beitenden (l) Kräfte ist. Es gebären nämlich auch die- jenige Weiber, bei denen sich entweder der Muttermund erst gegen die Geburtsstunde öfnet (m), und vielmehr ge- gen die Annäherung dieser Stunde enger wird (n), oder da derselbe durch irgend einen Fehler geschlossen ist (o), so wie er endlich bei manchen Frauenspersonen, entwe- der von Anstrengung der Gebärenden (p), oder durch Wundärzte verlezzt wird (q). Oefters verschließt sich auch derselbe wieder, wenn er sich bereits zu öfnen an- fingt (r).
Es ist auch der weisse Schleim, welcher vor der Ge- burt überflüßig wegfließt (s), nunmehr mit Blute ver- mischt (t), welches aus dem Muttermunde hervorquillt, und welches die Wehmütter für das Zeichen der Geburt halten (v). Es ist aber eben dieser Schleim eine Folge von dem Reiben, welches von den, mit der größten Hef- tigkeit wirkenden Ursachen der Geburt herrührt. Sein Nuzzen ist das Reiben zu mäßigen, welches der Durch- gang der Frucht verursacht (x), und so auch das Nieder- steigen des Eies zu verzögern, damit dieses nicht gar zu geschwinde geschehen möge (y).
Das erste, was man also bei der Geburt gewahr wird, sind eben diejenige Schmerzen, von denen wir ge-
meldet
(l)[Spaltenumbruch]ROEDERER p. 80.
(m) Endlich wenn er sich von den Wehen öffnet SIEGMUNDIN p. 194. kurz vor der Geburt dikke PUZOS p. 61. Geschlossen bis zur Geburt DENYS p. 49.
(n)LEVRET p. 83.
(o)TRETZEL partus impedim. DUDDELL. de cornea append. p. 10. u. s. w. beinahe zusammen- gewachsen. ALBERTI med. leg. L. V. p. 814 eine Frau gebar, da gar kein Muttermund zu seyn schien. GOUEY.
(p)PORTAL obs. 16. 75. I. SYLV. isag. p. 71. das Uebel ist [Spaltenumbruch]
so gemein, daß es unter die Zeichen der voran gegangenen Geburt vom THEBESIUS gerechnet wird p. 36.
(q)HENKEL VII Samml. p. 6. ZACUT. prax admirab. L. III. obs. 141.
(r)CHAPMAN cas. I. MAU- RICEAU p. 96
(s)ROEDERER p. 73 DENYS p. 49. so bei Kühen ALDES.
(t)DENYS p. 325. LEVRET p. 83.
(v)ROEDERER p. 83.
(x) Jst besser als alle Oele MANNINGHAM p. 37.
(y)SMELLIE p. 116.
Die Frucht. XXIX. B.
beitenden (l) Kraͤfte iſt. Es gebaͤren naͤmlich auch die- jenige Weiber, bei denen ſich entweder der Muttermund erſt gegen die Geburtsſtunde oͤfnet (m), und vielmehr ge- gen die Annaͤherung dieſer Stunde enger wird (n), oder da derſelbe durch irgend einen Fehler geſchloſſen iſt (o), ſo wie er endlich bei manchen Frauensperſonen, entwe- der von Anſtrengung der Gebaͤrenden (p), oder durch Wundaͤrzte verlezzt wird (q). Oefters verſchließt ſich auch derſelbe wieder, wenn er ſich bereits zu oͤfnen an- fingt (r).
Es iſt auch der weiſſe Schleim, welcher vor der Ge- burt uͤberfluͤßig wegfließt (s), nunmehr mit Blute ver- miſcht (t), welches aus dem Muttermunde hervorquillt, und welches die Wehmuͤtter fuͤr das Zeichen der Geburt halten (v). Es iſt aber eben dieſer Schleim eine Folge von dem Reiben, welches von den, mit der groͤßten Hef- tigkeit wirkenden Urſachen der Geburt herruͤhrt. Sein Nuzzen iſt das Reiben zu maͤßigen, welches der Durch- gang der Frucht verurſacht (x), und ſo auch das Nieder- ſteigen des Eies zu verzoͤgern, damit dieſes nicht gar zu geſchwinde geſchehen moͤge (y).
Das erſte, was man alſo bei der Geburt gewahr wird, ſind eben diejenige Schmerzen, von denen wir ge-
meldet
(l)[Spaltenumbruch]ROEDERER p. 80.
(m) Endlich wenn er ſich von den Wehen oͤffnet SIEGMUNDIN p. 194. kurz vor der Geburt dikke PUZOS p. 61. Geſchloſſen bis zur Geburt DENYS p. 49.
(n)LEVRET p. 83.
(o)TRETZEL partus impedim. DUDDELL. de cornea append. p. 10. u. ſ. w. beinahe zuſammen- gewachſen. ALBERTI med. leg. L. V. p. 814 eine Frau gebar, da gar kein Muttermund zu ſeyn ſchien. GOUEY.
(p)PORTAL obſ. 16. 75. I. SYLV. iſag. p. 71. das Uebel iſt [Spaltenumbruch]
ſo gemein, daß es unter die Zeichen der voran gegangenen Geburt vom THEBESIUS gerechnet wird p. 36.
(q)HENKEL VII Samml. p. 6. ZACUT. prax admirab. L. III. obſ. 141.
(r)CHAPMAN caſ. I. MAU- RICEAU p. 96
(s)ROEDERER p. 73 DENYS p. 49. ſo bei Kuͤhen ALDES.
(t)DENYS p. 325. LEVRET p. 83.
(v)ROEDERER p. 83.
(x) Jſt beſſer als alle Oele MANNINGHAM p. 37.
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[714[716]/0768]
Die Frucht. XXIX. B.
beitenden (l) Kraͤfte iſt. Es gebaͤren naͤmlich auch die-
jenige Weiber, bei denen ſich entweder der Muttermund
erſt gegen die Geburtsſtunde oͤfnet (m), und vielmehr ge-
gen die Annaͤherung dieſer Stunde enger wird (n), oder
da derſelbe durch irgend einen Fehler geſchloſſen iſt (o),
ſo wie er endlich bei manchen Frauensperſonen, entwe-
der von Anſtrengung der Gebaͤrenden (p), oder durch
Wundaͤrzte verlezzt wird (q). Oefters verſchließt ſich
auch derſelbe wieder, wenn er ſich bereits zu oͤfnen an-
fingt (r).
Es iſt auch der weiſſe Schleim, welcher vor der Ge-
burt uͤberfluͤßig wegfließt (s), nunmehr mit Blute ver-
miſcht (t), welches aus dem Muttermunde hervorquillt,
und welches die Wehmuͤtter fuͤr das Zeichen der Geburt
halten (v). Es iſt aber eben dieſer Schleim eine Folge
von dem Reiben, welches von den, mit der groͤßten Hef-
tigkeit wirkenden Urſachen der Geburt herruͤhrt. Sein
Nuzzen iſt das Reiben zu maͤßigen, welches der Durch-
gang der Frucht verurſacht (x), und ſo auch das Nieder-
ſteigen des Eies zu verzoͤgern, damit dieſes nicht gar zu
geſchwinde geſchehen moͤge (y).
Das erſte, was man alſo bei der Geburt gewahr
wird, ſind eben diejenige Schmerzen, von denen wir ge-
meldet
(l)
ROEDERER p. 80.
(m) Endlich wenn er ſich von
den Wehen oͤffnet SIEGMUNDIN
p. 194. kurz vor der Geburt dikke
PUZOS p. 61. Geſchloſſen bis zur
Geburt DENYS p. 49.
(n) LEVRET p. 83.
(o) TRETZEL partus impedim.
DUDDELL. de cornea append.
p. 10. u. ſ. w. beinahe zuſammen-
gewachſen. ALBERTI med. leg.
L. V. p. 814 eine Frau gebar, da
gar kein Muttermund zu ſeyn
ſchien. GOUEY.
(p) PORTAL obſ. 16. 75. I.
SYLV. iſag. p. 71. das Uebel iſt
ſo gemein, daß es unter die Zeichen
der voran gegangenen Geburt vom
THEBESIUS gerechnet wird p. 36.
(q) HENKEL VII Samml. p.
6. ZACUT. prax admirab. L. III.
obſ. 141.
(r) CHAPMAN caſ. I. MAU-
RICEAU p. 96
(s) ROEDERER p. 73 DENYS
p. 49. ſo bei Kuͤhen ALDES.
(t) DENYS p. 325. LEVRET
p. 83.
(v) ROEDERER p. 83.
(x) Jſt beſſer als alle Oele
MANNINGHAM p. 37.
(y) SMELLIE p. 116.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 714[716]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/768>, abgerufen am 22.11.2024.
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