Das Knochenhäutchen sei dasjenige Werkzeug, worin- nen sich ein Knorpel, um ein Knochen zu werden, vor- bereite, sobald als ihm nur der Kalk zugeführet wird: es verwandele sich ferner eine jede inwendige Platte des Knochenhäutchens in eine Knochenplatte (k); und so be- komme endlich der Knochen durch das wieder holte Ablö- sen der Platten von dem Knochenhäutchen, vermittelst der angehäuften vielen Platten, seine Dikke.
Er will, daß auch der Knorpel, da er von dem Kno- chen so wenig unterschieden sey, von denen an Dikke zu- nehmenden Platten des Knochenhäutchens entstehe (l). Es wird von eben dieser Bekleidung der Knorpel des Ansazzes hervorgebracht (m), wie sich der berühmte Au- tor vorstellt.
Folglich soll die Knochenplatte weder aus einem ver- dikkten Leimsafte, noch von einer Ergiessung eben dessel- ben in das Fadengewebe (n) entstehen.
Da dieser berühmte Mann das Knochenhäutchen von dem Knochen eines Kalbes abhob, folgte eine Platte, welche aus Knochen und Knorpel vermischt war; er sahe ferner halbknochige Platten, welche von dem Wesen des Knochenhäutchens noch etwas an sich behalten hatten (p).
Der berühmte Mann eignet alle Knochengefässe (q), und so auch die Nahrungsgefässe eines Knochens (r) dem Knochenhäutchen zu.
Nach ihm besizzen die Gefässe, Knorpel, die äusserste Knochen und das Knochenhäutchen einerlei Bauart (s).
Bei ihm sind auch die Knochenauswüchse Verhär- tungen des Knochenhäutchens (t), und es ersezzet das (o)
Kno-
(k)[Spaltenumbruch]Du HAMEL l. c. p. 88. 110. FOUGEROUX p. 37. 38. 54.
(l)Du HAMEL p. 95.
(m)p. 119. 143.
(n)p. 97.
(p)[Spaltenumbruch]Du HAMEL p. 100.
(q)Mem. de 1747. p. 117.
(r)p. 117.
(s)p. 125.
(t)p. 301.
(o)p. 98. FOUGEROUX p. 41.
H. Phisiol. 8. B. O o
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
Das Knochenhaͤutchen ſei dasjenige Werkzeug, worin- nen ſich ein Knorpel, um ein Knochen zu werden, vor- bereite, ſobald als ihm nur der Kalk zugefuͤhret wird: es verwandele ſich ferner eine jede inwendige Platte des Knochenhaͤutchens in eine Knochenplatte (k); und ſo be- komme endlich der Knochen durch das wieder holte Abloͤ- ſen der Platten von dem Knochenhaͤutchen, vermittelſt der angehaͤuften vielen Platten, ſeine Dikke.
Er will, daß auch der Knorpel, da er von dem Kno- chen ſo wenig unterſchieden ſey, von denen an Dikke zu- nehmenden Platten des Knochenhaͤutchens entſtehe (l). Es wird von eben dieſer Bekleidung der Knorpel des Anſazzes hervorgebracht (m), wie ſich der beruͤhmte Au- tor vorſtellt.
Folglich ſoll die Knochenplatte weder aus einem ver- dikkten Leimſafte, noch von einer Ergieſſung eben deſſel- ben in das Fadengewebe (n) entſtehen.
Da dieſer beruͤhmte Mann das Knochenhaͤutchen von dem Knochen eines Kalbes abhob, folgte eine Platte, welche aus Knochen und Knorpel vermiſcht war; er ſahe ferner halbknochige Platten, welche von dem Weſen des Knochenhaͤutchens noch etwas an ſich behalten hatten (p).
Der beruͤhmte Mann eignet alle Knochengefaͤſſe (q), und ſo auch die Nahrungsgefaͤſſe eines Knochens (r) dem Knochenhaͤutchen zu.
Nach ihm beſizzen die Gefaͤſſe, Knorpel, die aͤuſſerſte Knochen und das Knochenhaͤutchen einerlei Bauart (s).
Bei ihm ſind auch die Knochenauswuͤchſe Verhaͤr- tungen des Knochenhaͤutchens (t), und es erſezzet das (o)
Kno-
(k)[Spaltenumbruch]Du HAMEL l. c. p. 88. 110. FOUGEROUX p. 37. 38. 54.
(l)Du HAMEL p. 95.
(m)p. 119. 143.
(n)p. 97.
(p)[Spaltenumbruch]Du HAMEL p. 100.
(q)Mem. de 1747. p. 117.
(r)p. 117.
(s)p. 125.
(t)p. 301.
(o)p. 98. FOUGEROUX p. 41.
H. Phiſiol. 8. B. O o
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[575[577]/0629]
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
Das Knochenhaͤutchen ſei dasjenige Werkzeug, worin-
nen ſich ein Knorpel, um ein Knochen zu werden, vor-
bereite, ſobald als ihm nur der Kalk zugefuͤhret wird:
es verwandele ſich ferner eine jede inwendige Platte des
Knochenhaͤutchens in eine Knochenplatte (k); und ſo be-
komme endlich der Knochen durch das wieder holte Abloͤ-
ſen der Platten von dem Knochenhaͤutchen, vermittelſt
der angehaͤuften vielen Platten, ſeine Dikke.
Er will, daß auch der Knorpel, da er von dem Kno-
chen ſo wenig unterſchieden ſey, von denen an Dikke zu-
nehmenden Platten des Knochenhaͤutchens entſtehe (l).
Es wird von eben dieſer Bekleidung der Knorpel des
Anſazzes hervorgebracht (m), wie ſich der beruͤhmte Au-
tor vorſtellt.
Folglich ſoll die Knochenplatte weder aus einem ver-
dikkten Leimſafte, noch von einer Ergieſſung eben deſſel-
ben in das Fadengewebe (n) entſtehen.
Da dieſer beruͤhmte Mann das Knochenhaͤutchen
von dem Knochen eines Kalbes abhob, folgte eine Platte,
welche aus Knochen und Knorpel vermiſcht war; er ſahe
ferner halbknochige Platten, welche von dem Weſen des
Knochenhaͤutchens noch etwas an ſich behalten hatten (p).
Der beruͤhmte Mann eignet alle Knochengefaͤſſe (q),
und ſo auch die Nahrungsgefaͤſſe eines Knochens (r) dem
Knochenhaͤutchen zu.
Nach ihm beſizzen die Gefaͤſſe, Knorpel, die aͤuſſerſte
Knochen und das Knochenhaͤutchen einerlei Bauart (s).
Bei ihm ſind auch die Knochenauswuͤchſe Verhaͤr-
tungen des Knochenhaͤutchens (t), und es erſezzet das
Kno-
(o)
(k)
Du HAMEL l. c. p. 88. 110.
FOUGEROUX p. 37. 38. 54.
(l) Du HAMEL p. 95.
(m) p. 119. 143.
(n) p. 97.
(p)
Du HAMEL p. 100.
(q) Mem. de 1747. p. 117.
(r) p. 117.
(s) p. 125.
(t) p. 301.
(o) p. 98. FOUGEROUX p. 41.
H. Phiſiol. 8. B. O o
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 575[577]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/629>, abgerufen am 22.11.2024.
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