der Habicht ſoll vierzig Jahre alt werden (h).
Noch legt die Gans im zwanzigſten Jahre Eier (i),
ſie lebt bis ins funfzigſte (k); und der Schwan, da er
groͤſſer iſt, bis hundert Jahr (l).
Es ſoll ein eingeſperrter Adler hundert und vier Jahr
gelebt haben (m).
Vom
(a)
REAUMUR Art. de ſaire
eclore II. p. 389.
(b) BRADLEY Iadydirect. p. 15.
(c) Des SERRES p. 497.
(d) Aedologie p. 126.
(e) Skylark. Engliſch ſong.
birds p. 38.
(f) HARVIEUX p. 354.
(g) WILLOUGHBY p. 12.
(h) VERULAM p. 82.
(i) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
6. 7. obſ. 170.
(k) BRADLEY farmers direct.
p. 25. vielleicht bis 100. Idem. die
Maͤnnchen unter den Heuſchrekken
ſterben nach den Weibchen, und
bald darauf auch die Weibchen;
macht man aber, daß die Maͤnn-
chen ſich nicht begatten, ſo leben
ſie zwei Monate und laͤnger noch.
Mem. de Berlin. T. XIV. p. 99.
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LER Reiſe T. I. p. 39.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 931[933]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/985>, abgerufen am 28.11.2024.
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