durch die Gewaltthätigkeit der Feinde zernichtet worden seyn (l). Jch habe hie und da in der Geschichte der grausamen Kriege, welche die eingeborne Amerikaner mit den engländischen Pflanzstädten führen, gelesen, daß sie die Gewohnheit haben, unterhalb den Kopfwir- bel, auf dem mit Haaren bewachsenen Kopfe, einen Einschnitt zu machen, und alles dasjenige loszureissen, was hier die Haare hervorbringt: daß demohngeachtet doch die Verwundeten bisweilen noch lange leben blei- ben, und sich die kale Platte (m) von neuem wieder bekleidet. So ergänzt sich auch die Zunge wieder (n) welche man abgeschnitten, so wie ein Stükk von der Nase (o), oder der tief durchschnittene Arm (p), es wuchs ein Finger, welcher beinahe völlig weggeschnitten war, der Kanal der Harnröhre, die Bekleidung des Unterleibes (r), eine neue Hornhaut im Auge (s) wie- der nach. An einem Hühnchen ergänzten sich auch so gar die Muskeln, und die Gefässe nahmen eine solche Festigkeit an sich, daß man sie aussprizzen konnte (t).
Es ist zwar nicht eben so bekannt, und dennoch wird es durch unsere Versuche bestätigt, daß in einem (q)
sol-
[Spaltenumbruch]
69. Cent. VI. DIONIS Cours de Chir. p. 262. GARMAN Cent. Ep. p. 476. Eph Nat. Cur. Vol. VII. obs. 12. HEISTER chir. p. 290. THEOD. SPROEGEL Disp. Helm- stadii Propos n. 36. Primit. Po- lon T. II. p. 208. Journ. de Med. ann. 1762. m. Jun. Obs. med. fasc. II. n. 10. BALBIELLINI dell. esclusione &c. p. 21. DOUGLAS hydrocele n. 22. 139. RAVATON obs. 68.
(l)MARCHET obs. 16.
(m)ACRELL ny e swerig p. 47. wie auch HAMEL Mem. de l'Acad. 1746. p. 346. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 78.
(n)SACHS Gammarolog. p. 476. &c.
(o)[Spaltenumbruch]SCHOUTEN von de ge- wondt hoofd. p. 230.
(p)Chir. arweis. II. p. 799. Merc. de France ann. 1755. m Dec.
(r)SCHOUTEN van de ge- zwellen p. 817. CRANZ obs. 3. in tr. de instrum. obstetr. edit. Journ. Sav. ann. 1709. m. Jul.. Nach dem Brande eines Bruch- sakkes und der Dekken entstanden neue Dekken. Med. chir. III. p. 15. 516.
(s)ESCHENBACH rar. med. n. 5.
(t)Du HAMEL Mem. de l'Acad. 1746. p. 348.
(q)Journ. med. 1757. beim HEUERMAN Oper. I. p. 689.
S 3
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
durch die Gewaltthaͤtigkeit der Feinde zernichtet worden ſeyn (l). Jch habe hie und da in der Geſchichte der grauſamen Kriege, welche die eingeborne Amerikaner mit den englaͤndiſchen Pflanzſtaͤdten fuͤhren, geleſen, daß ſie die Gewohnheit haben, unterhalb den Kopfwir- bel, auf dem mit Haaren bewachſenen Kopfe, einen Einſchnitt zu machen, und alles dasjenige loszureiſſen, was hier die Haare hervorbringt: daß demohngeachtet doch die Verwundeten bisweilen noch lange leben blei- ben, und ſich die kale Platte (m) von neuem wieder bekleidet. So ergaͤnzt ſich auch die Zunge wieder (n) welche man abgeſchnitten, ſo wie ein Stuͤkk von der Naſe (o), oder der tief durchſchnittene Arm (p), es wuchs ein Finger, welcher beinahe voͤllig weggeſchnitten war, der Kanal der Harnroͤhre, die Bekleidung des Unterleibes (r), eine neue Hornhaut im Auge (s) wie- der nach. An einem Huͤhnchen ergaͤnzten ſich auch ſo gar die Muskeln, und die Gefaͤſſe nahmen eine ſolche Feſtigkeit an ſich, daß man ſie ausſprizzen konnte (t).
Es iſt zwar nicht eben ſo bekannt, und dennoch wird es durch unſere Verſuche beſtaͤtigt, daß in einem (q)
ſol-
[Spaltenumbruch]
69. Cent. VI. DIONIS Cours de Chir. p. 262. GARMAN Cent. Ep. p. 476. Eph Nat. Cur. Vol. VII. obſ. 12. HEISTER chir. p. 290. THEOD. SPROEGEL Diſp. Helm- ſtadii Propos n. 36. Primit. Po- lon T. II. p. 208. Journ. de Med. ann. 1762. m. Jun. Obſ. med. faſc. II. n. 10. BALBIELLINI dell. eſcluſione &c. p. 21. DOUGLAS hydrocele n. 22. 139. RAVATON obſ. 68.
(l)MARCHET obſ. 16.
(m)ACRELL ny e ſwerig p. 47. wie auch HAMEL Mem. de l’Acad. 1746. p. 346. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 78.
(n)SACHS Gammarolog. p. 476. &c.
(o)[Spaltenumbruch]SCHOUTEN von de ge- wondt hoofd. p. 230.
(p)Chir. arweiſ. II. p. 799. Merc. de France ann. 1755. m Dec.
(r)SCHOUTEN van de ge- zwellen p. 817. CRANZ obſ. 3. in tr. de inſtrum. obſtetr. edit. Journ. Sav. ann. 1709. m. Jul.. Nach dem Brande eines Bruch- ſakkes und der Dekken entſtanden neue Dekken. Med. chir. III. p. 15. 516.
(s)ESCHENBACH rar. med. n. 5.
(t)Du HAMEL Mem. de l’Acad. 1746. p. 348.
(q)Journ. med. 1757. beim HEUERMAN Oper. I. p. 689.
S 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0329"n="277"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſ. Anfaͤnge des Thieres.</hi></fw><lb/>
durch die Gewaltthaͤtigkeit der Feinde zernichtet worden<lb/>ſeyn <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">MARCHET obſ.</hi> 16.</note>. Jch habe hie und da in der Geſchichte der<lb/>
grauſamen Kriege, welche die eingeborne Amerikaner<lb/>
mit den englaͤndiſchen Pflanzſtaͤdten fuͤhren, geleſen,<lb/>
daß ſie die Gewohnheit haben, unterhalb den Kopfwir-<lb/>
bel, auf dem mit Haaren bewachſenen Kopfe, einen<lb/>
Einſchnitt zu machen, und alles dasjenige loszureiſſen,<lb/>
was hier die Haare hervorbringt: daß demohngeachtet<lb/>
doch die Verwundeten bisweilen noch lange leben blei-<lb/>
ben, und ſich die kale Platte <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">ACRELL ny e ſwerig p.</hi><lb/>
47. wie auch <hirendition="#aq">HAMEL Mem. de<lb/>
l’Acad. 1746. p. 346. Eph. Nat.<lb/>
Cur. Vol. I. obſ.</hi> 78.</note> von neuem wieder<lb/>
bekleidet. So ergaͤnzt ſich auch die Zunge wieder <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">SACHS Gammarolog. p.<lb/>
476. &c.</hi></note><lb/>
welche man abgeſchnitten, ſo wie ein Stuͤkk von der<lb/>
Naſe <noteplace="foot"n="(o)"><cb/><hirendition="#aq">SCHOUTEN von de ge-<lb/>
wondt hoofd. p.</hi> 230.</note>, oder der tief durchſchnittene Arm <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">Chir. arweiſ. II. p. 799.<lb/>
Merc. de France ann. 1755. m Dec.</hi></note>, es<lb/>
wuchs ein Finger, welcher beinahe voͤllig weggeſchnitten<lb/>
war, der Kanal der Harnroͤhre, die Bekleidung des<lb/>
Unterleibes <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">SCHOUTEN van de ge-<lb/>
zwellen p. 817. CRANZ obſ. 3.<lb/>
in tr. de inſtrum. obſtetr. edit.<lb/>
Journ. Sav. ann. 1709. m. Jul..</hi><lb/>
Nach dem Brande eines Bruch-<lb/>ſakkes und der Dekken entſtanden<lb/>
neue Dekken. <hirendition="#aq">Med. chir. III. p.</hi><lb/>
15. 516.</note>, eine neue Hornhaut im Auge <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">ESCHENBACH rar. med.<lb/>
n.</hi> 5.</note> wie-<lb/>
der nach. An einem Huͤhnchen ergaͤnzten ſich auch ſo<lb/>
gar die Muskeln, und die Gefaͤſſe nahmen eine ſolche<lb/>
Feſtigkeit an ſich, daß man ſie ausſprizzen konnte <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">Du <hirendition="#g">HAMEL</hi> Mem. de<lb/>
l’Acad. 1746. p.</hi> 348.</note>.</p><lb/><p>Es iſt zwar nicht eben ſo bekannt, und dennoch<lb/>
wird es durch unſere Verſuche beſtaͤtigt, daß in einem<lb/><fwplace="bottom"type="sig">S 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſol-</fw><lb/><notexml:id="a26"prev="#a25"place="foot"n="(k)"><cb/>
69. <hirendition="#aq">Cent. VI. DIONIS Cours de<lb/>
Chir. p. 262. GARMAN Cent. Ep.<lb/>
p. 476. Eph Nat. Cur. Vol. VII.<lb/>
obſ. 12. HEISTER chir. p. 290.<lb/>
THEOD. SPROEGEL Diſp. Helm-<lb/>ſtadii Propos n. 36. Primit. Po-<lb/>
lon T. II. p. 208. Journ. de Med.<lb/>
ann. 1762. m. Jun. Obſ. med.<lb/>
faſc. II. n. 10. BALBIELLINI dell.<lb/>
eſcluſione &c. p. 21. DOUGLAS<lb/>
hydrocele n. 22. 139. RAVATON<lb/>
obſ.</hi> 68.</note><lb/><noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">Journ. med.</hi> 1757. beim<lb/><hirendition="#aq">HEUERMAN Oper. I. p.</hi> 689.</note><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[277/0329]
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
durch die Gewaltthaͤtigkeit der Feinde zernichtet worden
ſeyn (l). Jch habe hie und da in der Geſchichte der
grauſamen Kriege, welche die eingeborne Amerikaner
mit den englaͤndiſchen Pflanzſtaͤdten fuͤhren, geleſen,
daß ſie die Gewohnheit haben, unterhalb den Kopfwir-
bel, auf dem mit Haaren bewachſenen Kopfe, einen
Einſchnitt zu machen, und alles dasjenige loszureiſſen,
was hier die Haare hervorbringt: daß demohngeachtet
doch die Verwundeten bisweilen noch lange leben blei-
ben, und ſich die kale Platte (m) von neuem wieder
bekleidet. So ergaͤnzt ſich auch die Zunge wieder (n)
welche man abgeſchnitten, ſo wie ein Stuͤkk von der
Naſe (o), oder der tief durchſchnittene Arm (p), es
wuchs ein Finger, welcher beinahe voͤllig weggeſchnitten
war, der Kanal der Harnroͤhre, die Bekleidung des
Unterleibes (r), eine neue Hornhaut im Auge (s) wie-
der nach. An einem Huͤhnchen ergaͤnzten ſich auch ſo
gar die Muskeln, und die Gefaͤſſe nahmen eine ſolche
Feſtigkeit an ſich, daß man ſie ausſprizzen konnte (t).
Es iſt zwar nicht eben ſo bekannt, und dennoch
wird es durch unſere Verſuche beſtaͤtigt, daß in einem
ſol-
(k)
(q)
(l) MARCHET obſ. 16.
(m) ACRELL ny e ſwerig p.
47. wie auch HAMEL Mem. de
l’Acad. 1746. p. 346. Eph. Nat.
Cur. Vol. I. obſ. 78.
(n) SACHS Gammarolog. p.
476. &c.
(o)
SCHOUTEN von de ge-
wondt hoofd. p. 230.
(p) Chir. arweiſ. II. p. 799.
Merc. de France ann. 1755. m Dec.
(r) SCHOUTEN van de ge-
zwellen p. 817. CRANZ obſ. 3.
in tr. de inſtrum. obſtetr. edit.
Journ. Sav. ann. 1709. m. Jul..
Nach dem Brande eines Bruch-
ſakkes und der Dekken entſtanden
neue Dekken. Med. chir. III. p.
15. 516.
(s) ESCHENBACH rar. med.
n. 5.
(t) Du HAMEL Mem. de
l’Acad. 1746. p. 348.
(k)
69. Cent. VI. DIONIS Cours de
Chir. p. 262. GARMAN Cent. Ep.
p. 476. Eph Nat. Cur. Vol. VII.
obſ. 12. HEISTER chir. p. 290.
THEOD. SPROEGEL Diſp. Helm-
ſtadii Propos n. 36. Primit. Po-
lon T. II. p. 208. Journ. de Med.
ann. 1762. m. Jun. Obſ. med.
faſc. II. n. 10. BALBIELLINI dell.
eſcluſione &c. p. 21. DOUGLAS
hydrocele n. 22. 139. RAVATON
obſ. 68.
(q) Journ. med. 1757. beim
HEUERMAN Oper. I. p. 689.
S 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/329>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.