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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
das genau damit verknüpfte Knochenhäutchen, wenn man
es losreist, zugleich mit fort.

Endlich vereinigt sich der Knochenansazz, dessen Ober-
fläche aller Orten rauh, und theils in Hübelchen erhaben
ist, theils Grübchen hat, mit dem Knochen, so daß keine
Platte des Knochenhäutchens sich mehr dazwischen legt.

Daher wächset der Ansazz ziemlich späte, und alle-
zeit immer etwas unvollkommner mit dem Knochen zu-
sammen, und es bleibt ferner keine mittlere Grenze mehr
übrig. Und dennoch lösen sich auch im erwachsenen
Menschen in Krankheiten die Knochenansäzze von dem
Körper des Knochens ab.

Jch erfahre nunmehr, daß der Ansazz ohngefehr den
siebzehnten Tag, bei einem bebrüteten Hühnchen, ganz
und gar knorplig ist, und nicht das geringste Organische
an sich hat.

Gegen diese Tage erstrekkten sich die Aderlinien des
vornemsten Knochens bis zu dem Ende des knochigen
Stükkes, unter welchem sich ein mäßiger Knorpel be-
findet.

Jn dieser Zeit sind auch die Gefässe der Linien des
Aderkreises ungemein zahlreich, und man zählet einige
drey und vierzig derselben (a): und sie laufen nicht allein
durch den Umkreis des Kreises bis an die Grenze des Kno-
chens, sondern sie füllen nunmehr die Kreisfläche mit
ihren Abschnitten aus. Man kann sich dabei die Vor-
stellung machen, daß sie an diesen Orten einigen Wider-
stand thun, da sich die Endigungen der Gefässe nach Art
der Keulen erweitern (b).

Folglich durchboren, bei dem Anfange des achtzehnten
Tages, einige dieser Gefässe die Platte, so den Knochen
endigen, und die Knorpelrinde derselben, und es drengen
sich zwei (c) oder drei derselben (d) in den knorpligen An-
sazz hindurch.

Diese
(a) [Spaltenumbruch] Obs. 102 Stunde 500.
(b) Obs. 96. Stunde 456.
(c) [Spaltenumbruch] Obs. 89. Stunde 414.
(d) Obs. 93. Stunde 438.

Die Frucht. XXIX. B.
das genau damit verknuͤpfte Knochenhaͤutchen, wenn man
es losreiſt, zugleich mit fort.

Endlich vereinigt ſich der Knochenanſazz, deſſen Ober-
flaͤche aller Orten rauh, und theils in Huͤbelchen erhaben
iſt, theils Gruͤbchen hat, mit dem Knochen, ſo daß keine
Platte des Knochenhaͤutchens ſich mehr dazwiſchen legt.

Daher waͤchſet der Anſazz ziemlich ſpaͤte, und alle-
zeit immer etwas unvollkommner mit dem Knochen zu-
ſammen, und es bleibt ferner keine mittlere Grenze mehr
uͤbrig. Und dennoch loͤſen ſich auch im erwachſenen
Menſchen in Krankheiten die Knochenanſaͤzze von dem
Koͤrper des Knochens ab.

Jch erfahre nunmehr, daß der Anſazz ohngefehr den
ſiebzehnten Tag, bei einem bebruͤteten Huͤhnchen, ganz
und gar knorplig iſt, und nicht das geringſte Organiſche
an ſich hat.

Gegen dieſe Tage erſtrekkten ſich die Aderlinien des
vornemſten Knochens bis zu dem Ende des knochigen
Stuͤkkes, unter welchem ſich ein maͤßiger Knorpel be-
findet.

Jn dieſer Zeit ſind auch die Gefaͤſſe der Linien des
Aderkreiſes ungemein zahlreich, und man zaͤhlet einige
drey und vierzig derſelben (a): und ſie laufen nicht allein
durch den Umkreis des Kreiſes bis an die Grenze des Kno-
chens, ſondern ſie fuͤllen nunmehr die Kreisflaͤche mit
ihren Abſchnitten aus. Man kann ſich dabei die Vor-
ſtellung machen, daß ſie an dieſen Orten einigen Wider-
ſtand thun, da ſich die Endigungen der Gefaͤſſe nach Art
der Keulen erweitern (b).

Folglich durchboren, bei dem Anfange des achtzehnten
Tages, einige dieſer Gefaͤſſe die Platte, ſo den Knochen
endigen, und die Knorpelrinde derſelben, und es drengen
ſich zwei (c) oder drei derſelben (d) in den knorpligen An-
ſazz hindurch.

Dieſe
(a) [Spaltenumbruch] Obſ. 102 Stunde 500.
(b) Obſ. 96. Stunde 456.
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[522[524]/0576] Die Frucht. XXIX. B. das genau damit verknuͤpfte Knochenhaͤutchen, wenn man es losreiſt, zugleich mit fort. Endlich vereinigt ſich der Knochenanſazz, deſſen Ober- flaͤche aller Orten rauh, und theils in Huͤbelchen erhaben iſt, theils Gruͤbchen hat, mit dem Knochen, ſo daß keine Platte des Knochenhaͤutchens ſich mehr dazwiſchen legt. Daher waͤchſet der Anſazz ziemlich ſpaͤte, und alle- zeit immer etwas unvollkommner mit dem Knochen zu- ſammen, und es bleibt ferner keine mittlere Grenze mehr uͤbrig. Und dennoch loͤſen ſich auch im erwachſenen Menſchen in Krankheiten die Knochenanſaͤzze von dem Koͤrper des Knochens ab. Jch erfahre nunmehr, daß der Anſazz ohngefehr den ſiebzehnten Tag, bei einem bebruͤteten Huͤhnchen, ganz und gar knorplig iſt, und nicht das geringſte Organiſche an ſich hat. Gegen dieſe Tage erſtrekkten ſich die Aderlinien des vornemſten Knochens bis zu dem Ende des knochigen Stuͤkkes, unter welchem ſich ein maͤßiger Knorpel be- findet. Jn dieſer Zeit ſind auch die Gefaͤſſe der Linien des Aderkreiſes ungemein zahlreich, und man zaͤhlet einige drey und vierzig derſelben (a): und ſie laufen nicht allein durch den Umkreis des Kreiſes bis an die Grenze des Kno- chens, ſondern ſie fuͤllen nunmehr die Kreisflaͤche mit ihren Abſchnitten aus. Man kann ſich dabei die Vor- ſtellung machen, daß ſie an dieſen Orten einigen Wider- ſtand thun, da ſich die Endigungen der Gefaͤſſe nach Art der Keulen erweitern (b). Folglich durchboren, bei dem Anfange des achtzehnten Tages, einige dieſer Gefaͤſſe die Platte, ſo den Knochen endigen, und die Knorpelrinde derſelben, und es drengen ſich zwei (c) oder drei derſelben (d) in den knorpligen An- ſazz hindurch. Dieſe (a) Obſ. 102 Stunde 500. (b) Obſ. 96. Stunde 456. (c) Obſ. 89. Stunde 414. (d) Obſ. 93. Stunde 438.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 522[524]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/576>, abgerufen am 22.11.2024.