Saame, auf den Boden, eines mit Wasser angefüllten Gefässes, zu Klümpen (i).
Jch weiß es aber auch aus dem Geständnisse der Frau- enspersonen, welches man ihnen nur durch ein mühsames Verhör abdringt, daß sie eine grosse Wollust empfinden, wenn der vorragende Rand des Muttermundes von dem Zeugungswerkzeuge der Mannspersonen gerieben wird.
Jch sehe auch nicht ein, warum die Natur den Och- sen, Hirschen, Schweinen, und andern Thieren, so lange Ruthen mitgetheilt hätte, wenn es schon genug wäre, eine Saamenluft in die Oefnung der Mutterscheide gehen zu lassen. Sie hat nämlich überall die Länge der weiblichen Geburtstheile nach dem männlichen Zeugungstheile so genau zugeschnitten, daß derselbe die Länge der Scheide ausfüllt, und den Grund erreichen kann. Die Wollust hat an der Eichel ihren Sizz, und diese konnte ohne ein so langes Jnstrument erhalten werden.
Bei Personen, mit verschloßnen Schaamtheilen, kann, wie bei engen Jungfern, die Gewaltthätigkeit des hizzigen Ehemannes, die Schwierigkeiten heben, und diese können an dem blutigen und zerrissenem Fleische wieder von neuem hervorwachsen, wie man weiß, daß blutende Finger zusammenwachsen. Ein gewisser Ehe- mann schwängerte seine Frau durch den Hintern, weil sich die Mutterscheide in diesem öfnete (l): und andre misbrauchen die Harnröhre der Frauenspersonen im Bei- schlafe (m).
Die Versuche des Harveis, welche derselbe erst einige Zeit nach der Begattung anstellte, so wie unsere Versuche, beweisen nicht hinlänglich, daß kein Saame in der Gebärmutter zurükke geblieben: er kann fortge- flossen gewesen seyn, nachdem er seine Dienste bereits ge- (k)
than,
(i)[Spaltenumbruch]MELLI l. c. p. 26.
(l)LOUIS. de muliebr. dispos.
(m)L. XXVIII. p. 78.
(k) Ohne Einlassen des Saa- mens konn nicht empfangen wer- den BARBATUS form. fet. p. 39. [Spaltenumbruch]
der Dunst sey nicht hinlänglich BONNET. II. p. 241.
Die Frucht. XXIX. Buch.
Saame, auf den Boden, eines mit Waſſer angefuͤllten Gefaͤſſes, zu Kluͤmpen (i).
Jch weiß es aber auch aus dem Geſtaͤndniſſe der Frau- ensperſonen, welches man ihnen nur durch ein muͤhſames Verhoͤr abdringt, daß ſie eine groſſe Wolluſt empfinden, wenn der vorragende Rand des Muttermundes von dem Zeugungswerkzeuge der Mannsperſonen gerieben wird.
Jch ſehe auch nicht ein, warum die Natur den Och- ſen, Hirſchen, Schweinen, und andern Thieren, ſo lange Ruthen mitgetheilt haͤtte, wenn es ſchon genug waͤre, eine Saamenluft in die Oefnung der Mutterſcheide gehen zu laſſen. Sie hat naͤmlich uͤberall die Laͤnge der weiblichen Geburtstheile nach dem maͤnnlichen Zeugungstheile ſo genau zugeſchnitten, daß derſelbe die Laͤnge der Scheide ausfuͤllt, und den Grund erreichen kann. Die Wolluſt hat an der Eichel ihren Sizz, und dieſe konnte ohne ein ſo langes Jnſtrument erhalten werden.
Bei Perſonen, mit verſchloßnen Schaamtheilen, kann, wie bei engen Jungfern, die Gewaltthaͤtigkeit des hizzigen Ehemannes, die Schwierigkeiten heben, und dieſe koͤnnen an dem blutigen und zerriſſenem Fleiſche wieder von neuem hervorwachſen, wie man weiß, daß blutende Finger zuſammenwachſen. Ein gewiſſer Ehe- mann ſchwaͤngerte ſeine Frau durch den Hintern, weil ſich die Mutterſcheide in dieſem oͤfnete (l): und andre misbrauchen die Harnroͤhre der Frauensperſonen im Bei- ſchlafe (m).
Die Verſuche des Harveis, welche derſelbe erſt einige Zeit nach der Begattung anſtellte, ſo wie unſere Verſuche, beweiſen nicht hinlaͤnglich, daß kein Saame in der Gebaͤrmutter zuruͤkke geblieben: er kann fortge- floſſen geweſen ſeyn, nachdem er ſeine Dienſte bereits ge- (k)
than,
(i)[Spaltenumbruch]MELLI l. c. p. 26.
(l)LOUIS. de muliebr. diſpoſ.
(m)L. XXVIII. p. 78.
(k) Ohne Einlaſſen des Saa- mens konn nicht empfangen wer- den BARBATUS form. fet. p. 39. [Spaltenumbruch]
der Dunſt ſey nicht hinlaͤnglich BONNET. II. p. 241.
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Die Frucht. XXIX. Buch.
Saame, auf den Boden, eines mit Waſſer angefuͤllten
Gefaͤſſes, zu Kluͤmpen (i).
Jch weiß es aber auch aus dem Geſtaͤndniſſe der Frau-
ensperſonen, welches man ihnen nur durch ein muͤhſames
Verhoͤr abdringt, daß ſie eine groſſe Wolluſt empfinden,
wenn der vorragende Rand des Muttermundes von dem
Zeugungswerkzeuge der Mannsperſonen gerieben wird.
Jch ſehe auch nicht ein, warum die Natur den Och-
ſen, Hirſchen, Schweinen, und andern Thieren, ſo lange
Ruthen mitgetheilt haͤtte, wenn es ſchon genug waͤre, eine
Saamenluft in die Oefnung der Mutterſcheide gehen zu
laſſen. Sie hat naͤmlich uͤberall die Laͤnge der weiblichen
Geburtstheile nach dem maͤnnlichen Zeugungstheile ſo
genau zugeſchnitten, daß derſelbe die Laͤnge der Scheide
ausfuͤllt, und den Grund erreichen kann. Die Wolluſt
hat an der Eichel ihren Sizz, und dieſe konnte ohne ein
ſo langes Jnſtrument erhalten werden.
Bei Perſonen, mit verſchloßnen Schaamtheilen,
kann, wie bei engen Jungfern, die Gewaltthaͤtigkeit des
hizzigen Ehemannes, die Schwierigkeiten heben, und
dieſe koͤnnen an dem blutigen und zerriſſenem Fleiſche
wieder von neuem hervorwachſen, wie man weiß, daß
blutende Finger zuſammenwachſen. Ein gewiſſer Ehe-
mann ſchwaͤngerte ſeine Frau durch den Hintern, weil
ſich die Mutterſcheide in dieſem oͤfnete (l): und andre
misbrauchen die Harnroͤhre der Frauensperſonen im Bei-
ſchlafe (m).
Die Verſuche des Harveis, welche derſelbe erſt
einige Zeit nach der Begattung anſtellte, ſo wie unſere
Verſuche, beweiſen nicht hinlaͤnglich, daß kein Saame
in der Gebaͤrmutter zuruͤkke geblieben: er kann fortge-
floſſen geweſen ſeyn, nachdem er ſeine Dienſte bereits ge-
than,
(k)
(i)
MELLI l. c. p. 26.
(l) LOUIS. de muliebr. diſpoſ.
(m) L. XXVIII. p. 78.
(k) Ohne Einlaſſen des Saa-
mens konn nicht empfangen wer-
den BARBATUS form. fet. p. 39.
der Dunſt ſey nicht hinlaͤnglich
BONNET. II. p. 241.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/90>, abgerufen am 27.11.2024.
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