verursacht. Auf solche Art bricht zuerst ein geringer Theil des Zahns durch diese Membran hindurch; allmählich folget ihm ein grösseres Stükk nebst der Krone, bis zu derjenigen Furche hin, die sie von der Wurzel trennt.
Die Schneidezähne sind die ersten, welche hervorkom- men (h), indem sie sich durch ihre dünne Schneide den Weg öfnen; von ihnen dringen die untern zuerst her- vor (i), hierauf folgen die obern; hinter diesen erscheinen die untern Hundeszähne, und nach diesen die obern (k).
Die Bakkenzähne folgen, da sie breit und dikk sind, zuletzt nach (l), die zween erstere erscheinen nach dem andern Jahre, dieses werden der kleine Bakkenzahn und der erste grosse Bakkenzahn (m) bei einem erwachsenen Menschen seyn; ein andermal trift man drei Bakken- zähne an (n).
Da diese Zähne bestimmt sind, auszufallen und wie- der zu wachsen, so haben sie niemals vollkommene Wur- zeln die kegelförmig spizz mit einem kleinen Loche durchbort wären (o), und sie bleiben schwach, vielleicht weil die zwei- ten Zähne, die eine grosse Menge Blut verlangen, er- nährt seyn wollen. Es lagen aber in der Frucht zwei und dreißig Keime zu den Zähnen, ausser diesen ersten
zwan-
(h)[Spaltenumbruch]FAUCHARD p. 30. Le CLERC. p. 113. BERTIN p. 273. LECLUSE p. 20.
(i)Idem. ibid.
(k)Ibid. daß doch zuerst ein oder zween Bakkenzähne hervorkommen STORCH Kinderkrankh. II. p. 25. & RAU ort. & regn. dent. Thes. 18. auf entgegen gesezzte Weise vor den Schneidezähnen brachen die Hundszähne heraus. HAGED. c. 1. n. 73.
(l)ALBIN t. 1. f. 1.
(m)BERTIN p. 275. so scheint es auch nach dem Kupfer des AL- BINI f. 3. daß sich der zweite Zahn [Spaltenumbruch]
zwischen dem ersten und Bakken- zahne dazwischen legt.
(n) Drei INGRASSIAS p. 4. nämlich überhaupt 12. FALLOP. EUSTACH. c. 15. 22. welcher die ersten zwei, drei oder vier zwischen den erstern kommen läßt, und blos die vier ersten Zähne der zweiten Reihe sich wieder ergänzen lässet c. 22.
(o)EUSTACH c. 15. MAL- PIGHI posth. p. 52. t. 1. f. 2 A. B. RAU. bei ERNDLI Itin angl. bat. & de regn. dent. p. 20. HE- BENSTREIT anat. femin. MOU- TON Ess. p. 102. auch an dem Krokodille DUVERNEY Mem. de mathem. & de physic. p. 14.
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
verurſacht. Auf ſolche Art bricht zuerſt ein geringer Theil des Zahns durch dieſe Membran hindurch; allmaͤhlich folget ihm ein groͤſſeres Stuͤkk nebſt der Krone, bis zu derjenigen Furche hin, die ſie von der Wurzel trennt.
Die Schneidezaͤhne ſind die erſten, welche hervorkom- men (h), indem ſie ſich durch ihre duͤnne Schneide den Weg oͤfnen; von ihnen dringen die untern zuerſt her- vor (i), hierauf folgen die obern; hinter dieſen erſcheinen die untern Hundeszaͤhne, und nach dieſen die obern (k).
Die Bakkenzaͤhne folgen, da ſie breit und dikk ſind, zuletzt nach (l), die zween erſtere erſcheinen nach dem andern Jahre, dieſes werden der kleine Bakkenzahn und der erſte groſſe Bakkenzahn (m) bei einem erwachſenen Menſchen ſeyn; ein andermal trift man drei Bakken- zaͤhne an (n).
Da dieſe Zaͤhne beſtimmt ſind, auszufallen und wie- der zu wachſen, ſo haben ſie niemals vollkommene Wur- zeln die kegelfoͤrmig ſpizz mit einem kleinen Loche durchbort waͤren (o), und ſie bleiben ſchwach, vielleicht weil die zwei- ten Zaͤhne, die eine groſſe Menge Blut verlangen, er- naͤhrt ſeyn wollen. Es lagen aber in der Frucht zwei und dreißig Keime zu den Zaͤhnen, auſſer dieſen erſten
zwan-
(h)[Spaltenumbruch]FAUCHARD p. 30. Le CLERC. p. 113. BERTIN p. 273. LECLUSE p. 20.
(i)Idem. ibid.
(k)Ibid. daß doch zuerſt ein oder zween Bakkenzaͤhne hervorkommen STORCH Kinderkrankh. II. p. 25. & RAU ort. & regn. dent. Theſ. 18. auf entgegen geſezzte Weiſe vor den Schneidezaͤhnen brachen die Hundszaͤhne heraus. HAGED. c. 1. n. 73.
(l)ALBIN t. 1. f. 1.
(m)BERTIN p. 275. ſo ſcheint es auch nach dem Kupfer des AL- BINI f. 3. daß ſich der zweite Zahn [Spaltenumbruch]
zwiſchen dem erſten und Bakken- zahne dazwiſchen legt.
(n) Drei INGRASSIAS p. 4. naͤmlich uͤberhaupt 12. FALLOP. EUSTACH. c. 15. 22. welcher die erſten zwei, drei oder vier zwiſchen den erſtern kommen laͤßt, und blos die vier erſten Zaͤhne der zweiten Reihe ſich wieder ergaͤnzen laͤſſet c. 22.
(o)EUSTACH c. 15. MAL- PIGHI poſth. p. 52. t. 1. f. 2 A. B. RAU. bei ERNDLI Itin angl. bat. & de regn. dent. p. 20. HE- BENSTREIT anat. femin. MOU- TON Eſſ. p. 102. auch an dem Krokodille DUVERNEY Mem. de mathem. & de phyſic. p. 14.
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[808[810]/0862]
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
verurſacht. Auf ſolche Art bricht zuerſt ein geringer Theil
des Zahns durch dieſe Membran hindurch; allmaͤhlich
folget ihm ein groͤſſeres Stuͤkk nebſt der Krone, bis zu
derjenigen Furche hin, die ſie von der Wurzel trennt.
Die Schneidezaͤhne ſind die erſten, welche hervorkom-
men (h), indem ſie ſich durch ihre duͤnne Schneide den
Weg oͤfnen; von ihnen dringen die untern zuerſt her-
vor (i), hierauf folgen die obern; hinter dieſen erſcheinen
die untern Hundeszaͤhne, und nach dieſen die obern (k).
Die Bakkenzaͤhne folgen, da ſie breit und dikk ſind,
zuletzt nach (l), die zween erſtere erſcheinen nach dem
andern Jahre, dieſes werden der kleine Bakkenzahn und
der erſte groſſe Bakkenzahn (m) bei einem erwachſenen
Menſchen ſeyn; ein andermal trift man drei Bakken-
zaͤhne an (n).
Da dieſe Zaͤhne beſtimmt ſind, auszufallen und wie-
der zu wachſen, ſo haben ſie niemals vollkommene Wur-
zeln die kegelfoͤrmig ſpizz mit einem kleinen Loche durchbort
waͤren (o), und ſie bleiben ſchwach, vielleicht weil die zwei-
ten Zaͤhne, die eine groſſe Menge Blut verlangen, er-
naͤhrt ſeyn wollen. Es lagen aber in der Frucht zwei
und dreißig Keime zu den Zaͤhnen, auſſer dieſen erſten
zwan-
(h)
FAUCHARD p. 30. Le
CLERC. p. 113. BERTIN p. 273.
LECLUSE p. 20.
(i) Idem. ibid.
(k) Ibid. daß doch zuerſt ein oder
zween Bakkenzaͤhne hervorkommen
STORCH Kinderkrankh. II. p. 25.
& RAU ort. & regn. dent. Theſ.
18. auf entgegen geſezzte Weiſe vor
den Schneidezaͤhnen brachen die
Hundszaͤhne heraus. HAGED.
c. 1. n. 73.
(l) ALBIN t. 1. f. 1.
(m) BERTIN p. 275. ſo ſcheint
es auch nach dem Kupfer des AL-
BINI f. 3. daß ſich der zweite Zahn
zwiſchen dem erſten und Bakken-
zahne dazwiſchen legt.
(n) Drei INGRASSIAS p. 4.
naͤmlich uͤberhaupt 12. FALLOP.
EUSTACH. c. 15. 22. welcher die
erſten zwei, drei oder vier zwiſchen
den erſtern kommen laͤßt, und blos
die vier erſten Zaͤhne der zweiten
Reihe ſich wieder ergaͤnzen laͤſſet
c. 22.
(o) EUSTACH c. 15. MAL-
PIGHI poſth. p. 52. t. 1. f. 2 A.
B. RAU. bei ERNDLI Itin angl.
bat. & de regn. dent. p. 20. HE-
BENSTREIT anat. femin. MOU-
TON Eſſ. p. 102. auch an dem
Krokodille DUVERNEY Mem. de
mathem. & de phyſic. p. 14.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 808[810]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/862>, abgerufen am 22.11.2024.
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