Sie bekömmt folglich von dieser gedoppelten (l) zusam- men gewachsenen Haut ihre Stärke (m).
Die Nabelschnur ist hol, ganz und gar aber mit dem cellulösen Wesen ausgestopft, so von der äussern cellulö- sen Bekleidung des Darmfells herkömmt, und blättrig (n), fasrig (o), und einem Schwamm ähnlich ist (p); wenn man die überflüßige Flüßigkeit desselben ausleeret, so kann man Luft hineinblasen, und es läuft bis dahin, wo sich das amnion anhängt(q) fort, und artet in kleine Hölungen und Fäderchen aus. Dieses Fadengewebe sauget auch dasjenige Wasser in sich, in welches man die Nabelschnur wirft, und wenn man die Nabelschnur welk ins Wasser legt, so schwillt sie darinnen auf (r).
Jn diesen Fächerchen befindet sich ein kristallinischer (s), gallertartiger, geschmakkloser Saft, welcher der Am- nionsflüßigkeit nicht unähnlich (t), und gerinnbar ist (v), man kann selbigen ausdrükken (x), er tröpfelt von selbst aus (y), wenn die Nabelschnur frisch abgeschnitten wird. Der Mensch hat diesen Saft mit den wiederkäuenden Thieren gemein. Oft schweifet seine Menge bald in dem Zuvielen, bald in dem Zuwenigen aus (z).
Eini-
(l)[Spaltenumbruch]ROEDERER fet. perfect. n. 17. warum blos von der mitt- lern ROUHAULT Mem. de l'Acad. 1714. p. 312.
(m) Schleim nannte es ARAN- TIUS p. 27. eine fleischige Haut, länast der Nabelschnur fortlaufend BESLER t. 4.
(n)HOBOKEN p. 28. 30.
(o)DUVERNEY posth. II. p. 411. RUYSCH Thes. I Ass. 3. n. 7. BIDLOO t. 60. f. 4.
(p) Ein schwammiger Körper ROUHAULT Mem. de l' Acad. ann. 1714. p. 313. f. 9. 10. 11. und in observ. fis med.
(q)ROUHAULT obs. p. 26.
(r)[Spaltenumbruch]NOORTWYCK p. 29. ROEDERER fet. perfect. n. 16.
(s) Ein Saft bei dem FABER ad HERNANDEZ p. 615. BID- LOO t. 19. WHARTON p. 243. DIEMERBROECK p. 221. FAN- TON p. 232. Jst dieses nicht die Fettigkeit des THEBESII p. 262.
(t)WHARTON.
(v) Vom Kornbranteweine ROEDERER fet. perfect. n. 16.
(x)RUYSCH Thes. I. ass. 3. n. 7. ROEDERER Elem. art. ob- stetr. p. 31.
(y)VALISNER II. p. 51.
(z)ROEDERER Elem. p. 31.
III. Abſ. Die Nachgeburt.
Sie bekoͤmmt folglich von dieſer gedoppelten (l) zuſam- men gewachſenen Haut ihre Staͤrke (m).
Die Nabelſchnur iſt hol, ganz und gar aber mit dem celluloͤſen Weſen ausgeſtopft, ſo von der aͤuſſern celluloͤ- ſen Bekleidung des Darmfells herkoͤmmt, und blaͤttrig (n), faſrig (o), und einem Schwamm aͤhnlich iſt (p); wenn man die uͤberfluͤßige Fluͤßigkeit deſſelben ausleeret, ſo kann man Luft hineinblaſen, und es laͤuft bis dahin, wo ſich das amnion anhaͤngt(q) fort, und artet in kleine Hoͤlungen und Faͤderchen aus. Dieſes Fadengewebe ſauget auch dasjenige Waſſer in ſich, in welches man die Nabelſchnur wirft, und wenn man die Nabelſchnur welk ins Waſſer legt, ſo ſchwillt ſie darinnen auf (r).
Jn dieſen Faͤcherchen befindet ſich ein kriſtalliniſcher (s), gallertartiger, geſchmakkloſer Saft, welcher der Am- nionsfluͤßigkeit nicht unaͤhnlich (t), und gerinnbar iſt (v), man kann ſelbigen ausdruͤkken (x), er troͤpfelt von ſelbſt aus (y), wenn die Nabelſchnur friſch abgeſchnitten wird. Der Menſch hat dieſen Saft mit den wiederkaͤuenden Thieren gemein. Oft ſchweifet ſeine Menge bald in dem Zuvielen, bald in dem Zuwenigen aus (z).
Eini-
(l)[Spaltenumbruch]ROEDERER fet. perfect. n. 17. warum blos von der mitt- lern ROUHAULT Mem. de l’Acad. 1714. p. 312.
(m) Schleim nannte es ARAN- TIUS p. 27. eine fleiſchige Haut, laͤnaſt der Nabelſchnur fortlaufend BESLER t. 4.
(n)HOBOKEN p. 28. 30.
(o)DUVERNEY poſth. II. p. 411. RUYSCH Theſ. I Aſſ. 3. n. 7. BIDLOO t. 60. f. 4.
(p) Ein ſchwammiger Koͤrper ROUHAULT Mem. de l’ Acad. ann. 1714. p. 313. f. 9. 10. 11. und in obſerv. fis med.
(q)ROUHAULT obſ. p. 26.
(r)[Spaltenumbruch]NOORTWYCK p. 29. ROEDERER fet. perfect. n. 16.
(s) Ein Saft bei dem FABER ad HERNANDEZ p. 615. BID- LOO t. 19. WHARTON p. 243. DIEMERBROECK p. 221. FAN- TON p. 232. Jſt dieſes nicht die Fettigkeit des THEBESII p. 262.
(t)WHARTON.
(v) Vom Kornbranteweine ROEDERER fet. perfect. n. 16.
(x)RUYSCH Theſ. I. aſſ. 3. n. 7. ROEDERER Elem. art. ob- ſtetr. p. 31.
(y)VALISNER II. p. 51.
(z)ROEDERER Elem. p. 31.
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III. Abſ. Die Nachgeburt.
Sie bekoͤmmt folglich von dieſer gedoppelten (l) zuſam-
men gewachſenen Haut ihre Staͤrke (m).
Die Nabelſchnur iſt hol, ganz und gar aber mit dem
celluloͤſen Weſen ausgeſtopft, ſo von der aͤuſſern celluloͤ-
ſen Bekleidung des Darmfells herkoͤmmt, und blaͤttrig
(n), faſrig (o), und einem Schwamm aͤhnlich iſt (p);
wenn man die uͤberfluͤßige Fluͤßigkeit deſſelben ausleeret,
ſo kann man Luft hineinblaſen, und es laͤuft bis dahin,
wo ſich das amnion anhaͤngt (q) fort, und artet in kleine
Hoͤlungen und Faͤderchen aus. Dieſes Fadengewebe
ſauget auch dasjenige Waſſer in ſich, in welches man
die Nabelſchnur wirft, und wenn man die Nabelſchnur
welk ins Waſſer legt, ſo ſchwillt ſie darinnen auf (r).
Jn dieſen Faͤcherchen befindet ſich ein kriſtalliniſcher
(s), gallertartiger, geſchmakkloſer Saft, welcher der Am-
nionsfluͤßigkeit nicht unaͤhnlich (t), und gerinnbar iſt (v),
man kann ſelbigen ausdruͤkken (x), er troͤpfelt von ſelbſt
aus (y), wenn die Nabelſchnur friſch abgeſchnitten wird.
Der Menſch hat dieſen Saft mit den wiederkaͤuenden
Thieren gemein. Oft ſchweifet ſeine Menge bald in dem
Zuvielen, bald in dem Zuwenigen aus (z).
Eini-
(l)
ROEDERER fet. perfect.
n. 17. warum blos von der mitt-
lern ROUHAULT Mem. de l’Acad.
1714. p. 312.
(m) Schleim nannte es ARAN-
TIUS p. 27. eine fleiſchige Haut,
laͤnaſt der Nabelſchnur fortlaufend
BESLER t. 4.
(n) HOBOKEN p. 28. 30.
(o) DUVERNEY poſth. II. p.
411. RUYSCH Theſ. I Aſſ. 3. n.
7. BIDLOO t. 60. f. 4.
(p) Ein ſchwammiger Koͤrper
ROUHAULT Mem. de l’ Acad.
ann. 1714. p. 313. f. 9. 10. 11. und
in obſerv. fis med.
(q) ROUHAULT obſ. p. 26.
(r)
NOORTWYCK p. 29.
ROEDERER fet. perfect. n. 16.
(s) Ein Saft bei dem FABER
ad HERNANDEZ p. 615. BID-
LOO t. 19. WHARTON p. 243.
DIEMERBROECK p. 221. FAN-
TON p. 232. Jſt dieſes nicht die
Fettigkeit des THEBESII p. 262.
(t) WHARTON.
(v) Vom Kornbranteweine
ROEDERER fet. perfect. n. 16.
(x) RUYSCH Theſ. I. aſſ. 3.
n. 7. ROEDERER Elem. art. ob-
ſtetr. p. 31.
(y) VALISNER II. p. 51.
(z) ROEDERER Elem. p. 31.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/415>, abgerufen am 22.11.2024.
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