Die rothen Punkte (i), welches die Anfänge der Knochenkerne sind, erscheinen am callo (beim Bruchs- knorpel) den neunten und zehnten Tag, und zu dieser Zeit lassen sich auch die Nahrungsschlagadern an dem Schienenknochen des Hühnchens (k), oder auch wohl um einen Tag später bemerken; vielleicht weil die Farbe der Färberröthe viel lebhafter, als der rothen Kügelchen ihre ist. Es siehet aber der Beinbruchsknorpel um desto röther aus (l), je älter derselbe ist.
Die rothe Gefässe erscheinen an dem neuen Knorpel, den zwölften Tag (m), und an eben diesem Tage auch an dem Hühnchen; so steiget auch das Knochenwerden schneller von dem Untertheile des Knochens über sich hin- auf (n), wie man sieht, daß die untern Knochentheile an einem Hühnchen grosse Gefässe zu seyn pflegen (o).
Die im Beinbruchsknorpel wachsende Kerne nehmen diese Gefässe in sich, und alsdenn gehen sie in das Kno- chenwesen über (p).
Folglich vereinigt sich auch die Röthe, und das Kno- chenwesen an dem Beinbruchsknorpel (q). Dieser Bein- bruchsknorpel enthält zahlreichere Gefässe, als der Kno- chen (r), er siehet röther als der Knochen aus (s), und
wird
(i)[Spaltenumbruch]Exp. 9. p. 22. den zehnten Tag gefärbt exp. 11. p. 24. add. p. 29. 30. an einer Hündin ge- schwinder p. 31. auch DELIUS hat knochige und knorplige Theilchen BOEHMERUS.
(k)Die 11. tab. p. 230.
(l)p. 22. 24. 25.
(m)Pori, statt Gefässe den 14 Tag exp. 8. p. 13. 31. Gefässe den zwölften Tag exp. 15. p. 3. 6. und angefüllt p. 38. Gefässe des calli hat BOERHAAVE prax. I. p. 290. Gefässe gehen in die kör- nige Materie, so einen Knochen ergänzt MONRO p. 35. dieses hat auch HUNTER apud REIMA- RUM tum. artic.
(n)[Spaltenumbruch]p. 26. das Gegentheil da- von ist der Versuch des berühm- ten SERMES beim FITSING p. 686. dieses mus aber was seltenes seyn.
(o) Der untere Kern erscheinet ehe p. 238. die untern Gefässe sind grösser obs. 113. p. 160. Nur der untere Theil bringt den callus hervor. SCHLICHTING trauma- tolog. p. 33. doch ohne Grund.
(p)p. 40. ex. p. 15. 16.
(q) So schon am Knochenan- sazze NESBIT. p. 18.
(r)DETLEF p. 14.
(s)Idem ibid. & p. 16.
Die Frucht XXIX. B.
Die rothen Punkte (i), welches die Anfaͤnge der Knochenkerne ſind, erſcheinen am callo (beim Bruchs- knorpel) den neunten und zehnten Tag, und zu dieſer Zeit laſſen ſich auch die Nahrungsſchlagadern an dem Schienenknochen des Huͤhnchens (k), oder auch wohl um einen Tag ſpaͤter bemerken; vielleicht weil die Farbe der Faͤrberroͤthe viel lebhafter, als der rothen Kuͤgelchen ihre iſt. Es ſiehet aber der Beinbruchsknorpel um deſto roͤther aus (l), je aͤlter derſelbe iſt.
Die rothe Gefaͤſſe erſcheinen an dem neuen Knorpel, den zwoͤlften Tag (m), und an eben dieſem Tage auch an dem Huͤhnchen; ſo ſteiget auch das Knochenwerden ſchneller von dem Untertheile des Knochens uͤber ſich hin- auf (n), wie man ſieht, daß die untern Knochentheile an einem Huͤhnchen groſſe Gefaͤſſe zu ſeyn pflegen (o).
Die im Beinbruchsknorpel wachſende Kerne nehmen dieſe Gefaͤſſe in ſich, und alsdenn gehen ſie in das Kno- chenweſen uͤber (p).
Folglich vereinigt ſich auch die Roͤthe, und das Kno- chenweſen an dem Beinbruchsknorpel (q). Dieſer Bein- bruchsknorpel enthaͤlt zahlreichere Gefaͤſſe, als der Kno- chen (r), er ſiehet roͤther als der Knochen aus (s), und
wird
(i)[Spaltenumbruch]Exp. 9. p. 22. den zehnten Tag gefaͤrbt exp. 11. p. 24. add. p. 29. 30. an einer Huͤndin ge- ſchwinder p. 31. auch DELIUS hat knochige und knorplige Theilchen BOEHMERUS.
(k)Die 11. tab. p. 230.
(l)p. 22. 24. 25.
(m)Pori, ſtatt Gefaͤſſe den 14 Tag exp. 8. p. 13. 31. Gefaͤſſe den zwoͤlften Tag exp. 15. p. 3. 6. und angefuͤllt p. 38. Gefaͤſſe des calli hat BOERHAAVE prax. I. p. 290. Gefaͤſſe gehen in die koͤr- nige Materie, ſo einen Knochen ergaͤnzt MONRO p. 35. dieſes hat auch HUNTER apud REIMA- RUM tum. artic.
(n)[Spaltenumbruch]p. 26. das Gegentheil da- von iſt der Verſuch des beruͤhm- ten SERMES beim FITSING p. 686. dieſes mus aber was ſeltenes ſeyn.
(o) Der untere Kern erſcheinet ehe p. 238. die untern Gefaͤſſe ſind groͤſſer obſ. 113. p. 160. Nur der untere Theil bringt den callus hervor. SCHLICHTING trauma- tolog. p. 33. doch ohne Grund.
(p)p. 40. ex. p. 15. 16.
(q) So ſchon am Knochenan- ſazze NESBIT. p. 18.
(r)DETLEF p. 14.
(s)Idem ibid. & p. 16.
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[452[544]/0596]
Die Frucht XXIX. B.
Die rothen Punkte (i), welches die Anfaͤnge der
Knochenkerne ſind, erſcheinen am callo (beim Bruchs-
knorpel) den neunten und zehnten Tag, und zu dieſer
Zeit laſſen ſich auch die Nahrungsſchlagadern an dem
Schienenknochen des Huͤhnchens (k), oder auch wohl um
einen Tag ſpaͤter bemerken; vielleicht weil die Farbe der
Faͤrberroͤthe viel lebhafter, als der rothen Kuͤgelchen ihre
iſt. Es ſiehet aber der Beinbruchsknorpel um deſto roͤther
aus (l), je aͤlter derſelbe iſt.
Die rothe Gefaͤſſe erſcheinen an dem neuen Knorpel,
den zwoͤlften Tag (m), und an eben dieſem Tage auch
an dem Huͤhnchen; ſo ſteiget auch das Knochenwerden
ſchneller von dem Untertheile des Knochens uͤber ſich hin-
auf (n), wie man ſieht, daß die untern Knochentheile
an einem Huͤhnchen groſſe Gefaͤſſe zu ſeyn pflegen (o).
Die im Beinbruchsknorpel wachſende Kerne nehmen
dieſe Gefaͤſſe in ſich, und alsdenn gehen ſie in das Kno-
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Folglich vereinigt ſich auch die Roͤthe, und das Kno-
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bruchsknorpel enthaͤlt zahlreichere Gefaͤſſe, als der Kno-
chen (r), er ſiehet roͤther als der Knochen aus (s), und
wird
(i)
Exp. 9. p. 22. den zehnten
Tag gefaͤrbt exp. 11. p. 24. add.
p. 29. 30. an einer Huͤndin ge-
ſchwinder p. 31. auch DELIUS hat
knochige und knorplige Theilchen
BOEHMERUS.
(k) Die 11. tab. p. 230.
(l) p. 22. 24. 25.
(m) Pori, ſtatt Gefaͤſſe den
14 Tag exp. 8. p. 13. 31. Gefaͤſſe
den zwoͤlften Tag exp. 15. p. 3. 6.
und angefuͤllt p. 38. Gefaͤſſe des
calli hat BOERHAAVE prax. I.
p. 290. Gefaͤſſe gehen in die koͤr-
nige Materie, ſo einen Knochen
ergaͤnzt MONRO p. 35. dieſes hat
auch HUNTER apud REIMA-
RUM tum. artic.
(n)
p. 26. das Gegentheil da-
von iſt der Verſuch des beruͤhm-
ten SERMES beim FITSING p.
686. dieſes mus aber was ſeltenes
ſeyn.
(o) Der untere Kern erſcheinet
ehe p. 238. die untern Gefaͤſſe ſind
groͤſſer obſ. 113. p. 160. Nur der
untere Theil bringt den callus
hervor. SCHLICHTING trauma-
tolog. p. 33. doch ohne Grund.
(p) p. 40. ex. p. 15. 16.
(q) So ſchon am Knochenan-
ſazze NESBIT. p. 18.
(r) DETLEF p. 14.
(s) Idem ibid. & p. 16.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 452[544]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/596>, abgerufen am 22.11.2024.
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