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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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IV. Abs. Das Leben der Frucht.
vier und zwanzig Stunden die Schlagadern der Nabel-
membran mehr, als noch einmal so lang, und in andern
vier und zwanzig Stunden wiederum gedoppelt so lang
ausgestrekkt.

Dieses eräugnet sich bey freyen Gefässen; denn die-
jenigen, welche an irgend einem Theile gespannt liegen,
werden, wenn sie diesen Theil mit sich hervorbringen sol-
len, viel langsamer wachsen: hiervon geben die Glied-
maassen und die Knochen, und endlich die gesammte
Früchte ein Exempel. So wachsen die Knochen auch
in den ersten Zeiten der Brütung, innerhalb vier und
zwanzig Stunden nach folgenden Zahlen. 9. 101/2. 14 1/3
173/4. 26. 36 (m), oder nach einem Verhältnisse von bei-
nahe anderthalb. So wuchs ebenfalls eine Frucht, wenn
man vom sechsten Tage zu rechnen anfing (n), nach den
Zahlen 851/2. 112. 1331/2. 1361/2 (o) 188. und in dergleichen
kleinern Zwischenzeiten.

Hieher gehöret insonderheit das gerade Ausstrekken
einer gebogenen und in Falten gelegten Schlagader, wo-
durch die Länge in der Geschwindigkeit einen grossen Zu-
wachs bekömmt. Hieher gehöret die Entwikkelung der
Schmetterlingsflügel, welche von der, in die Nerven-
gesässe der Flügel hineindringenden Feuchtigkeit und Luft
herrührt (p).

Dieses begegnet einer geraden Schlagader, deren
Ende frei ist. An einer gebogenen Schlagader, werden
die Biegungen genauer, weil sich die erste Linie des Ge-
fässes über die zwote hinaus verlängert. Doch es könn-
ten auch vermittelst des Wachsthumes Kanäle, welche
gerade waren, verdreht werden, wofern irgend ein Ende
der Schlagader Widerstand that. Auf diese Art ent-

ste-
(m) [Spaltenumbruch] Accroissement. de os Ta-
fel am Ende des zweeten Theiles.
(n) Form. du ponlet. l. p. 49.
50.
(o) [Spaltenumbruch] Dieses zu schwache Maas,
so zufälliger Weise von kleinen
Eyern entstanden, hätten bis 160
steigen sollen.
(p) p. 144.

IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
vier und zwanzig Stunden die Schlagadern der Nabel-
membran mehr, als noch einmal ſo lang, und in andern
vier und zwanzig Stunden wiederum gedoppelt ſo lang
ausgeſtrekkt.

Dieſes eraͤugnet ſich bey freyen Gefaͤſſen; denn die-
jenigen, welche an irgend einem Theile geſpannt liegen,
werden, wenn ſie dieſen Theil mit ſich hervorbringen ſol-
len, viel langſamer wachſen: hiervon geben die Glied-
maaſſen und die Knochen, und endlich die geſammte
Fruͤchte ein Exempel. So wachſen die Knochen auch
in den erſten Zeiten der Bruͤtung, innerhalb vier und
zwanzig Stunden nach folgenden Zahlen. 9. 10½. 14⅓
17¾. 26. 36 (m), oder nach einem Verhaͤltniſſe von bei-
nahe anderthalb. So wuchs ebenfalls eine Frucht, wenn
man vom ſechſten Tage zu rechnen anfing (n), nach den
Zahlen 85½. 112. 133½. 136½ (o) 188. und in dergleichen
kleinern Zwiſchenzeiten.

Hieher gehoͤret inſonderheit das gerade Ausſtrekken
einer gebogenen und in Falten gelegten Schlagader, wo-
durch die Laͤnge in der Geſchwindigkeit einen groſſen Zu-
wachs bekoͤmmt. Hieher gehoͤret die Entwikkelung der
Schmetterlingsfluͤgel, welche von der, in die Nerven-
geſaͤſſe der Fluͤgel hineindringenden Feuchtigkeit und Luft
herruͤhrt (p).

Dieſes begegnet einer geraden Schlagader, deren
Ende frei iſt. An einer gebogenen Schlagader, werden
die Biegungen genauer, weil ſich die erſte Linie des Ge-
faͤſſes uͤber die zwote hinaus verlaͤngert. Doch es koͤnn-
ten auch vermittelſt des Wachsthumes Kanaͤle, welche
gerade waren, verdreht werden, wofern irgend ein Ende
der Schlagader Widerſtand that. Auf dieſe Art ent-

ſte-
(m) [Spaltenumbruch] Accroiſſement. de os Ta-
fel am Ende des zweeten Theiles.
(n) Form. du ponlet. l. p. 49.
50.
(o) [Spaltenumbruch] Dieſes zu ſchwache Maas,
ſo zufaͤlliger Weiſe von kleinen
Eyern entſtanden, haͤtten bis 160
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(p) p. 144.
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[477[479]/0531] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. vier und zwanzig Stunden die Schlagadern der Nabel- membran mehr, als noch einmal ſo lang, und in andern vier und zwanzig Stunden wiederum gedoppelt ſo lang ausgeſtrekkt. Dieſes eraͤugnet ſich bey freyen Gefaͤſſen; denn die- jenigen, welche an irgend einem Theile geſpannt liegen, werden, wenn ſie dieſen Theil mit ſich hervorbringen ſol- len, viel langſamer wachſen: hiervon geben die Glied- maaſſen und die Knochen, und endlich die geſammte Fruͤchte ein Exempel. So wachſen die Knochen auch in den erſten Zeiten der Bruͤtung, innerhalb vier und zwanzig Stunden nach folgenden Zahlen. 9. 10½. 14⅓ 17¾. 26. 36 (m), oder nach einem Verhaͤltniſſe von bei- nahe anderthalb. So wuchs ebenfalls eine Frucht, wenn man vom ſechſten Tage zu rechnen anfing (n), nach den Zahlen 85½. 112. 133½. 136½ (o) 188. und in dergleichen kleinern Zwiſchenzeiten. Hieher gehoͤret inſonderheit das gerade Ausſtrekken einer gebogenen und in Falten gelegten Schlagader, wo- durch die Laͤnge in der Geſchwindigkeit einen groſſen Zu- wachs bekoͤmmt. Hieher gehoͤret die Entwikkelung der Schmetterlingsfluͤgel, welche von der, in die Nerven- geſaͤſſe der Fluͤgel hineindringenden Feuchtigkeit und Luft herruͤhrt (p). Dieſes begegnet einer geraden Schlagader, deren Ende frei iſt. An einer gebogenen Schlagader, werden die Biegungen genauer, weil ſich die erſte Linie des Ge- faͤſſes uͤber die zwote hinaus verlaͤngert. Doch es koͤnn- ten auch vermittelſt des Wachsthumes Kanaͤle, welche gerade waren, verdreht werden, wofern irgend ein Ende der Schlagader Widerſtand that. Auf dieſe Art ent- ſte- (m) Accroiſſement. de os Ta- fel am Ende des zweeten Theiles. (n) Form. du ponlet. l. p. 49. 50. (o) Dieſes zu ſchwache Maas, ſo zufaͤlliger Weiſe von kleinen Eyern entſtanden, haͤtten bis 160 ſteigen ſollen. (p) p. 144.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 477[479]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/531>, abgerufen am 22.11.2024.