keine Riegel mehr vorgeschoben, welche den Dienst der Klappe versicherten.
Weiter sagen sie, sei die rechte Kammer, an einer zarten Frucht kleiner, als die linke (q), und bei einer reifen gleich gros (r), und von einerlei Stärke (s). Jch habe sie ebenfalls bei neugebornen Kindern beide gleich gros, ich habe die Stärke der rechten etwas schwächer gefunden; die Ohren habe ich auch von gleicher Grösse, nach dem Zeugnisse anderer bemerkt, so daß man also glauben kann, daß das linke nicht so viel mal kleiner, als das rechte ist.
Aus diesen oder andern ähnlichen Gründen, welche mir vielleicht unbekannt geblieben, geschahe es, daß die gesammte neue Schule, die Parthei gegen den Mery ergrif, und daß auch einige berühmte Männer, ob gleich die Zeit in Frankreich in dieser Streitigkeit einen Still- stand traf, gegen diese neue Hypothe Gründe von Wich- tigkeit auf die Bahn brachten (v).
§. 52. Warum die Lungenschlagader in der Frucht grös- ser ist.
Es scheint mir hinlänglich ausgemacht zu seyn, daß Galen und Harvey Recht haben, wenn sie das eirun- de Loch für den Durchgang des Blutes, von der rechten (t)
gegen
(q)[Spaltenumbruch]p. 374.
(r)MEKEL Mem. de Berlin. T. XII. p. 55. So HARVEI p. 185. an einer zarten Frucht SPI- GEL form. set. p. 24. RIOLAN p. 409. TAUVRY reflexion p. 5. MONRO compar anat. p. 80.
(s)MEKEL ibid.
(v)HARTZOEKER Suite des conjectures physiques & Epist. ad [Spaltenumbruch]
FONTENELLIUM p. 122. LE- MERY Mem. de l'Academ. ann. 1739. J. SALZMAN de circula- tione sanguinis in fetu n. 21. J. B. MORGAGNUS advers. I. & V. F. NICHOLS compend. anat. p. 48. CHESELDEN p. 55. u. s. w. HUBER l. c. BUSSON in thes. Paris ed. 1741. MANGET post. ed. Genev. VERHEYENII T. II. append. p. 47.
(t)MURALT vademec. p. 427.
Die Frucht. XXIX. B.
keine Riegel mehr vorgeſchoben, welche den Dienſt der Klappe verſicherten.
Weiter ſagen ſie, ſei die rechte Kammer, an einer zarten Frucht kleiner, als die linke (q), und bei einer reifen gleich gros (r), und von einerlei Staͤrke (s). Jch habe ſie ebenfalls bei neugebornen Kindern beide gleich gros, ich habe die Staͤrke der rechten etwas ſchwaͤcher gefunden; die Ohren habe ich auch von gleicher Groͤſſe, nach dem Zeugniſſe anderer bemerkt, ſo daß man alſo glauben kann, daß das linke nicht ſo viel mal kleiner, als das rechte iſt.
Aus dieſen oder andern aͤhnlichen Gruͤnden, welche mir vielleicht unbekannt geblieben, geſchahe es, daß die geſammte neue Schule, die Parthei gegen den Mery ergrif, und daß auch einige beruͤhmte Maͤnner, ob gleich die Zeit in Frankreich in dieſer Streitigkeit einen Still- ſtand traf, gegen dieſe neue Hypothe Gruͤnde von Wich- tigkeit auf die Bahn brachten (v).
§. 52. Warum die Lungenſchlagader in der Frucht groͤſ- ſer iſt.
Es ſcheint mir hinlaͤnglich ausgemacht zu ſeyn, daß Galen und Harvey Recht haben, wenn ſie das eirun- de Loch fuͤr den Durchgang des Blutes, von der rechten (t)
gegen
(q)[Spaltenumbruch]p. 374.
(r)MEKEL Mem. de Berlin. T. XII. p. 55. So HARVEI p. 185. an einer zarten Frucht SPI- GEL form. ſet. p. 24. RIOLAN p. 409. TAUVRY reflexion p. 5. MONRO compar anat. p. 80.
(s)MEKEL ibid.
(v)HARTZOEKER Suite des conjectures phyſiques & Epiſt. ad [Spaltenumbruch]
FONTENELLIUM p. 122. LE- MERY Mem. de l’Academ. ann. 1739. J. SALZMAN de circula- tione ſanguinis in fetu n. 21. J. B. MORGAGNUS adverſ. I. & V. F. NICHOLS compend. anat. p. 48. CHESELDEN p. 55. u. ſ. w. HUBER l. c. BUSSON in theſ. Paris ed. 1741. MANGET poſt. ed. Genev. VERHEYENII T. II. append. p. 47.
(t)MURALT vademec. p. 427.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0706"n="652[654]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
keine Riegel mehr vorgeſchoben, welche den Dienſt der<lb/>
Klappe verſicherten.</p><lb/><p>Weiter ſagen ſie, ſei die rechte Kammer, an einer<lb/>
zarten Frucht kleiner, als die linke <noteplace="foot"n="(q)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 374.</note>, und bei einer<lb/>
reifen gleich gros <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">MEKEL Mem. de Berlin.<lb/>
T. XII. p.</hi> 55. So <hirendition="#aq">HARVEI p.</hi><lb/>
185. an einer zarten Frucht <hirendition="#aq">SPI-<lb/>
GEL form. ſet. p. 24. RIOLAN<lb/>
p. 409. TAUVRY reflexion p. 5.<lb/>
MONRO compar anat. p.</hi> 80.</note>, und von einerlei Staͤrke <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">MEKEL ibid.</hi></note>. Jch<lb/>
habe ſie ebenfalls bei neugebornen Kindern beide gleich<lb/>
gros, ich habe die Staͤrke der rechten etwas ſchwaͤcher<lb/>
gefunden; die Ohren habe ich auch von gleicher Groͤſſe,<lb/>
nach dem Zeugniſſe anderer bemerkt, ſo daß man alſo<lb/>
glauben kann, daß das linke nicht ſo viel mal kleiner,<lb/>
als das rechte iſt.</p><lb/><p>Aus dieſen oder andern aͤhnlichen Gruͤnden, welche<lb/>
mir vielleicht unbekannt geblieben, geſchahe es, daß die<lb/>
geſammte neue Schule, die Parthei gegen den <hirendition="#fr">Mery</hi><lb/>
ergrif, und daß auch einige beruͤhmte Maͤnner, ob gleich<lb/>
die Zeit in Frankreich in dieſer Streitigkeit einen Still-<lb/>ſtand traf, gegen dieſe neue Hypothe Gruͤnde von Wich-<lb/>
tigkeit auf die Bahn brachten <noteplace="foot"n="(v)"><hirendition="#aq">HARTZOEKER Suite des<lb/>
conjectures phyſiques & Epiſt. ad<lb/><cb/>
FONTENELLIUM p. 122. LE-<lb/>
MERY Mem. de l’Academ. ann.<lb/>
1739. J. SALZMAN de circula-<lb/>
tione ſanguinis in fetu n. 21. J.<lb/>
B. MORGAGNUS adverſ. I. &<lb/>
V. F. NICHOLS compend. anat.<lb/>
p. 48. CHESELDEN p.</hi> 55. u. ſ. w.<lb/><hirendition="#aq">HUBER l. c. BUSSON in theſ.<lb/>
Paris ed. 1741. MANGET poſt.<lb/>
ed. Genev. VERHEYENII T. II.<lb/>
append. p.</hi> 47.</note>.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 52.<lb/><hirendition="#b">Warum die Lungenſchlagader in der Frucht groͤſ-<lb/>ſer iſt.</hi></head><lb/><p>Es ſcheint mir hinlaͤnglich ausgemacht zu ſeyn, daß<lb/><hirendition="#fr">Galen</hi> und <hirendition="#fr">Harvey</hi> Recht haben, wenn ſie das eirun-<lb/>
de Loch fuͤr den Durchgang des Blutes, von der rechten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gegen</fw><lb/><noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">MURALT vademec. p.</hi> 427.</note><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[652[654]/0706]
Die Frucht. XXIX. B.
keine Riegel mehr vorgeſchoben, welche den Dienſt der
Klappe verſicherten.
Weiter ſagen ſie, ſei die rechte Kammer, an einer
zarten Frucht kleiner, als die linke (q), und bei einer
reifen gleich gros (r), und von einerlei Staͤrke (s). Jch
habe ſie ebenfalls bei neugebornen Kindern beide gleich
gros, ich habe die Staͤrke der rechten etwas ſchwaͤcher
gefunden; die Ohren habe ich auch von gleicher Groͤſſe,
nach dem Zeugniſſe anderer bemerkt, ſo daß man alſo
glauben kann, daß das linke nicht ſo viel mal kleiner,
als das rechte iſt.
Aus dieſen oder andern aͤhnlichen Gruͤnden, welche
mir vielleicht unbekannt geblieben, geſchahe es, daß die
geſammte neue Schule, die Parthei gegen den Mery
ergrif, und daß auch einige beruͤhmte Maͤnner, ob gleich
die Zeit in Frankreich in dieſer Streitigkeit einen Still-
ſtand traf, gegen dieſe neue Hypothe Gruͤnde von Wich-
tigkeit auf die Bahn brachten (v).
§. 52.
Warum die Lungenſchlagader in der Frucht groͤſ-
ſer iſt.
Es ſcheint mir hinlaͤnglich ausgemacht zu ſeyn, daß
Galen und Harvey Recht haben, wenn ſie das eirun-
de Loch fuͤr den Durchgang des Blutes, von der rechten
gegen
(t)
(q)
p. 374.
(r) MEKEL Mem. de Berlin.
T. XII. p. 55. So HARVEI p.
185. an einer zarten Frucht SPI-
GEL form. ſet. p. 24. RIOLAN
p. 409. TAUVRY reflexion p. 5.
MONRO compar anat. p. 80.
(s) MEKEL ibid.
(v) HARTZOEKER Suite des
conjectures phyſiques & Epiſt. ad
FONTENELLIUM p. 122. LE-
MERY Mem. de l’Academ. ann.
1739. J. SALZMAN de circula-
tione ſanguinis in fetu n. 21. J.
B. MORGAGNUS adverſ. I. &
V. F. NICHOLS compend. anat.
p. 48. CHESELDEN p. 55. u. ſ. w.
HUBER l. c. BUSSON in theſ.
Paris ed. 1741. MANGET poſt.
ed. Genev. VERHEYENII T. II.
append. p. 47.
(t) MURALT vademec. p. 427.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 652[654]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/706>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.