daß die Materie des Wachsthumes durch die Schlag- adern und, und das Schlagen des Herzens herbeigeführt worden.
Aus diesem Grunde müssen auch bereits Blutadern vollkommen und vorhanden gewesen seyn.
Unter den Gefässen sind einige (f), welche auf den Wirbelbeinen liegen, oder welche in der Brust und im Bauche laufen, vollkommner, hingegen diejenigen unvoll- ständiger, das ist dünner und kürzer, welche die Glied- maassen bedienen.
Daß überall schon Nerven zugegen seyn müssen, ob wir sie gleich nicht gesehen, schlüssen wir aus der Grösse des Kopfes, des Rükkenmarkes (g), und aus der Ver- gleichung mit einer mehr erwachsenen Frucht, und sie müssen nothwendig an eben den Stellen vorkommen, wel- che sie bei einem erwachsenen Menschen einnehmen. Es erscheinen die Augen fast in ihrem reifen Zustande, aber noch farbenlos (h).
Die Dekken sind schon da, und es ist die Anmerkung nicht wahr gewesen (i), da man das Herz ohne seine Be- kleidungen gefunden haben wollte. Sie sind aber nur sehr zart und spinneweben, übrigens werden am Rük- ken die Strassen von dem Fadengewebe unter der Haut getrennt. Jn dieser Zeit sieht man noch nichts von Fe- dern, oder Haaren.
Jn dem Unterleibe enthält einerlei Scheide, sowohl die Nabelschnur, als einen nicht geringen Theil von den Eingeweiden des Unterleibes.
(i)[Spaltenumbruch]Ib. II. p. 66. SNAPE ge- ner. p. 21. und vor kurzem Cl. WOLFIUS doch sei das Herz ent- blößt, und meine gesehene Mem- bran sei das amnion, nach ihm p. 259. ich sahe aber offenbar diese Bekleidung am Kopfe hängen, als ein Fortsazz vom Unterleibe.
H. Phisiol. 8. B. G g
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
daß die Materie des Wachsthumes durch die Schlag- adern und, und das Schlagen des Herzens herbeigefuͤhrt worden.
Aus dieſem Grunde muͤſſen auch bereits Blutadern vollkommen und vorhanden geweſen ſeyn.
Unter den Gefaͤſſen ſind einige (f), welche auf den Wirbelbeinen liegen, oder welche in der Bruſt und im Bauche laufen, vollkommner, hingegen diejenigen unvoll- ſtaͤndiger, das iſt duͤnner und kuͤrzer, welche die Glied- maaſſen bedienen.
Daß uͤberall ſchon Nerven zugegen ſeyn muͤſſen, ob wir ſie gleich nicht geſehen, ſchluͤſſen wir aus der Groͤſſe des Kopfes, des Ruͤkkenmarkes (g), und aus der Ver- gleichung mit einer mehr erwachſenen Frucht, und ſie muͤſſen nothwendig an eben den Stellen vorkommen, wel- che ſie bei einem erwachſenen Menſchen einnehmen. Es erſcheinen die Augen faſt in ihrem reifen Zuſtande, aber noch farbenlos (h).
Die Dekken ſind ſchon da, und es iſt die Anmerkung nicht wahr geweſen (i), da man das Herz ohne ſeine Be- kleidungen gefunden haben wollte. Sie ſind aber nur ſehr zart und ſpinneweben, uͤbrigens werden am Ruͤk- ken die Straſſen von dem Fadengewebe unter der Haut getrennt. Jn dieſer Zeit ſieht man noch nichts von Fe- dern, oder Haaren.
Jn dem Unterleibe enthaͤlt einerlei Scheide, ſowohl die Nabelſchnur, als einen nicht geringen Theil von den Eingeweiden des Unterleibes.
(i)[Spaltenumbruch]Ib. II. p. 66. SNAPE ge- ner. p. 21. und vor kurzem Cl. WOLFIUS doch ſei das Herz ent- bloͤßt, und meine geſehene Mem- bran ſei das amnion, nach ihm p. 259. ich ſahe aber offenbar dieſe Bekleidung am Kopfe haͤngen, als ein Fortſazz vom Unterleibe.
H. Phiſiol. 8. B. G g
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[463[465]/0517]
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
daß die Materie des Wachsthumes durch die Schlag-
adern und, und das Schlagen des Herzens herbeigefuͤhrt
worden.
Aus dieſem Grunde muͤſſen auch bereits Blutadern
vollkommen und vorhanden geweſen ſeyn.
Unter den Gefaͤſſen ſind einige (f), welche auf den
Wirbelbeinen liegen, oder welche in der Bruſt und im
Bauche laufen, vollkommner, hingegen diejenigen unvoll-
ſtaͤndiger, das iſt duͤnner und kuͤrzer, welche die Glied-
maaſſen bedienen.
Daß uͤberall ſchon Nerven zugegen ſeyn muͤſſen, ob
wir ſie gleich nicht geſehen, ſchluͤſſen wir aus der Groͤſſe
des Kopfes, des Ruͤkkenmarkes (g), und aus der Ver-
gleichung mit einer mehr erwachſenen Frucht, und ſie
muͤſſen nothwendig an eben den Stellen vorkommen, wel-
che ſie bei einem erwachſenen Menſchen einnehmen. Es
erſcheinen die Augen faſt in ihrem reifen Zuſtande, aber
noch farbenlos (h).
Die Dekken ſind ſchon da, und es iſt die Anmerkung
nicht wahr geweſen (i), da man das Herz ohne ſeine Be-
kleidungen gefunden haben wollte. Sie ſind aber nur
ſehr zart und ſpinneweben, uͤbrigens werden am Ruͤk-
ken die Straſſen von dem Fadengewebe unter der Haut
getrennt. Jn dieſer Zeit ſieht man noch nichts von Fe-
dern, oder Haaren.
Jn dem Unterleibe enthaͤlt einerlei Scheide, ſowohl
die Nabelſchnur, als einen nicht geringen Theil von den
Eingeweiden des Unterleibes.
Von
(f)
Die Aorte, Schlagader-
wurzeln, Nabelſchlagadern, Hol-
ader, Nabelblutadern obſ. 67. 69.
70. 71. 72. 73. 77. 78. 79. 80.
(g) Vergl. die Kupfer MAL-
PIGHI.
(h) Stunde 51. obſ. 49.
(i)
Ib. II. p. 66. SNAPE ge-
ner. p. 21. und vor kurzem Cl.
WOLFIUS doch ſei das Herz ent-
bloͤßt, und meine geſehene Mem-
bran ſei das amnion, nach ihm
p. 259. ich ſahe aber offenbar dieſe
Bekleidung am Kopfe haͤngen, als
ein Fortſazz vom Unterleibe.
H. Phiſiol. 8. B. G g
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 463[465]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/517>, abgerufen am 22.11.2024.
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