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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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II. Abs. Anfänge des Thieres.
ken hege. Wir finden dabei die gröste Schwierigkeit,
wie etwas Blindes, und Verstandloses Thiere zu vor-
her bestimmten Absichten, und zur Ausfüllung ihrer

Stelle
[Spaltenumbruch] lich fangen sie an wirklich zu
schwimmen, schnell zu werden
p. 32. u s. w. sich willkürlich zu
bewegen, sie weichen sich ein-
ander, wenn sie sich begegnen,
aus, und hüten sich vor dem
Anstossen p. 3. 21 u s f.
Einige derselben sind einfach,
und bestehen aus einem einzi-
gen Bläschen p. 3. 6. 13. 16. 18.
oft hängen sich diese mit einem
Stiele p. 4. an die faule Masse
an, dieser zerreißt endlich, und
sie bewegen sich frei, wie ein
Rad. Diese sehen ziemlich den
Saamentheilen ähulich, und
winden sich auch wie Schlan-
gen p. 5. 6.
Andre sind grösser, und sez-
zen sich auf eine besondre Art
zwei uud zwei, und mehrere
in eine einzige Thiertraube zu-
sammen. p. 13. 24. 25. 59. 75.
76. u. s. f. Diese haben ihre
gemeinschaftliche p. 25. und be-
sondere ibid. Bewegung, jede
belebte Blase der Traube für
sich, sie bewegen sich aber schnel-
ler, je mehr in eins zusammen
wirken p. 72. 76. 77. 78. Da-
hingegen zertheilen sich die gros-
sen eyförmigen Thierchen in
viele kleine Blasen
So sahe er auch andre läng-
lichte und grosse Jnfusions-
thierchen, zwei zu eins werden.
p. 50. 68. andre länglichte Kör-
[Spaltenumbruch] perchen hatten eine Gabel an
sich, und man konnte sogar den
Speisekanal an ihnen unter-
scheiden p. 64.
So erzeugten sich aus dem
Schmuzzschlamme wirkliche p.
33. glokkenförmige p. 65. u. s. f.
gabliche p. 33. stengliche p. 33.
Polypen, welche ihre Aerme
ausstrekkten, und wieder ein-
zogen, sich mit ihren Schwän-
zen an die faule Materie an-
hiengen p. 35. sich, wenn man
sie zerschnitte p. 64. zu leben-
digen Thieren wieder ergänz-
ten; und ihre Beute p. 48. 63.
waren die ganz kleinen Jnfu-
sionsthiere, an ihnen keimte
endlich aus der Seite ein neuer
Polipe heraus f. 1. an der Glok-
kenart.
Es scheine von den einfach-
sten Thierchen eine, in eins
fortlaufende Kette bis zu den
Polipen fortzugehen p. 64.
Nun scheine es nicht, daß
diese Thierchen aus Eyern kom-
men p. 97. Niemand habe
die Fliege gesehen, welche man
für die Mutter dieser so kleinen
Theilchen halten könne; nie-
mand das Ey. Jhr ganzes
Leben habe nichts mit einem,
sich entwikkelnden Hühnchen zu
thun, indem sie allmälich aus
dem Stande der Ruhe zur Be-
wegung gelangen.
Dieses

II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
ken hege. Wir finden dabei die groͤſte Schwierigkeit,
wie etwas Blindes, und Verſtandloſes Thiere zu vor-
her beſtimmten Abſichten, und zur Ausfuͤllung ihrer

Stelle
[Spaltenumbruch] lich fangen ſie an wirklich zu
ſchwimmen, ſchnell zu werden
p. 32. u ſ. w. ſich willkuͤrlich zu
bewegen, ſie weichen ſich ein-
ander, wenn ſie ſich begegnen,
aus, und huͤten ſich vor dem
Anſtoſſen p. 3. 21 u ſ f.
Einige derſelben ſind einfach,
und beſtehen aus einem einzi-
gen Blaͤschen p. 3. 6. 13. 16. 18.
oft haͤngen ſich dieſe mit einem
Stiele p. 4. an die faule Maſſe
an, dieſer zerreißt endlich, und
ſie bewegen ſich frei, wie ein
Rad. Dieſe ſehen ziemlich den
Saamentheilen aͤhulich, und
winden ſich auch wie Schlan-
gen p. 5. 6.
Andre ſind groͤſſer, und ſez-
zen ſich auf eine beſondre Art
zwei uud zwei, und mehrere
in eine einzige Thiertraube zu-
ſammen. p. 13. 24. 25. 59. 75.
76. u. ſ. f. Dieſe haben ihre
gemeinſchaftliche p. 25. und be-
ſondere ibid. Bewegung, jede
belebte Blaſe der Traube fuͤr
ſich, ſie bewegen ſich aber ſchnel-
ler, je mehr in eins zuſammen
wirken p. 72. 76. 77. 78. Da-
hingegen zertheilen ſich die groſ-
ſen eyfoͤrmigen Thierchen in
viele kleine Blaſen
So ſahe er auch andre laͤng-
lichte und groſſe Jnfuſions-
thierchen, zwei zu eins werden.
p. 50. 68. andre laͤnglichte Koͤr-
[Spaltenumbruch] perchen hatten eine Gabel an
ſich, und man konnte ſogar den
Speiſekanal an ihnen unter-
ſcheiden p. 64.
So erzeugten ſich aus dem
Schmuzzſchlamme wirkliche p.
33. glokkenfoͤrmige p. 65. u. ſ. f.
gabliche p. 33. ſtengliche p. 33.
Polypen, welche ihre Aerme
ausſtrekkten, und wieder ein-
zogen, ſich mit ihren Schwaͤn-
zen an die faule Materie an-
hiengen p. 35. ſich, wenn man
ſie zerſchnitte p. 64. zu leben-
digen Thieren wieder ergaͤnz-
ten; und ihre Beute p. 48. 63.
waren die ganz kleinen Jnfu-
ſionsthiere, an ihnen keimte
endlich aus der Seite ein neuer
Polipe heraus f. 1. an der Glok-
kenart.
Es ſcheine von den einfach-
ſten Thierchen eine, in eins
fortlaufende Kette bis zu den
Polipen fortzugehen p. 64.
Nun ſcheine es nicht, daß
dieſe Thierchen aus Eyern kom-
men p. 97. Niemand habe
die Fliege geſehen, welche man
fuͤr die Mutter dieſer ſo kleinen
Theilchen halten koͤnne; nie-
mand das Ey. Jhr ganzes
Leben habe nichts mit einem,
ſich entwikkelnden Huͤhnchen zu
thun, indem ſie allmaͤlich aus
dem Stande der Ruhe zur Be-
wegung gelangen.
Dieſes
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[187/0239] II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres. ken hege. Wir finden dabei die groͤſte Schwierigkeit, wie etwas Blindes, und Verſtandloſes Thiere zu vor- her beſtimmten Abſichten, und zur Ausfuͤllung ihrer Stelle (a) (a) lich fangen ſie an wirklich zu ſchwimmen, ſchnell zu werden p. 32. u ſ. w. ſich willkuͤrlich zu bewegen, ſie weichen ſich ein- ander, wenn ſie ſich begegnen, aus, und huͤten ſich vor dem Anſtoſſen p. 3. 21 u ſ f. Einige derſelben ſind einfach, und beſtehen aus einem einzi- gen Blaͤschen p. 3. 6. 13. 16. 18. oft haͤngen ſich dieſe mit einem Stiele p. 4. an die faule Maſſe an, dieſer zerreißt endlich, und ſie bewegen ſich frei, wie ein Rad. Dieſe ſehen ziemlich den Saamentheilen aͤhulich, und winden ſich auch wie Schlan- gen p. 5. 6. Andre ſind groͤſſer, und ſez- zen ſich auf eine beſondre Art zwei uud zwei, und mehrere in eine einzige Thiertraube zu- ſammen. p. 13. 24. 25. 59. 75. 76. u. ſ. f. Dieſe haben ihre gemeinſchaftliche p. 25. und be- ſondere ibid. Bewegung, jede belebte Blaſe der Traube fuͤr ſich, ſie bewegen ſich aber ſchnel- ler, je mehr in eins zuſammen wirken p. 72. 76. 77. 78. Da- hingegen zertheilen ſich die groſ- ſen eyfoͤrmigen Thierchen in viele kleine Blaſen So ſahe er auch andre laͤng- lichte und groſſe Jnfuſions- thierchen, zwei zu eins werden. p. 50. 68. andre laͤnglichte Koͤr- perchen hatten eine Gabel an ſich, und man konnte ſogar den Speiſekanal an ihnen unter- ſcheiden p. 64. So erzeugten ſich aus dem Schmuzzſchlamme wirkliche p. 33. glokkenfoͤrmige p. 65. u. ſ. f. gabliche p. 33. ſtengliche p. 33. Polypen, welche ihre Aerme ausſtrekkten, und wieder ein- zogen, ſich mit ihren Schwaͤn- zen an die faule Materie an- hiengen p. 35. ſich, wenn man ſie zerſchnitte p. 64. zu leben- digen Thieren wieder ergaͤnz- ten; und ihre Beute p. 48. 63. waren die ganz kleinen Jnfu- ſionsthiere, an ihnen keimte endlich aus der Seite ein neuer Polipe heraus f. 1. an der Glok- kenart. Es ſcheine von den einfach- ſten Thierchen eine, in eins fortlaufende Kette bis zu den Polipen fortzugehen p. 64. Nun ſcheine es nicht, daß dieſe Thierchen aus Eyern kom- men p. 97. Niemand habe die Fliege geſehen, welche man fuͤr die Mutter dieſer ſo kleinen Theilchen halten koͤnne; nie- mand das Ey. Jhr ganzes Leben habe nichts mit einem, ſich entwikkelnden Huͤhnchen zu thun, indem ſie allmaͤlich aus dem Stande der Ruhe zur Be- wegung gelangen. Dieſes

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/239>, abgerufen am 28.11.2024.