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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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IV. Abs. Das Leben der Frucht.
obern, freien, mit dem Mondrande ausgeschnittnen Theil
derselben, vom Jsthmus weg, und fällt auf den linken
Sinus los, wo nichts vorhanden ist, welches ihm mit
gleicher Kraft entgegen drükken könnte. Gesezzt, daß
auch durch den Schlagadergang nichts verloren, und
davon gehen sollte, so versammelt sich dennoch in der
That alles Blut aus dem ganzen Körper in die rechte
Herzkammer. Folglich läst sich in dem linken Sinus
keine grössere Quantität Blut, als diejenige gedenken,
welche von der rechten Seite auffällt.

Es öffnet sich also das Blut selbst einen Weg (d),
um von dem rechten Sinus in die Höhe und rükkwärts
in den linken Sinus mit einer so grossen Quantität ein-
dringen zu können, als die, vom Jsthmus verschobene
Klappe gestattet.

Diesen Weg nimmt auch die, in die Nabelblutader,
oder untere Holader eingeblasene Luft (e), so wie eine
jede andere Flüßigkeit.

Schon längst behauptete Galen eben dieses (f), und
es stimmte G. Harvei (g) mit ihm überein, so wie die-
jenigen thaten, welche den Umlauf des Blutes (h), und
ihnen folgen alle diejenigen gleichstimmig nach, welche
zu der Zeit, da ich dieses schreibe, in der Geschichte die-
ser Sache einen Namen haben.

Man
(d) [Spaltenumbruch] Add. MORGAGNI advers.
I. p. 23. FABER in HERNAND.
p. 605. VARIGNON
beim du
HAMEL Hist. l'Acad. p. 356.
VERHEYEN Letr. anatom. p. 28.
SALZMAN de circulat. sanguinis
in fetu n. 33. MOEBIUS diss. I.
p. 14. HEBENSTREIT progr. ad
anat. mul.
verzerre sich, wenn die
Kraft von der rechten Seite drükkt,
ROUHAULT Reponse p. 83.
(e) LAURENTIUS p. 121.
VERHEYEN Letre p.
32. im er-
[Spaltenumbruch] wachsenen Menschen mit offnen
Herzloche RIDLET p. 223.
(f) L. c. Solches erwähnet auch
S. ALBERTI anat. Ed. II. p. 155.
RIOLANUS p.
239. was durchge
he, sei nur etwas weniges.
(g) Circulat. sanguin. Exerc.
I. p.
60. 61.
(h) PECQUET c. 4. HIGH-
MOR c. 4. HIGMOR p. 196. LO-
WER p. 57. 58. Ed. I. DRELIN-
COURT perioch. p.
40. u. s. w.
R r 5

IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
obern, freien, mit dem Mondrande ausgeſchnittnen Theil
derſelben, vom Jſthmus weg, und faͤllt auf den linken
Sinus los, wo nichts vorhanden iſt, welches ihm mit
gleicher Kraft entgegen druͤkken koͤnnte. Geſezzt, daß
auch durch den Schlagadergang nichts verloren, und
davon gehen ſollte, ſo verſammelt ſich dennoch in der
That alles Blut aus dem ganzen Koͤrper in die rechte
Herzkammer. Folglich laͤſt ſich in dem linken Sinus
keine groͤſſere Quantitaͤt Blut, als diejenige gedenken,
welche von der rechten Seite auffaͤllt.

Es oͤffnet ſich alſo das Blut ſelbſt einen Weg (d),
um von dem rechten Sinus in die Hoͤhe und ruͤkkwaͤrts
in den linken Sinus mit einer ſo groſſen Quantitaͤt ein-
dringen zu koͤnnen, als die, vom Jſthmus verſchobene
Klappe geſtattet.

Dieſen Weg nimmt auch die, in die Nabelblutader,
oder untere Holader eingeblaſene Luft (e), ſo wie eine
jede andere Fluͤßigkeit.

Schon laͤngſt behauptete Galen eben dieſes (f), und
es ſtimmte G. Harvei (g) mit ihm uͤberein, ſo wie die-
jenigen thaten, welche den Umlauf des Blutes (h), und
ihnen folgen alle diejenigen gleichſtimmig nach, welche
zu der Zeit, da ich dieſes ſchreibe, in der Geſchichte die-
ſer Sache einen Namen haben.

Man
(d) [Spaltenumbruch] Add. MORGAGNI adverſ.
I. p. 23. FABER in HERNAND.
p. 605. VARIGNON
beim du
HAMEL Hiſt. l’Acad. p. 356.
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SALZMAN de circulat. ſanguinis
in fetu n. 33. MOEBIUS diſſ. I.
p. 14. HEBENSTREIT progr. ad
anat. mul.
verzerre ſich, wenn die
Kraft von der rechten Seite druͤkkt,
ROUHAULT Reponſe p. 83.
(e) LAURENTIUS p. 121.
VERHEYEN Letre p.
32. im er-
[Spaltenumbruch] wachſenen Menſchen mit offnen
Herzloche RIDLET p. 223.
(f) L. c. Solches erwaͤhnet auch
S. ALBERTI anat. Ed. II. p. 155.
RIOLANUS p.
239. was durchge
he, ſei nur etwas weniges.
(g) Circulat. ſanguin. Exerc.
I. p.
60. 61.
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MOR c. 4. HIGMOR p. 196. LO-
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[631[633]/0685] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. obern, freien, mit dem Mondrande ausgeſchnittnen Theil derſelben, vom Jſthmus weg, und faͤllt auf den linken Sinus los, wo nichts vorhanden iſt, welches ihm mit gleicher Kraft entgegen druͤkken koͤnnte. Geſezzt, daß auch durch den Schlagadergang nichts verloren, und davon gehen ſollte, ſo verſammelt ſich dennoch in der That alles Blut aus dem ganzen Koͤrper in die rechte Herzkammer. Folglich laͤſt ſich in dem linken Sinus keine groͤſſere Quantitaͤt Blut, als diejenige gedenken, welche von der rechten Seite auffaͤllt. Es oͤffnet ſich alſo das Blut ſelbſt einen Weg (d), um von dem rechten Sinus in die Hoͤhe und ruͤkkwaͤrts in den linken Sinus mit einer ſo groſſen Quantitaͤt ein- dringen zu koͤnnen, als die, vom Jſthmus verſchobene Klappe geſtattet. Dieſen Weg nimmt auch die, in die Nabelblutader, oder untere Holader eingeblaſene Luft (e), ſo wie eine jede andere Fluͤßigkeit. Schon laͤngſt behauptete Galen eben dieſes (f), und es ſtimmte G. Harvei (g) mit ihm uͤberein, ſo wie die- jenigen thaten, welche den Umlauf des Blutes (h), und ihnen folgen alle diejenigen gleichſtimmig nach, welche zu der Zeit, da ich dieſes ſchreibe, in der Geſchichte die- ſer Sache einen Namen haben. Man (d) Add. MORGAGNI adverſ. I. p. 23. FABER in HERNAND. p. 605. VARIGNON beim du HAMEL Hiſt. l’Acad. p. 356. VERHEYEN Letr. anatom. p. 28. SALZMAN de circulat. ſanguinis in fetu n. 33. MOEBIUS diſſ. I. p. 14. HEBENSTREIT progr. ad anat. mul. verzerre ſich, wenn die Kraft von der rechten Seite druͤkkt, ROUHAULT Reponſe p. 83. (e) LAURENTIUS p. 121. VERHEYEN Letre p. 32. im er- wachſenen Menſchen mit offnen Herzloche RIDLET p. 223. (f) L. c. Solches erwaͤhnet auch S. ALBERTI anat. Ed. II. p. 155. RIOLANUS p. 239. was durchge he, ſei nur etwas weniges. (g) Circulat. ſanguin. Exerc. I. p. 60. 61. (h) PECQUET c. 4. HIGH- MOR c. 4. HIGMOR p. 196. LO- WER p. 57. 58. Ed. I. DRELIN- COURT perioch. p. 40. u. ſ. w. R r 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 631[633]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/685>, abgerufen am 22.11.2024.