aus, bis sie nach zwanzig (i) oder dreyßig, und vierzig Tagen (k), bisweilen auch diese ganze Zeit über völlig wie Blut fortgehet, und endlich vertrokknet (l).
Jhre Menge ist ungewiß. Man hat davon inner- halb wenig Tagen sechs und dreißig Pfunde Blut weg- gehen gesehen (m). Gemeiniglich rechnet man diese Rei- nigung auf ein, oder auf anderthalb Pfunde Blut (n). Hingegen pfleget die monatliche Reinigung, wenn sich diese nach dem Kindbette zum ersten mal wieder einfindet, stärker zu fliessen.
Mit der Reinigung der Kindbetterinnen werden zu- gleich die kleinen Häute der äussern Fruchthaut, die klei- ne Lappen des Kuchens, und was sonst von fremden Dingen in der Gebärmutter mehr vorhanden ist, zugleich mit fortgeschaft; hiezu ist die Fäulniß selbst mit behülflich, indem sie die Fasern zerschmelzt, und den ganzen feind- lichen Körper flüßig, und geschickt macht, den Mutter- mund zu überwältigen.
Es ist die Reinigung der Kindbetterinnen von der grösten Unentbehrlichkeit, und es sterben niemals so viel Frauens im Kindbette, als wenn sich bei ihnen die Rei- nigung verstopft, und gemeiniglich pflegt dieses bei einer Entzündung der Gebärmutter (q), bisweilen aber auch vom Schrecken zu geschehen (r).
Oft ist daran die grobe Hand der Wehemutter schuld (s).
Selten geschieht es, daß diese Reinigung ohne ge- fährliche Folgen bereits den fünften Tag (t), oder den (o) (p)
an-
(i)[Spaltenumbruch]MAURICEAU p. 414.
(k)La MOTTE p. 76. HIP- POCR. gynaik. a.
(l)La MOTTE ibid.
(m)THEMEL p. 218.
(n)HAEN rat. med. IV. p. 205.
(q)Bresl. Samml. ann. 1723. m. Nov.
(r)La MOTTE obs. 412.
(s)Idem obs. 400. III. WERL- HOF l. c.
(t)La MOTTE p. 767.
(o)LEVRET p. 47.
(p)HIPPOCR. Epidem. I. aegr. [Spaltenumbruch]
a. Epid. III. S. 2. aegr. 2. 13. gy- naik. a. Prenhet. I. n. 10.
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V. Abſ. Die Geburt.
aus, bis ſie nach zwanzig (i) oder dreyßig, und vierzig Tagen (k), bisweilen auch dieſe ganze Zeit uͤber voͤllig wie Blut fortgehet, und endlich vertrokknet (l).
Jhre Menge iſt ungewiß. Man hat davon inner- halb wenig Tagen ſechs und dreißig Pfunde Blut weg- gehen geſehen (m). Gemeiniglich rechnet man dieſe Rei- nigung auf ein, oder auf anderthalb Pfunde Blut (n). Hingegen pfleget die monatliche Reinigung, wenn ſich dieſe nach dem Kindbette zum erſten mal wieder einfindet, ſtaͤrker zu flieſſen.
Mit der Reinigung der Kindbetterinnen werden zu- gleich die kleinen Haͤute der aͤuſſern Fruchthaut, die klei- ne Lappen des Kuchens, und was ſonſt von fremden Dingen in der Gebaͤrmutter mehr vorhanden iſt, zugleich mit fortgeſchaft; hiezu iſt die Faͤulniß ſelbſt mit behuͤlflich, indem ſie die Faſern zerſchmelzt, und den ganzen feind- lichen Koͤrper fluͤßig, und geſchickt macht, den Mutter- mund zu uͤberwaͤltigen.
Es iſt die Reinigung der Kindbetterinnen von der groͤſten Unentbehrlichkeit, und es ſterben niemals ſo viel Frauens im Kindbette, als wenn ſich bei ihnen die Rei- nigung verſtopft, und gemeiniglich pflegt dieſes bei einer Entzuͤndung der Gebaͤrmutter (q), bisweilen aber auch vom Schrecken zu geſchehen (r).
Oft iſt daran die grobe Hand der Wehemutter ſchuld (s).
Selten geſchieht es, daß dieſe Reinigung ohne ge- faͤhrliche Folgen bereits den fuͤnften Tag (t), oder den (o) (p)
an-
(i)[Spaltenumbruch]MAURICEAU p. 414.
(k)La MOTTE p. 76. HIP- POCR. gynaik. a.
(l)La MOTTE ibid.
(m)THEMEL p. 218.
(n)HAEN rat. med. IV. p. 205.
(q)Bresl. Samml. ann. 1723. m. Nov.
(r)La MOTTE obſ. 412.
(s)Idem obſ. 400. III. WERL- HOF l. c.
(t)La MOTTE p. 767.
(o)LEVRET p. 47.
(p)HIPPOCR. Epidem. I. aegr. [Spaltenumbruch]
a. Epid. III. S. 2. aegr. 2. 13. gy- naik. a. Prenhet. I. n. 10.
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[755[757]/0809]
V. Abſ. Die Geburt.
aus, bis ſie nach zwanzig (i) oder dreyßig, und vierzig
Tagen (k), bisweilen auch dieſe ganze Zeit uͤber voͤllig
wie Blut fortgehet, und endlich vertrokknet (l).
Jhre Menge iſt ungewiß. Man hat davon inner-
halb wenig Tagen ſechs und dreißig Pfunde Blut weg-
gehen geſehen (m). Gemeiniglich rechnet man dieſe Rei-
nigung auf ein, oder auf anderthalb Pfunde Blut (n).
Hingegen pfleget die monatliche Reinigung, wenn ſich
dieſe nach dem Kindbette zum erſten mal wieder einfindet,
ſtaͤrker zu flieſſen.
Mit der Reinigung der Kindbetterinnen werden zu-
gleich die kleinen Haͤute der aͤuſſern Fruchthaut, die klei-
ne Lappen des Kuchens, und was ſonſt von fremden
Dingen in der Gebaͤrmutter mehr vorhanden iſt, zugleich
mit fortgeſchaft; hiezu iſt die Faͤulniß ſelbſt mit behuͤlflich,
indem ſie die Faſern zerſchmelzt, und den ganzen feind-
lichen Koͤrper fluͤßig, und geſchickt macht, den Mutter-
mund zu uͤberwaͤltigen.
Es iſt die Reinigung der Kindbetterinnen von der
groͤſten Unentbehrlichkeit, und es ſterben niemals ſo viel
Frauens im Kindbette, als wenn ſich bei ihnen die Rei-
nigung verſtopft, und gemeiniglich pflegt dieſes bei einer
Entzuͤndung der Gebaͤrmutter (q), bisweilen aber auch
vom Schrecken zu geſchehen (r).
Oft iſt daran die grobe Hand der Wehemutter
ſchuld (s).
Selten geſchieht es, daß dieſe Reinigung ohne ge-
faͤhrliche Folgen bereits den fuͤnften Tag (t), oder den
an-
(o)
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(i)
MAURICEAU p. 414.
(k) La MOTTE p. 76. HIP-
POCR. gynaik. a.
(l) La MOTTE ibid.
(m) THEMEL p. 218.
(n) HAEN rat. med. IV. p. 205.
(q) Bresl. Samml. ann. 1723.
m. Nov.
(r) La MOTTE obſ. 412.
(s) Idem obſ. 400. III. WERL-
HOF l. c.
(t) La MOTTE p. 767.
(o) LEVRET p. 47.
(p) HIPPOCR. Epidem. I. aegr.
a. Epid. III. S. 2. aegr. 2. 13. gy-
naik. a. Prenhet. I. n. 10.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 755[757]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/809>, abgerufen am 25.11.2024.
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