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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
blaue Flekken entstehen. Daher sehen solche Flekken
niemals, der Farbe nach, so aus, wie die Sache, so
man erblikkt hat, wofern die ganze Sache gelb, oder
grün gewesen (p).

Ein forschender Arzt fand, daß die blau unterlaufene
Stellen, welche man einem Muttermale zuschrieb, eine
Folge von der ungeschikkten Hand der Hebamme war,
welche die Frucht auf eine grobe Art aus der Mutter
gezogen hatte (q).

Es ist diejenige Krankheit, welche die Franzosen
das Zeichen nennen, sehr gemein, und es ist kaum ein
Sterblicher von diesem Gebrechen frei. Sie scheinet
eine Art von Warzen zu seyn, oder eine aufgetriebene
Talgdrüse; und sie ist gemeiniglich dunkelbraun, aufge-
schwollen, rundlich, und hie und da mit einigen harten
Haaren besezzt (r). Man hält dergleichen Zeichen oft
für Muttermäler (s). Wenn solche grösser ausfallen,
so sehen sie wie ein Hirsch- Bären- (t) oder Hasenfell (u)
aus, und man lieset oft, daß die Kinder mit einer sol-
chen Bekleidung auf die Welt gekommen.

Eine Mutter durchstrich das Land mit einem Kinde,
und erzählte, daß sie von einem Hirsch erschrekkt wor-
den, welcher schnell aus dem Walde hervorgesprungen.
Jch habe diesen Knaben gesehen, und es hat ihn der
berühmte Roederer ebenfalls in Augenschein genom-
men; es war ein dergleichen Flekken von einer braunen,
und warzigen haarigen Haut, und er zeigte sich an dem
Rükken und den Seiten breiter.

Mäd-
(p) [Spaltenumbruch] Ibid. p. 169.
(q) LUDWIG de fallaci judicio.
(r) G. v. SWIETEN III. p. 406.
407.
(s) MATHER Phil. trans. n
329.
(t) [Spaltenumbruch] RZASGYNSKI hist. nat.
Polon p.
311.
(u) SERVIUS unguent. armar.
p.
79.

Die Frucht. XXIX. B.
blaue Flekken entſtehen. Daher ſehen ſolche Flekken
niemals, der Farbe nach, ſo aus, wie die Sache, ſo
man erblikkt hat, wofern die ganze Sache gelb, oder
gruͤn geweſen (p).

Ein forſchender Arzt fand, daß die blau unterlaufene
Stellen, welche man einem Muttermale zuſchrieb, eine
Folge von der ungeſchikkten Hand der Hebamme war,
welche die Frucht auf eine grobe Art aus der Mutter
gezogen hatte (q).

Es iſt diejenige Krankheit, welche die Franzoſen
das Zeichen nennen, ſehr gemein, und es iſt kaum ein
Sterblicher von dieſem Gebrechen frei. Sie ſcheinet
eine Art von Warzen zu ſeyn, oder eine aufgetriebene
Talgdruͤſe; und ſie iſt gemeiniglich dunkelbraun, aufge-
ſchwollen, rundlich, und hie und da mit einigen harten
Haaren beſezzt (r). Man haͤlt dergleichen Zeichen oft
fuͤr Muttermaͤler (s). Wenn ſolche groͤſſer ausfallen,
ſo ſehen ſie wie ein Hirſch- Baͤren- (t) oder Haſenfell (u)
aus, und man lieſet oft, daß die Kinder mit einer ſol-
chen Bekleidung auf die Welt gekommen.

Eine Mutter durchſtrich das Land mit einem Kinde,
und erzaͤhlte, daß ſie von einem Hirſch erſchrekkt wor-
den, welcher ſchnell aus dem Walde hervorgeſprungen.
Jch habe dieſen Knaben geſehen, und es hat ihn der
beruͤhmte Roederer ebenfalls in Augenſchein genom-
men; es war ein dergleichen Flekken von einer braunen,
und warzigen haarigen Haut, und er zeigte ſich an dem
Ruͤkken und den Seiten breiter.

Maͤd-
(p) [Spaltenumbruch] Ibid. p. 169.
(q) LUDWIG de fallaci judicio.
(r) G. v. SWIETEN III. p. 406.
407.
(s) MATHER Phil. tranſ. n
329.
(t) [Spaltenumbruch] RZASGYNSKI hiſt. nat.
Polon p.
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p.
79.
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[228/0280] Die Frucht. XXIX. B. blaue Flekken entſtehen. Daher ſehen ſolche Flekken niemals, der Farbe nach, ſo aus, wie die Sache, ſo man erblikkt hat, wofern die ganze Sache gelb, oder gruͤn geweſen (p). Ein forſchender Arzt fand, daß die blau unterlaufene Stellen, welche man einem Muttermale zuſchrieb, eine Folge von der ungeſchikkten Hand der Hebamme war, welche die Frucht auf eine grobe Art aus der Mutter gezogen hatte (q). Es iſt diejenige Krankheit, welche die Franzoſen das Zeichen nennen, ſehr gemein, und es iſt kaum ein Sterblicher von dieſem Gebrechen frei. Sie ſcheinet eine Art von Warzen zu ſeyn, oder eine aufgetriebene Talgdruͤſe; und ſie iſt gemeiniglich dunkelbraun, aufge- ſchwollen, rundlich, und hie und da mit einigen harten Haaren beſezzt (r). Man haͤlt dergleichen Zeichen oft fuͤr Muttermaͤler (s). Wenn ſolche groͤſſer ausfallen, ſo ſehen ſie wie ein Hirſch- Baͤren- (t) oder Haſenfell (u) aus, und man lieſet oft, daß die Kinder mit einer ſol- chen Bekleidung auf die Welt gekommen. Eine Mutter durchſtrich das Land mit einem Kinde, und erzaͤhlte, daß ſie von einem Hirſch erſchrekkt wor- den, welcher ſchnell aus dem Walde hervorgeſprungen. Jch habe dieſen Knaben geſehen, und es hat ihn der beruͤhmte Roederer ebenfalls in Augenſchein genom- men; es war ein dergleichen Flekken von einer braunen, und warzigen haarigen Haut, und er zeigte ſich an dem Ruͤkken und den Seiten breiter. Maͤd- (p) Ibid. p. 169. (q) LUDWIG de fallaci judicio. (r) G. v. SWIETEN III. p. 406. 407. (s) MATHER Phil. tranſ. n 329. (t) RZASGYNSKI hiſt. nat. Polon p. 311. (u) SERVIUS unguent. armar. p. 79.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/280>, abgerufen am 23.11.2024.