Gänseeie hat, immer stärker (o), sie zieht den Kopf ge- gen die Füsse, und die Füsse gegen den Kopf heran.
Die Alten (p) und alle Neuere (q) beschreiben die Frucht dergestalt, daß sie, als eine zusammengezogene Kugel, mit den Kopfe zwischen den Füssen, mit den Fer- sen an dem Hintern da sizzt; sie geben die überwiegende Stärke der Biegemuskeln, zu einer Ursache von dieser Lage an.
Man findet diese Stellung anders beschaffen, wenn man bei einer Frauensperson, welche der Entbindung nahe gewesen, die Gebärmutter öffnet.
Eine dergleichen Frucht fand ich mit ihrem Nakken (r) und Hinterkopfe, so wie mit dem Kopfe auf das Bekken gestüzzt, und in dasselbe so eingetrieben, daß sich der Kopf zu einem Kegel verlängert hatte, und ich selbigen nicht ohne alle Mühe herausziehen konnte (s): Der Hin- tere lag rechter Hand am Nabel: die Füsse waren ganz oben geblieben, und der eine hatte sich in der Nabelschnur verwikkelt.
Es
(o)[Spaltenumbruch]RUYSCH thes. X. t. 1. f. 3. thes. VI. t. 3 f. 2. 3. 4. ALBIN uter. grav. t. 5. f. 1. und an her- ausgenommenen Früchten f. 4. 5. BOEHMER ovum secundat. p. 3.
(p)HIPPOCRATES de natur. pueri ARISTOTELES hist. anim. L. VII. c. 8. PLINIUS L. X. p. 64.
(q)C. STEPHANUS L. III. c. 5. n. 275. J. C. ARANTIUS p. 33. FABRICIUS L. II. c. 9. RIO- LANUS in LAURENT. p. 672. HARVEI p. 257 ALBIN uter. gravid. append. T. I. BIDLOO t. 56. MAURICEAU p. 233. BIO- NIS accouchem. p. 188. mit dem Gesichte gegen den Nabel gewandt [Spaltenumbruch]NOORTWYCK t. 3. VIARDEL c. 18. BURTON new. system. p. 98. ROEDERER p. 32.
(r) So sagt fast ALBINUS t. 3. FABRIC. f. 7. SLEVOGT de in- certa placent. uter. sede Jen. 1710. STORCH. Weiberkrankh. p. 371. an einer Kindbetterin HAEN rat. med. VI. p. 28. diese Lage wird für natürlich angesehen von den berühmten Männern MAURI- CEAU p. 206. PLATNER n. 14. 16. auch ehemals bei den HOR- NUNG cist. med. p. 202. 203.
(s) Man sehe noch nach AM- MAN prax. Dec. IV. n. 1.
V. Abſ. Die Geburt.
Gaͤnſeeie hat, immer ſtaͤrker (o), ſie zieht den Kopf ge- gen die Fuͤſſe, und die Fuͤſſe gegen den Kopf heran.
Die Alten (p) und alle Neuere (q) beſchreiben die Frucht dergeſtalt, daß ſie, als eine zuſammengezogene Kugel, mit den Kopfe zwiſchen den Fuͤſſen, mit den Fer- ſen an dem Hintern da ſizzt; ſie geben die uͤberwiegende Staͤrke der Biegemuskeln, zu einer Urſache von dieſer Lage an.
Man findet dieſe Stellung anders beſchaffen, wenn man bei einer Frauensperſon, welche der Entbindung nahe geweſen, die Gebaͤrmutter oͤffnet.
Eine dergleichen Frucht fand ich mit ihrem Nakken (r) und Hinterkopfe, ſo wie mit dem Kopfe auf das Bekken geſtuͤzzt, und in daſſelbe ſo eingetrieben, daß ſich der Kopf zu einem Kegel verlaͤngert hatte, und ich ſelbigen nicht ohne alle Muͤhe herausziehen konnte (s): Der Hin- tere lag rechter Hand am Nabel: die Fuͤſſe waren ganz oben geblieben, und der eine hatte ſich in der Nabelſchnur verwikkelt.
Es
(o)[Spaltenumbruch]RUYSCH theſ. X. t. 1. f. 3. theſ. VI. t. 3 f. 2. 3. 4. ALBIN uter. grav. t. 5. f. 1. und an her- ausgenommenen Fruͤchten f. 4. 5. BOEHMER ovum ſecundat. p. 3.
(p)HIPPOCRATES de natur. pueri ARISTOTELES hiſt. anim. L. VII. c. 8. PLINIUS L. X. p. 64.
(q)C. STEPHANUS L. III. c. 5. n. 275. J. C. ARANTIUS p. 33. FABRICIUS L. II. c. 9. RIO- LANUS in LAURENT. p. 672. HARVEI p. 257 ALBIN uter. gravid. append. T. I. BIDLOO t. 56. MAURICEAU p. 233. BIO- NIS accouchem. p. 188. mit dem Geſichte gegen den Nabel gewandt [Spaltenumbruch]NOORTWYCK t. 3. VIARDEL c. 18. BURTON new. ſyſtem. p. 98. ROEDERER p. 32.
(r) So ſagt faſt ALBINUS t. 3. FABRIC. f. 7. SLEVOGT de in- certa placent. uter. ſede Jen. 1710. STORCH. Weiberkrankh. p. 371. an einer Kindbetterin HAEN rat. med. VI. p. 28. dieſe Lage wird fuͤr natuͤrlich angeſehen von den beruͤhmten Maͤnnern MAURI- CEAU p. 206. PLATNER n. 14. 16. auch ehemals bei den HOR- NUNG ciſt. med. p. 202. 203.
(s) Man ſehe noch nach AM- MAN prax. Dec. IV. n. 1.
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[683[685]/0737]
V. Abſ. Die Geburt.
Gaͤnſeeie hat, immer ſtaͤrker (o), ſie zieht den Kopf ge-
gen die Fuͤſſe, und die Fuͤſſe gegen den Kopf heran.
Die Alten (p) und alle Neuere (q) beſchreiben die
Frucht dergeſtalt, daß ſie, als eine zuſammengezogene
Kugel, mit den Kopfe zwiſchen den Fuͤſſen, mit den Fer-
ſen an dem Hintern da ſizzt; ſie geben die uͤberwiegende
Staͤrke der Biegemuskeln, zu einer Urſache von dieſer
Lage an.
Man findet dieſe Stellung anders beſchaffen, wenn
man bei einer Frauensperſon, welche der Entbindung
nahe geweſen, die Gebaͤrmutter oͤffnet.
Eine dergleichen Frucht fand ich mit ihrem Nakken (r)
und Hinterkopfe, ſo wie mit dem Kopfe auf das Bekken
geſtuͤzzt, und in daſſelbe ſo eingetrieben, daß ſich der
Kopf zu einem Kegel verlaͤngert hatte, und ich ſelbigen
nicht ohne alle Muͤhe herausziehen konnte (s): Der Hin-
tere lag rechter Hand am Nabel: die Fuͤſſe waren ganz
oben geblieben, und der eine hatte ſich in der Nabelſchnur
verwikkelt.
Es
(o)
RUYSCH theſ. X. t. 1. f. 3.
theſ. VI. t. 3 f. 2. 3. 4. ALBIN
uter. grav. t. 5. f. 1. und an her-
ausgenommenen Fruͤchten f. 4. 5.
BOEHMER ovum ſecundat. p. 3.
(p) HIPPOCRATES de natur.
pueri ARISTOTELES hiſt. anim.
L. VII. c. 8. PLINIUS L. X. p. 64.
(q) C. STEPHANUS L. III. c.
5. n. 275. J. C. ARANTIUS p.
33. FABRICIUS L. II. c. 9. RIO-
LANUS in LAURENT. p. 672.
HARVEI p. 257 ALBIN uter.
gravid. append. T. I. BIDLOO
t. 56. MAURICEAU p. 233. BIO-
NIS accouchem. p. 188. mit dem
Geſichte gegen den Nabel gewandt
NOORTWYCK t. 3. VIARDEL
c. 18. BURTON new. ſyſtem. p.
98. ROEDERER p. 32.
(r) So ſagt faſt ALBINUS t. 3.
FABRIC. f. 7. SLEVOGT de in-
certa placent. uter. ſede Jen. 1710.
STORCH. Weiberkrankh. p. 371.
an einer Kindbetterin HAEN rat.
med. VI. p. 28. dieſe Lage wird
fuͤr natuͤrlich angeſehen von den
beruͤhmten Maͤnnern MAURI-
CEAU p. 206. PLATNER n. 14.
16. auch ehemals bei den HOR-
NUNG ciſt. med. p. 202. 203.
(s) Man ſehe noch nach AM-
MAN prax. Dec. IV. n. 1.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 683[685]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/737>, abgerufen am 22.11.2024.
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