bracht worden, auch zugleich der Kuchen, welcher sich bereits zu lösen anfing (n), herausgenommen werden mö- ge, ohne daß das kleinste Theilchen zurükk bleiben dürfte. So weiß auch jedermann, daß man ohne dieses Hülfs- mittel (o) das Leben der Mutter nicht erhalten könne (p), es mag nun die Frucht bereits ihre Reife mit sich brin- gen, oder noch unreif seyn.
Davon rühren also diejenige traurige Entbindungen her, da der abgelöste Kuchen vor der Frucht vorangeht (q); und aus eben diesem Grunde sind auch diese Entbindungen öfters sehr unglükklich, wenn sich der Kuchen an den Muttermund angehängt hat (r), indem man selbigen nothwendig zuerst lösen muß, weil er der fortgehenden Frucht den Platz benehmen würde. Und auch in diesem Falle muß man mit der Entbindung sehr eilen, um die Frau zu erhalten (s). Endlich stürzt eine Menge Blut, mit vieler Gefahr begleitet, hervor, wenn zwar ein Theil des Kuchens losgelassen, das übrige aber noch feste hängt (t), oder wenn der Kuchen viel zu feste sizzt.
Jn-
(n)[Spaltenumbruch]MAURICEAU obs. post. 21. La MOTTE obs. 396. CHAP- MAN p. 26.
(o) Tödtliche Folgen, wenn die Frucht nicht heraus genommen worden, sind gar zu öftere Vor- fälle, nach MAURICEAU p. 158. u. s. w. obs. 162. 220. 238. 330. La MOTTE obs. 392. 393. 394. BOHN l. c. p. 604. 605. STORCH auch nach ausgezognen Kuchen konnte eine andere Mutter nicht erhalten werden, bei dem MAU- RICEAU obs. 17. und an seiner eigenen Schwester p. 162. SMEL- LIE III. p. 103. 149. 180. 274.
(p) Von erhaltenen Müttern lieset man bei der SIEGMUNDIN. MAURICEAU p. 168. obs. 216. 279. 284. 457. 650. obs. postr. 57. 80. 98. 110. 120 La MOTTE obs. 347. 390. PATUNA in seinem Be- [Spaltenumbruch]
richte von einer Frucht GIFFARD fast in unzählbaren Fällen LEVRET SMELLIE III. p. 176 219 220.
(q)MAURICEAU p. 331. obs. 175. 210. 423. 428. 502. 651. DIO- NIS. p. 299. La MOTTE L. III. c. 15. BOHN p. 616. SIEGMUN- DIN p. 98. PORTAL obs. 2. SMELLIE III. p. 143. 162. 180. 414.
(r)SCHACHER placent. uter. morb. LEVRET p. 41. HENKEL VII Samml. p. 12. SCHLICHT. Unterricht p. 116. SMELLIE III. BOESSEL Wendung p. 5.
(s)DENYS p. 527. Erst zog den Kuchen, und hierauf die Frucht heraus de LAISSE p. 313.
(t)HENKEL VII Samml. p 2. SMELLIE III. p. 219. 220. 414. GIFFARD. cases an vielen Stellen.
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V. Abſ. Die Geburt.
bracht worden, auch zugleich der Kuchen, welcher ſich bereits zu loͤſen anfing (n), herausgenommen werden moͤ- ge, ohne daß das kleinſte Theilchen zuruͤkk bleiben duͤrfte. So weiß auch jedermann, daß man ohne dieſes Huͤlfs- mittel (o) das Leben der Mutter nicht erhalten koͤnne (p), es mag nun die Frucht bereits ihre Reife mit ſich brin- gen, oder noch unreif ſeyn.
Davon ruͤhren alſo diejenige traurige Entbindungen her, da der abgeloͤſte Kuchen vor der Frucht vorangeht (q); und aus eben dieſem Grunde ſind auch dieſe Entbindungen oͤfters ſehr ungluͤkklich, wenn ſich der Kuchen an den Muttermund angehaͤngt hat (r), indem man ſelbigen nothwendig zuerſt loͤſen muß, weil er der fortgehenden Frucht den Platz benehmen wuͤrde. Und auch in dieſem Falle muß man mit der Entbindung ſehr eilen, um die Frau zu erhalten (s). Endlich ſtuͤrzt eine Menge Blut, mit vieler Gefahr begleitet, hervor, wenn zwar ein Theil des Kuchens losgelaſſen, das uͤbrige aber noch feſte haͤngt (t), oder wenn der Kuchen viel zu feſte ſizzt.
Jn-
(n)[Spaltenumbruch]MAURICEAU obſ. poſt. 21. La MOTTE obſ. 396. CHAP- MAN p. 26.
(o) Toͤdtliche Folgen, wenn die Frucht nicht heraus genommen worden, ſind gar zu oͤftere Vor- faͤlle, nach MAURICEAU p. 158. u. ſ. w. obſ. 162. 220. 238. 330. La MOTTE obſ. 392. 393. 394. BOHN l. c. p. 604. 605. STORCH auch nach ausgezognen Kuchen konnte eine andere Mutter nicht erhalten werden, bei dem MAU- RICEAU obſ. 17. und an ſeiner eigenen Schweſter p. 162. SMEL- LIE III. p. 103. 149. 180. 274.
(p) Von erhaltenen Muͤttern lieſet man bei der SIEGMUNDIN. MAURICEAU p. 168. obſ. 216. 279. 284. 457. 650. obſ. poſtr. 57. 80. 98. 110. 120 La MOTTE obſ. 347. 390. PATUNA in ſeinem Be- [Spaltenumbruch]
richte von einer Frucht GIFFARD faſt in unzaͤhlbaren Faͤllen LEVRET SMELLIE III. p. 176 219 220.
(q)MAURICEAU p. 331. obſ. 175. 210. 423. 428. 502. 651. DIO- NIS. p. 299. La MOTTE L. III. c. 15. BOHN p. 616. SIEGMUN- DIN p. 98. PORTAL obſ. 2. SMELLIE III. p. 143. 162. 180. 414.
(r)SCHACHER placent. uter. morb. LEVRET p. 41. HENKEL VII Samml. p. 12. SCHLICHT. Unterricht p. 116. SMELLIE III. BOESSEL Wendung p. 5.
(s)DENYS p. 527. Erſt zog den Kuchen, und hierauf die Frucht heraus de LAISSE p. 313.
(t)HENKEL VII Samml. p 2. SMELLIE III. p. 219. 220. 414. GIFFARD. caſes an vielen Stellen.
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[741[743]/0795]
V. Abſ. Die Geburt.
bracht worden, auch zugleich der Kuchen, welcher ſich
bereits zu loͤſen anfing (n), herausgenommen werden moͤ-
ge, ohne daß das kleinſte Theilchen zuruͤkk bleiben duͤrfte.
So weiß auch jedermann, daß man ohne dieſes Huͤlfs-
mittel (o) das Leben der Mutter nicht erhalten koͤnne (p),
es mag nun die Frucht bereits ihre Reife mit ſich brin-
gen, oder noch unreif ſeyn.
Davon ruͤhren alſo diejenige traurige Entbindungen
her, da der abgeloͤſte Kuchen vor der Frucht vorangeht (q);
und aus eben dieſem Grunde ſind auch dieſe Entbindungen
oͤfters ſehr ungluͤkklich, wenn ſich der Kuchen an den
Muttermund angehaͤngt hat (r), indem man ſelbigen
nothwendig zuerſt loͤſen muß, weil er der fortgehenden
Frucht den Platz benehmen wuͤrde. Und auch in dieſem
Falle muß man mit der Entbindung ſehr eilen, um die
Frau zu erhalten (s). Endlich ſtuͤrzt eine Menge Blut,
mit vieler Gefahr begleitet, hervor, wenn zwar ein Theil
des Kuchens losgelaſſen, das uͤbrige aber noch feſte
haͤngt (t), oder wenn der Kuchen viel zu feſte ſizzt.
Jn-
(n)
MAURICEAU obſ. poſt. 21.
La MOTTE obſ. 396. CHAP-
MAN p. 26.
(o) Toͤdtliche Folgen, wenn die
Frucht nicht heraus genommen
worden, ſind gar zu oͤftere Vor-
faͤlle, nach MAURICEAU p. 158.
u. ſ. w. obſ. 162. 220. 238. 330.
La MOTTE obſ. 392. 393. 394.
BOHN l. c. p. 604. 605. STORCH
auch nach ausgezognen Kuchen
konnte eine andere Mutter nicht
erhalten werden, bei dem MAU-
RICEAU obſ. 17. und an ſeiner
eigenen Schweſter p. 162. SMEL-
LIE III. p. 103. 149. 180. 274.
(p) Von erhaltenen Muͤttern
lieſet man bei der SIEGMUNDIN.
MAURICEAU p. 168. obſ. 216.
279. 284. 457. 650. obſ. poſtr. 57.
80. 98. 110. 120 La MOTTE obſ.
347. 390. PATUNA in ſeinem Be-
richte von einer Frucht GIFFARD
faſt in unzaͤhlbaren Faͤllen LEVRET
SMELLIE III. p. 176 219 220.
(q) MAURICEAU p. 331. obſ.
175. 210. 423. 428. 502. 651. DIO-
NIS. p. 299. La MOTTE L. III.
c. 15. BOHN p. 616. SIEGMUN-
DIN p. 98. PORTAL obſ. 2.
SMELLIE III. p. 143. 162. 180.
414.
(r) SCHACHER placent. uter.
morb. LEVRET p. 41. HENKEL
VII Samml. p. 12. SCHLICHT.
Unterricht p. 116. SMELLIE III.
BOESSEL Wendung p. 5.
(s) DENYS p. 527. Erſt zog
den Kuchen, und hierauf die Frucht
heraus de LAISSE p. 313.
(t) HENKEL VII Samml. p 2.
SMELLIE III. p. 219. 220. 414.
GIFFARD. caſes an vielen Stellen.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 741[743]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/795>, abgerufen am 25.11.2024.
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