rion um ein vieles an Stärke; sie ist nicht sehr sub- til (s) noch wie ein Spinnengewebe beschaffen (t).
Sie hängt mit dem chorion, vermittelst eines Fa- dengewebes (v), schwach zusammen, läßt sich aber den- noch leichtlich davon trennen, und man trift bisweilen zwischen beiden Membranen einige Fettigkeit an (x); Sie vereiniget sich ebenfalls mit dem amnio, vermit- telst des Fadengewebes, und am holen Theile noch fe- ster als mit dem chorio, indem sich dieser Zusammen- hang nicht leichtlich aufheben läßt (y). Sie reichet bis zur Nabelschnur, oberhalb der Zertheilung der Ge- fässe, oder nahe bei der Frucht (z).
Ohne Grund pflegen sie einige zu leugnen (a) in- dem sie zuverläßiger eine Membran, als das chorion ist. Sie eben ist es, aus welcher der Mutterkuchen mit vollkommener Gewisheit entspringt: denn es kömmt an einer wahren und festen Membran (b) ihr wolliges Wesen an der zarten Frucht hervor.
Sie ist alsdenn breiartig, und dennoch nicht poröse. Zu dieser Zeit ist das bei den Neuern wahre chorion noch nicht von einem Schleime unterschieden.
Es ist daher gar nicht wahrscheinlich, daß sie von dem Fadengewebe entstehen kann, welches das Darm- fell umgiebt (c).
Noch
(s)[Spaltenumbruch]ROUHAULT obs. p. 22.
(t)NOORTWYCK p. 29. &c. HOBOKEN p. 127. 156. 157. 288. 334. f. 19. B. B.
(v)p. 186.
(x)HOBOKEN p. 123. 126. 127. f. 3. 4. &c. NOORTWYCK p. 22.
(y)Conf. ROUHAULT ann. 1714. p. 144. ann. 1715. p. 103.
(z)[Spaltenumbruch]ROUHAULT ann. 1716. p. 269.
(a)DRELINCOURT de mem- branis.
(b)SIMSON in Ess. of a Societ at Edimb. l. c. p. 98.
(c)ROUHAULT oss. p. 22. Mem de 1714. & de 1715.
III. Abſ. Die Nachgeburt.
rion um ein vieles an Staͤrke; ſie iſt nicht ſehr ſub- til (s) noch wie ein Spinnengewebe beſchaffen (t).
Sie haͤngt mit dem chorion, vermittelſt eines Fa- dengewebes (v), ſchwach zuſammen, laͤßt ſich aber den- noch leichtlich davon trennen, und man trift bisweilen zwiſchen beiden Membranen einige Fettigkeit an (x); Sie vereiniget ſich ebenfalls mit dem amnio, vermit- telſt des Fadengewebes, und am holen Theile noch fe- ſter als mit dem chorio, indem ſich dieſer Zuſammen- hang nicht leichtlich aufheben laͤßt (y). Sie reichet bis zur Nabelſchnur, oberhalb der Zertheilung der Ge- faͤſſe, oder nahe bei der Frucht (z).
Ohne Grund pflegen ſie einige zu leugnen (a) in- dem ſie zuverlaͤßiger eine Membran, als das chorion iſt. Sie eben iſt es, aus welcher der Mutterkuchen mit vollkommener Gewisheit entſpringt: denn es koͤmmt an einer wahren und feſten Membran (b) ihr wolliges Weſen an der zarten Frucht hervor.
Sie iſt alsdenn breiartig, und dennoch nicht poroͤſe. Zu dieſer Zeit iſt das bei den Neuern wahre chorion noch nicht von einem Schleime unterſchieden.
Es iſt daher gar nicht wahrſcheinlich, daß ſie von dem Fadengewebe entſtehen kann, welches das Darm- fell umgiebt (c).
Noch
(s)[Spaltenumbruch]ROUHAULT obſ. p. 22.
(t)NOORTWYCK p. 29. &c. HOBOKEN p. 127. 156. 157. 288. 334. f. 19. B. B.
(v)p. 186.
(x)HOBOKEN p. 123. 126. 127. f. 3. 4. &c. NOORTWYCK p. 22.
(y)Conf. ROUHAULT ann. 1714. p. 144. ann. 1715. p. 103.
(z)[Spaltenumbruch]ROUHAULT ann. 1716. p. 269.
(a)DRELINCOURT de mem- branis.
(b)SIMSON in Eſſ. of a Societ at Edimb. l. c. p. 98.
(c)ROUHAULT oſſ. p. 22. Mem de 1714. & de 1715.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0371"n="319"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſ. Die Nachgeburt.</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">rion</hi> um ein vieles an Staͤrke; ſie iſt nicht ſehr ſub-<lb/>
til <noteplace="foot"n="(s)"><cb/><hirendition="#aq">ROUHAULT obſ. p.</hi> 22.</note> noch wie ein Spinnengewebe beſchaffen <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">NOORTWYCK p. 29. &c.<lb/>
HOBOKEN p. 127. 156. 157. 288.<lb/>
334. f. 19. B. B.</hi></note>.</p><lb/><p>Sie haͤngt mit dem <hirendition="#aq">chorion,</hi> vermittelſt eines Fa-<lb/>
dengewebes <noteplace="foot"n="(v)"><hirendition="#aq">p.</hi> 186.</note>, ſchwach zuſammen, laͤßt ſich aber den-<lb/>
noch leichtlich davon trennen, und man trift bisweilen<lb/>
zwiſchen beiden Membranen einige Fettigkeit an <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">HOBOKEN p. 123. 126. 127.<lb/>
f. 3. 4. &c. NOORTWYCK p.</hi> 22.</note>;<lb/>
Sie vereiniget ſich ebenfalls mit dem <hirendition="#aq">amnio,</hi> vermit-<lb/>
telſt des Fadengewebes, und am holen Theile noch fe-<lb/>ſter als mit dem <hirendition="#aq">chorio,</hi> indem ſich dieſer Zuſammen-<lb/>
hang nicht leichtlich aufheben laͤßt <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">Conf. ROUHAULT ann.<lb/>
1714. p. 144. ann. 1715. p.</hi> 103.</note>. Sie reichet<lb/>
bis zur Nabelſchnur, oberhalb der Zertheilung der Ge-<lb/>
faͤſſe, oder nahe bei der Frucht <noteplace="foot"n="(z)"><cb/><hirendition="#aq">ROUHAULT ann. 1716.<lb/>
p.</hi> 269.</note>.</p><lb/><p>Ohne Grund pflegen ſie einige zu leugnen <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">DRELINCOURT de mem-<lb/>
branis.</hi></note> in-<lb/>
dem ſie zuverlaͤßiger eine Membran, als das <hirendition="#aq">chorion</hi><lb/>
iſt. Sie eben iſt es, aus welcher der Mutterkuchen<lb/>
mit vollkommener Gewisheit entſpringt: denn es koͤmmt<lb/>
an einer wahren und feſten Membran <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">SIMSON in Eſſ. of a Societ<lb/>
at Edimb. l. c. p.</hi> 98.</note> ihr wolliges<lb/>
Weſen an der zarten Frucht hervor.</p><lb/><p>Sie iſt alsdenn breiartig, und dennoch nicht poroͤſe.<lb/>
Zu dieſer Zeit iſt das bei den Neuern wahre <hirendition="#aq">chorion</hi><lb/>
noch nicht von einem Schleime unterſchieden.</p><lb/><p>Es iſt daher gar nicht wahrſcheinlich, daß ſie von<lb/>
dem Fadengewebe entſtehen kann, welches das Darm-<lb/>
fell umgiebt <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">ROUHAULT oſſ. p. 22.<lb/>
Mem de 1714. & de</hi> 1715.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Noch</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[319/0371]
III. Abſ. Die Nachgeburt.
rion um ein vieles an Staͤrke; ſie iſt nicht ſehr ſub-
til (s) noch wie ein Spinnengewebe beſchaffen (t).
Sie haͤngt mit dem chorion, vermittelſt eines Fa-
dengewebes (v), ſchwach zuſammen, laͤßt ſich aber den-
noch leichtlich davon trennen, und man trift bisweilen
zwiſchen beiden Membranen einige Fettigkeit an (x);
Sie vereiniget ſich ebenfalls mit dem amnio, vermit-
telſt des Fadengewebes, und am holen Theile noch fe-
ſter als mit dem chorio, indem ſich dieſer Zuſammen-
hang nicht leichtlich aufheben laͤßt (y). Sie reichet
bis zur Nabelſchnur, oberhalb der Zertheilung der Ge-
faͤſſe, oder nahe bei der Frucht (z).
Ohne Grund pflegen ſie einige zu leugnen (a) in-
dem ſie zuverlaͤßiger eine Membran, als das chorion
iſt. Sie eben iſt es, aus welcher der Mutterkuchen
mit vollkommener Gewisheit entſpringt: denn es koͤmmt
an einer wahren und feſten Membran (b) ihr wolliges
Weſen an der zarten Frucht hervor.
Sie iſt alsdenn breiartig, und dennoch nicht poroͤſe.
Zu dieſer Zeit iſt das bei den Neuern wahre chorion
noch nicht von einem Schleime unterſchieden.
Es iſt daher gar nicht wahrſcheinlich, daß ſie von
dem Fadengewebe entſtehen kann, welches das Darm-
fell umgiebt (c).
Noch
(s)
ROUHAULT obſ. p. 22.
(t) NOORTWYCK p. 29. &c.
HOBOKEN p. 127. 156. 157. 288.
334. f. 19. B. B.
(v) p. 186.
(x) HOBOKEN p. 123. 126. 127.
f. 3. 4. &c. NOORTWYCK p. 22.
(y) Conf. ROUHAULT ann.
1714. p. 144. ann. 1715. p. 103.
(z)
ROUHAULT ann. 1716.
p. 269.
(a) DRELINCOURT de mem-
branis.
(b) SIMSON in Eſſ. of a Societ
at Edimb. l. c. p. 98.
(c) ROUHAULT oſſ. p. 22.
Mem de 1714. & de 1715.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/371>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.