das Männchen grösser, und gemeiniglich schöner, die männliche Vögel besizzen prächtigere Farben, und sind allein Sängerinnen. Doch sind bei einigen die Unter- schiede grösser.
Jn dem Geschlechte der bei Nacht leuchtender Jn- sekten, sind die Männchen geflügelt, und die Weibchen ohne Flügel (b). Eine ähnliche Beschaffenheit hat es mit dem Thierchen, (tuna), welches man Cochenilla nennt (c). Die Weibchen sind sehr groß, unbeweg- lich (d), den kleinen Galläpfeln gleich, die Männchen hingegen geflügelt, aus dem Fliegengeschlechte, unge- mein klein und sehr munter.
Dieses wird durch das Naturgesezze bestätigt. Doch es ist in sehr nahe verwandten Arten, welche dennoch von einander verschieden sind, nicht was Seltenes, daß ein Männchen der einen Art, ein Weibchen einer an- dern, aber sehr nahe verwandten Art, befruchtet. So erzeuget nach der sehr alten Erfahrung des Anah(e) der Esel mit der Stutte die Maulesel; das Pferd von der Eselin dergleichen (f), und man lieset, daß eine an- dere Art Maulesel von der Stutte, und dem wilden Esel fallen soll (g): so bekömmt man vom Schaafe und Ziegenbokke (h), und von dem Angorischen Ziegenbokke und der Schwedischen Ziege ein Mittelthier (i); so wie vom Hirschbokke und dem Elendthiere (k), von dem
Kanarien-
(b)[Spaltenumbruch]GEOFROI. REAUMUR. Mem. de 1743. viele andre Jn- sekten ausser dem noch nach dem BONNET. contempl. de la natur. l. p. 57.
(c)Phil. trans. T. L. II. P. 2.
(d)GEOFROI I. p. 499. 503. der es Kermes nennet. BREYNE de cocco &c. add. Anc. mem. F. X.
(e)Genes. XXXVI. c. 24.
(f)VARRO II. c. 8. COLU- [Spaltenumbruch]
MELL. L. IV. c. 37. ist schwächer L'ISLE hushandr. II. p. 238.
(g)PLIN L. VIII. c. 44.
(h)ZAKEN. LEOPOLD. Hauswirthschaft p. 487. ehedem ATHENAEUS. beym GALL. de semine L. II. c. 1.
(i) Nach des berühmten J. ALSTROEM. Erfahrung; add. LINN. gener. ambigem. p. 15.
(k)Bresl. Saml. ann. 1723. m. Octobr.
Die Frucht. XXIX. Buch.
das Maͤnnchen groͤſſer, und gemeiniglich ſchoͤner, die maͤnnliche Voͤgel beſizzen praͤchtigere Farben, und ſind allein Saͤngerinnen. Doch ſind bei einigen die Unter- ſchiede groͤſſer.
Jn dem Geſchlechte der bei Nacht leuchtender Jn- ſekten, ſind die Maͤnnchen gefluͤgelt, und die Weibchen ohne Fluͤgel (b). Eine aͤhnliche Beſchaffenheit hat es mit dem Thierchen, (tuna), welches man Cochenilla nennt (c). Die Weibchen ſind ſehr groß, unbeweg- lich (d), den kleinen Gallaͤpfeln gleich, die Maͤnnchen hingegen gefluͤgelt, aus dem Fliegengeſchlechte, unge- mein klein und ſehr munter.
Dieſes wird durch das Naturgeſezze beſtaͤtigt. Doch es iſt in ſehr nahe verwandten Arten, welche dennoch von einander verſchieden ſind, nicht was Seltenes, daß ein Maͤnnchen der einen Art, ein Weibchen einer an- dern, aber ſehr nahe verwandten Art, befruchtet. So erzeuget nach der ſehr alten Erfahrung des Anah(e) der Eſel mit der Stutte die Mauleſel; das Pferd von der Eſelin dergleichen (f), und man lieſet, daß eine an- dere Art Mauleſel von der Stutte, und dem wilden Eſel fallen ſoll (g): ſo bekoͤmmt man vom Schaafe und Ziegenbokke (h), und von dem Angoriſchen Ziegenbokke und der Schwediſchen Ziege ein Mittelthier (i); ſo wie vom Hirſchbokke und dem Elendthiere (k), von dem
Kanarien-
(b)[Spaltenumbruch]GEOFROI. REAUMUR. Mém. de 1743. viele andre Jn- ſekten auſſer dem noch nach dem BONNET. contempl. de la natur. l. p. 57.
(c)Phil. tranſ. T. L. II. P. 2.
(d)GEOFROI I. p. 499. 503. der es Kermes nennet. BREYNE de cocco &c. add. Anc. mém. F. X.
(e)Geneſ. XXXVI. c. 24.
(f)VARRO II. c. 8. COLU- [Spaltenumbruch]
MELL. L. IV. c. 37. iſt ſchwaͤcher L’ISLE hushandr. II. p. 238.
(g)PLIN L. VIII. c. 44.
(h)ZAKEN. LEOPOLD. Hauswirthſchaft p. 487. ehedem ATHENAEUS. beym GALL. de ſemine L. II. c. 1.
(i) Nach des beruͤhmten J. ALSTROEM. Erfahrung; add. LINN. gener. ambigem. p. 15.
(k)Bresl. Saml. ann. 1723. m. Octobr.
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Die Frucht. XXIX. Buch.
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maͤnnliche Voͤgel beſizzen praͤchtigere Farben, und ſind
allein Saͤngerinnen. Doch ſind bei einigen die Unter-
ſchiede groͤſſer.
Jn dem Geſchlechte der bei Nacht leuchtender Jn-
ſekten, ſind die Maͤnnchen gefluͤgelt, und die Weibchen
ohne Fluͤgel (b). Eine aͤhnliche Beſchaffenheit hat es
mit dem Thierchen, (tuna), welches man Cochenilla
nennt (c). Die Weibchen ſind ſehr groß, unbeweg-
lich (d), den kleinen Gallaͤpfeln gleich, die Maͤnnchen
hingegen gefluͤgelt, aus dem Fliegengeſchlechte, unge-
mein klein und ſehr munter.
Dieſes wird durch das Naturgeſezze beſtaͤtigt. Doch
es iſt in ſehr nahe verwandten Arten, welche dennoch
von einander verſchieden ſind, nicht was Seltenes, daß
ein Maͤnnchen der einen Art, ein Weibchen einer an-
dern, aber ſehr nahe verwandten Art, befruchtet. So
erzeuget nach der ſehr alten Erfahrung des Anah (e)
der Eſel mit der Stutte die Mauleſel; das Pferd von
der Eſelin dergleichen (f), und man lieſet, daß eine an-
dere Art Mauleſel von der Stutte, und dem wilden
Eſel fallen ſoll (g): ſo bekoͤmmt man vom Schaafe und
Ziegenbokke (h), und von dem Angoriſchen Ziegenbokke
und der Schwediſchen Ziege ein Mittelthier (i); ſo wie
vom Hirſchbokke und dem Elendthiere (k), von dem
Kanarien-
(b)
GEOFROI. REAUMUR.
Mém. de 1743. viele andre Jn-
ſekten auſſer dem noch nach dem
BONNET. contempl. de la natur.
l. p. 57.
(c) Phil. tranſ. T. L. II. P. 2.
(d) GEOFROI I. p. 499. 503.
der es Kermes nennet. BREYNE
de cocco &c. add. Anc. mém.
F. X.
(e) Geneſ. XXXVI. c. 24.
(f) VARRO II. c. 8. COLU-
MELL. L. IV. c. 37. iſt ſchwaͤcher
L’ISLE hushandr. II. p. 238.
(g) PLIN L. VIII. c. 44.
(h) ZAKEN. LEOPOLD.
Hauswirthſchaft p. 487. ehedem
ATHENAEUS. beym GALL. de
ſemine L. II. c. 1.
(i) Nach des beruͤhmten J.
ALSTROEM. Erfahrung; add.
LINN. gener. ambigem. p. 15.
(k) Bresl. Saml. ann. 1723. m.
Octobr.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/66>, abgerufen am 27.11.2024.
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