Die Geburt wird daher schwer, wenn der ganze Kopf völlig geschlossen ist (k).
Bisweilen dauret auch noch in einem erwachsenen Menschen diese Leichtigkeit in der Veränderung der Figur fort (l), indem er bald gewölbt, und wie ein gesunder Kopf geformt ist, bisweilen aber zwischen den Knochen des Vorderhauptes (Wandbeinen) eine Grube einge- drükkt erscheint, welche man durch Arzeneimittel zu he- ben genöthigt ist.
Jn einer Menschenfrucht sind bereits alle Knochen, welche zu dem Gehöre (m) mit gehören, vollkommen, und die zween Knorpel des Hammers zu Knochen ge- worden.
Nunmehr sind die Knochen des obern (n) und un- teren Kiefers, deren Dienste das menschliche Leben un- mittelbar angehen, ziemlich vollständig; man findet aber beide hin und wieder gegittert, voller kurzen Knochen- stükkchen, und diese haben ziemlich lange Zwischenräume zwischen sich liegen. So findet man auch an dem Hühn- chen den Schnabelknorpel bereits reif, und sehr hart (o).
Jndessen ist doch der rechte Theil dieser Knochen mit dem linken noch nicht vermittelst eines knochigen Wesens zusammen gehängt (p).
Noch zur Zeit liegen die Zähne bei allen Thieren im Verborgnen; daher ist der Rand der Zahnlöcher an beiden Kiefern kürzer (q), gröstentheils hol, in kleine
Ver-
(k)[Spaltenumbruch]ESHENBACH contin. obs. rar. n. 47.
(l) An einer Frauensperson SCHAARSCHMIDT relat. T. VI. p. 125.
(m)L. XV. p. 208. ALBIN f. 16. & 48. 51.
(n)BUFFON III. p. 23. in der sechsten Woche mit Knochen KER- KRING den vierzigsten Tag wären die Kinnbakken knochig PINAEUS p. 135. dieses ist zu viel.
(o)[Spaltenumbruch]
Den neunten Tag obs. 179. erst den eilften Tag nach dem AL- DROVANDO orpithol. L. XIV. p. 218. da der Schnabel den ach- ten noch schleimig war, dies ist zuviel.
(p)ALBIN f. 45. insonderheit NESBIT T. III. f. 9. 10.
(q)ALBIN f. 44 45. NESBIT T. III. f. 9. 10.
Die Frucht. XXIX. B.
Die Geburt wird daher ſchwer, wenn der ganze Kopf voͤllig geſchloſſen iſt (k).
Bisweilen dauret auch noch in einem erwachſenen Menſchen dieſe Leichtigkeit in der Veraͤnderung der Figur fort (l), indem er bald gewoͤlbt, und wie ein geſunder Kopf geformt iſt, bisweilen aber zwiſchen den Knochen des Vorderhauptes (Wandbeinen) eine Grube einge- druͤkkt erſcheint, welche man durch Arzeneimittel zu he- ben genoͤthigt iſt.
Jn einer Menſchenfrucht ſind bereits alle Knochen, welche zu dem Gehoͤre (m) mit gehoͤren, vollkommen, und die zween Knorpel des Hammers zu Knochen ge- worden.
Nunmehr ſind die Knochen des obern (n) und un- teren Kiefers, deren Dienſte das menſchliche Leben un- mittelbar angehen, ziemlich vollſtaͤndig; man findet aber beide hin und wieder gegittert, voller kurzen Knochen- ſtuͤkkchen, und dieſe haben ziemlich lange Zwiſchenraͤume zwiſchen ſich liegen. So findet man auch an dem Huͤhn- chen den Schnabelknorpel bereits reif, und ſehr hart (o).
Jndeſſen iſt doch der rechte Theil dieſer Knochen mit dem linken noch nicht vermittelſt eines knochigen Weſens zuſammen gehaͤngt (p).
Noch zur Zeit liegen die Zaͤhne bei allen Thieren im Verborgnen; daher iſt der Rand der Zahnloͤcher an beiden Kiefern kuͤrzer (q), groͤſtentheils hol, in kleine
Ver-
(k)[Spaltenumbruch]ESHENBACH contin. obſ. rar. n. 47.
(l) An einer Frauensperſon SCHAARSCHMIDT relat. T. VI. p. 125.
(m)L. XV. p. 208. ALBIN f. 16. & 48. 51.
(n)BUFFON III. p. 23. in der ſechſten Woche mit Knochen KER- KRING den vierzigſten Tag waͤren die Kinnbakken knochig PINAEUS p. 135. dieſes iſt zu viel.
(o)[Spaltenumbruch]
Den neunten Tag obſ. 179. erſt den eilften Tag nach dem AL- DROVANDO orpithol. L. XIV. p. 218. da der Schnabel den ach- ten noch ſchleimig war, dies iſt zuviel.
(p)ALBIN f. 45. inſonderheit NESBIT T. III. f. 9. 10.
(q)ALBIN f. 44 45. NESBIT T. III. f. 9. 10.
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[598[600]/0652]
Die Frucht. XXIX. B.
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Bisweilen dauret auch noch in einem erwachſenen
Menſchen dieſe Leichtigkeit in der Veraͤnderung der Figur
fort (l), indem er bald gewoͤlbt, und wie ein geſunder
Kopf geformt iſt, bisweilen aber zwiſchen den Knochen
des Vorderhauptes (Wandbeinen) eine Grube einge-
druͤkkt erſcheint, welche man durch Arzeneimittel zu he-
ben genoͤthigt iſt.
Jn einer Menſchenfrucht ſind bereits alle Knochen,
welche zu dem Gehoͤre (m) mit gehoͤren, vollkommen,
und die zween Knorpel des Hammers zu Knochen ge-
worden.
Nunmehr ſind die Knochen des obern (n) und un-
teren Kiefers, deren Dienſte das menſchliche Leben un-
mittelbar angehen, ziemlich vollſtaͤndig; man findet aber
beide hin und wieder gegittert, voller kurzen Knochen-
ſtuͤkkchen, und dieſe haben ziemlich lange Zwiſchenraͤume
zwiſchen ſich liegen. So findet man auch an dem Huͤhn-
chen den Schnabelknorpel bereits reif, und ſehr hart (o).
Jndeſſen iſt doch der rechte Theil dieſer Knochen
mit dem linken noch nicht vermittelſt eines knochigen
Weſens zuſammen gehaͤngt (p).
Noch zur Zeit liegen die Zaͤhne bei allen Thieren
im Verborgnen; daher iſt der Rand der Zahnloͤcher
an beiden Kiefern kuͤrzer (q), groͤſtentheils hol, in kleine
Ver-
(k)
ESHENBACH contin. obſ.
rar. n. 47.
(l) An einer Frauensperſon
SCHAARSCHMIDT relat. T. VI.
p. 125.
(m) L. XV. p. 208. ALBIN
f. 16. & 48. 51.
(n) BUFFON III. p. 23. in der
ſechſten Woche mit Knochen KER-
KRING den vierzigſten Tag waͤren
die Kinnbakken knochig PINAEUS
p. 135. dieſes iſt zu viel.
(o)
Den neunten Tag obſ. 179.
erſt den eilften Tag nach dem AL-
DROVANDO orpithol. L. XIV.
p. 218. da der Schnabel den ach-
ten noch ſchleimig war, dies iſt
zuviel.
(p) ALBIN f. 45. inſonderheit
NESBIT T. III. f. 9. 10.
(q) ALBIN f. 44 45. NESBIT
T. III. f. 9. 10.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 598[600]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/652>, abgerufen am 22.11.2024.
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