die Mitte in der ganzen Länge der Brust ein. Endlich ist das Herz viel grösser, und es verlangt für sich mehr Plazz von dem Raume, so die Brust vorzeichnet. Jch werde den besondern Bau des Herzens lieber an seinem Orte schildern.
Daher kömmt es nun, daß der, zur Aufnahme der Lunge bestimmte Raum, nicht nur kürzer, sondern auch überzwerch gerechnet, enger wird, weil nicht nur der rechten, sondern auch der linken Brust etwas von der Brustdrüse geraubt wird.
Die Lunge kömmt ebenfalls späte zum Vorschein (d), und sie ist eins mit unter den langsam entwikkelten Ein- geweiden. Jch fand sie an einem Schafe nicht an dem acht und zwanzigsten Tage, und sie ist noch den vierzig- sten Tag klein, und neben den Wirbelbeinen verstekkt (e).
Jn dieser Zeit ist die Brustdrüse noch die gröste unter allen Drüsen, obgleich alle Drüsen, nach Propor- tion aller übrigen Körpertheile, nebst der Gekrösdrüse selbst, in der Frucht grösser, als im erwachsenen Men- schen sind (f).
Diese Brustdrüse enthält eine Menge von einem mil- chigem Safte (g), wie die einfache Drüsen, indessen fin- det man doch hier den Ram viel augenscheinlicher, als an allen andern Drüsen.
So sind sowohl die Drüsen der Luftröhre (h), als des Gekröses (i), in dieser Klasse grösser, und mit einem milchigen Salzwasser angefüllt.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]
Stunde 138. Form. du pou- let. II. p. 118. Stunde 124. & 125. ohnlängst. Fange den 5 Tag an. SNAPE p. 21. HARVEI p. 61. erst den 9 Tag MALPIGHI p. 10. am Schafe von 42 Tagen KUH- LEMANN p. 55. t. 2. f. 8.
(e) Tag 40. Da ich es am Schafe gesehen, doch kaum so gros, als das halbe Herzohr. Am 42 Tage hat es KUHLEMANN p. 55. [Spaltenumbruch]
ich fand es noch nicht an einem Lamme, so 2 Finger lang war. VAROLIUS den 40 Tag am Men- schen. Am Huhne von 124 Stun- den war es 6 Hunderttheile. hora 162. 9 Hunderttheile.
(f)HIRSCHEL p. 76.
(g)HARVEI.
(h)L. VIII. p. 151.
(i)HARVEI ibid. L. XXV. p. 214.
Die Frucht. XXIX. B.
die Mitte in der ganzen Laͤnge der Bruſt ein. Endlich iſt das Herz viel groͤſſer, und es verlangt fuͤr ſich mehr Plazz von dem Raume, ſo die Bruſt vorzeichnet. Jch werde den beſondern Bau des Herzens lieber an ſeinem Orte ſchildern.
Daher koͤmmt es nun, daß der, zur Aufnahme der Lunge beſtimmte Raum, nicht nur kuͤrzer, ſondern auch uͤberzwerch gerechnet, enger wird, weil nicht nur der rechten, ſondern auch der linken Bruſt etwas von der Bruſtdruͤſe geraubt wird.
Die Lunge koͤmmt ebenfalls ſpaͤte zum Vorſchein (d), und ſie iſt eins mit unter den langſam entwikkelten Ein- geweiden. Jch fand ſie an einem Schafe nicht an dem acht und zwanzigſten Tage, und ſie iſt noch den vierzig- ſten Tag klein, und neben den Wirbelbeinen verſtekkt (e).
Jn dieſer Zeit iſt die Bruſtdruͤſe noch die groͤſte unter allen Druͤſen, obgleich alle Druͤſen, nach Propor- tion aller uͤbrigen Koͤrpertheile, nebſt der Gekroͤsdruͤſe ſelbſt, in der Frucht groͤſſer, als im erwachſenen Men- ſchen ſind (f).
Dieſe Bruſtdruͤſe enthaͤlt eine Menge von einem mil- chigem Safte (g), wie die einfache Druͤſen, indeſſen fin- det man doch hier den Ram viel augenſcheinlicher, als an allen andern Druͤſen.
So ſind ſowohl die Druͤſen der Luftroͤhre (h), als des Gekroͤſes (i), in dieſer Klaſſe groͤſſer, und mit einem milchigen Salzwaſſer angefuͤllt.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]
Stunde 138. Form. du pou- let. II. p. 118. Stunde 124. & 125. ohnlaͤngſt. Fange den 5 Tag an. SNAPE p. 21. HARVEI p. 61. erſt den 9 Tag MALPIGHI p. 10. am Schafe von 42 Tagen KUH- LEMANN p. 55. t. 2. f. 8.
(e) Tag 40. Da ich es am Schafe geſehen, doch kaum ſo gros, als das halbe Herzohr. Am 42 Tage hat es KUHLEMANN p. 55. [Spaltenumbruch]
ich fand es noch nicht an einem Lamme, ſo 2 Finger lang war. VAROLIUS den 40 Tag am Men- ſchen. Am Huhne von 124 Stun- den war es 6 Hunderttheile. hora 162. 9 Hunderttheile.
(f)HIRSCHEL p. 76.
(g)HARVEI.
(h)L. VIII. p. 151.
(i)HARVEI ibid. L. XXV. p. 214.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0658"n="604[606]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
die Mitte in der ganzen Laͤnge der Bruſt ein. Endlich<lb/>
iſt das Herz viel groͤſſer, und es verlangt fuͤr ſich mehr<lb/>
Plazz von dem Raume, ſo die Bruſt vorzeichnet. Jch<lb/>
werde den beſondern Bau des Herzens lieber an ſeinem<lb/>
Orte ſchildern.</p><lb/><p>Daher koͤmmt es nun, daß der, zur Aufnahme der<lb/>
Lunge beſtimmte Raum, nicht nur kuͤrzer, ſondern auch<lb/>
uͤberzwerch gerechnet, enger wird, weil nicht nur der<lb/>
rechten, ſondern auch der linken Bruſt etwas von der<lb/>
Bruſtdruͤſe geraubt wird.</p><lb/><p>Die Lunge koͤmmt ebenfalls ſpaͤte zum Vorſchein <noteplace="foot"n="(d)"><cb/>
Stunde 138. <hirendition="#aq">Form. du pou-<lb/>
let. II. p.</hi> 118. Stunde 124. & 125.<lb/>
ohnlaͤngſt. Fange den 5 Tag an.<lb/><hirendition="#aq">SNAPE p. 21. HARVEI p.</hi> 61.<lb/>
erſt den 9 Tag <hirendition="#aq">MALPIGHI p.</hi> 10.<lb/>
am Schafe von 42 Tagen <hirendition="#aq">KUH-<lb/>
LEMANN p. 55. t. 2. f.</hi> 8.</note>,<lb/>
und ſie iſt eins mit unter den langſam entwikkelten Ein-<lb/>
geweiden. Jch fand ſie an einem Schafe nicht an dem<lb/>
acht und zwanzigſten Tage, und ſie iſt noch den vierzig-<lb/>ſten Tag klein, und neben den Wirbelbeinen verſtekkt <noteplace="foot"n="(e)">Tag 40. Da ich es am<lb/>
Schafe geſehen, doch kaum ſo gros,<lb/>
als das halbe Herzohr. Am 42<lb/>
Tage hat es <hirendition="#aq">KUHLEMANN p.</hi> 55.<lb/><cb/>
ich fand es noch nicht an einem<lb/>
Lamme, ſo 2 Finger lang war.<lb/><hirendition="#aq">VAROLIUS</hi> den 40 Tag am Men-<lb/>ſchen. Am Huhne von 124 Stun-<lb/>
den war es 6 Hunderttheile. <hirendition="#aq">hora</hi><lb/>
162. 9 Hunderttheile.</note>.</p><lb/><p>Jn dieſer Zeit iſt die Bruſtdruͤſe noch die groͤſte<lb/>
unter allen Druͤſen, obgleich alle Druͤſen, nach Propor-<lb/>
tion aller uͤbrigen Koͤrpertheile, nebſt der Gekroͤsdruͤſe<lb/>ſelbſt, in der Frucht groͤſſer, als im erwachſenen Men-<lb/>ſchen ſind <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">HIRSCHEL p.</hi> 76.</note>.</p><lb/><p>Dieſe Bruſtdruͤſe enthaͤlt eine Menge von einem mil-<lb/>
chigem Safte <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">HARVEI.</hi></note>, wie die einfache Druͤſen, indeſſen fin-<lb/>
det man doch hier den Ram viel augenſcheinlicher, als<lb/>
an allen andern Druͤſen.</p><lb/><p>So ſind ſowohl die Druͤſen der Luftroͤhre <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">L. VIII. p.</hi> 151.</note>, als<lb/>
des Gekroͤſes <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">HARVEI ibid. L. XXV. p.</hi><lb/>
214.</note>, in dieſer Klaſſe groͤſſer, und mit einem<lb/>
milchigen Salzwaſſer angefuͤllt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[604[606]/0658]
Die Frucht. XXIX. B.
die Mitte in der ganzen Laͤnge der Bruſt ein. Endlich
iſt das Herz viel groͤſſer, und es verlangt fuͤr ſich mehr
Plazz von dem Raume, ſo die Bruſt vorzeichnet. Jch
werde den beſondern Bau des Herzens lieber an ſeinem
Orte ſchildern.
Daher koͤmmt es nun, daß der, zur Aufnahme der
Lunge beſtimmte Raum, nicht nur kuͤrzer, ſondern auch
uͤberzwerch gerechnet, enger wird, weil nicht nur der
rechten, ſondern auch der linken Bruſt etwas von der
Bruſtdruͤſe geraubt wird.
Die Lunge koͤmmt ebenfalls ſpaͤte zum Vorſchein (d),
und ſie iſt eins mit unter den langſam entwikkelten Ein-
geweiden. Jch fand ſie an einem Schafe nicht an dem
acht und zwanzigſten Tage, und ſie iſt noch den vierzig-
ſten Tag klein, und neben den Wirbelbeinen verſtekkt (e).
Jn dieſer Zeit iſt die Bruſtdruͤſe noch die groͤſte
unter allen Druͤſen, obgleich alle Druͤſen, nach Propor-
tion aller uͤbrigen Koͤrpertheile, nebſt der Gekroͤsdruͤſe
ſelbſt, in der Frucht groͤſſer, als im erwachſenen Men-
ſchen ſind (f).
Dieſe Bruſtdruͤſe enthaͤlt eine Menge von einem mil-
chigem Safte (g), wie die einfache Druͤſen, indeſſen fin-
det man doch hier den Ram viel augenſcheinlicher, als
an allen andern Druͤſen.
So ſind ſowohl die Druͤſen der Luftroͤhre (h), als
des Gekroͤſes (i), in dieſer Klaſſe groͤſſer, und mit einem
milchigen Salzwaſſer angefuͤllt.
Jch
(d)
Stunde 138. Form. du pou-
let. II. p. 118. Stunde 124. & 125.
ohnlaͤngſt. Fange den 5 Tag an.
SNAPE p. 21. HARVEI p. 61.
erſt den 9 Tag MALPIGHI p. 10.
am Schafe von 42 Tagen KUH-
LEMANN p. 55. t. 2. f. 8.
(e) Tag 40. Da ich es am
Schafe geſehen, doch kaum ſo gros,
als das halbe Herzohr. Am 42
Tage hat es KUHLEMANN p. 55.
ich fand es noch nicht an einem
Lamme, ſo 2 Finger lang war.
VAROLIUS den 40 Tag am Men-
ſchen. Am Huhne von 124 Stun-
den war es 6 Hunderttheile. hora
162. 9 Hunderttheile.
(f) HIRSCHEL p. 76.
(g) HARVEI.
(h) L. VIII. p. 151.
(i) HARVEI ibid. L. XXV. p.
214.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 604[606]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/658>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.