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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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II. Abs. Anfänge des Thieres.
keit, innerhalb wenig Stunden, zu einer thierischen Ve-
getation wird, und von verdorbner Gerste (e), Aale
hervorbringt. Ein jeder organischer Cörper werde ver-
mittelst der Erzeugung gebildet (f). Das Thier sei
ein aus Blättern, so an einander hiengen, gemachter
Baum (g).

Der erste Keim eines organischen Körpers sei höchst
einfach, noch nicht organisch, und habe noch nicht ein-
mal die ersten Liniamente von einem Thiere an sich (h),
und dergleichen wären die Salzkristallen. Daher wür-
den die ganz kleinen Thierchen ungemein schnell ausge-
bildet, welche aus weniger Keimen entstehen, und hin-
gegen diejenige langsam hervorgebracht, welche mehr
zusammengesezzt sind (i).

Es gebe in der Natur (k) eine reelle hervorbrin-
gende
Kraft.

Das ganze Vegetationsgeschäfte komme auf eine
Ausdehnungskraft (l), welche in der Materie wohnet,
und auf die widerstehende Kraft (m) an.

Es gebe ein vollkommen elastisches ausdehnendes
Principium (n), welches in einem jeden Punkte (o) der
empfindsamen Materie determinirt sey. Die Wärme
unterstüzze dieses Principium, daher es sich die übrige
Materie nach und nach ähnlich mache (p). Es stekke
auch in jedem Punkte einer vegetabilischen Materie ei-
ne vegetirende Kraft, welche Fäden hervorbringe, wor-
aus die Mikroskopenthiere kämen (q).

Die Salze wären die widerstehende Ursache (r);
diese hindern die mikroskopische Erzeugungen, sie töd-

ten
(e) [Spaltenumbruch] p. 225.
(f) p. 200.
(g) p. 425.
(h) p. 428. 429. 430. 434.
(i) p. 434.
(k) p. 216.
(l) p. 276.
(m) [Spaltenumbruch] Ibid.
(n) p. 320.
(o) p. 289
(p) p. 429 321.
(q) p. 241.
(r) p. 230. 278. BUFFON II.
p. 83. Conf. L. XXIX. p.
83.
M 4

II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
keit, innerhalb wenig Stunden, zu einer thieriſchen Ve-
getation wird, und von verdorbner Gerſte (e), Aale
hervorbringt. Ein jeder organiſcher Coͤrper werde ver-
mittelſt der Erzeugung gebildet (f). Das Thier ſei
ein aus Blaͤttern, ſo an einander hiengen, gemachter
Baum (g).

Der erſte Keim eines organiſchen Koͤrpers ſei hoͤchſt
einfach, noch nicht organiſch, und habe noch nicht ein-
mal die erſten Liniamente von einem Thiere an ſich (h),
und dergleichen waͤren die Salzkriſtallen. Daher wuͤr-
den die ganz kleinen Thierchen ungemein ſchnell ausge-
bildet, welche aus weniger Keimen entſtehen, und hin-
gegen diejenige langſam hervorgebracht, welche mehr
zuſammengeſezzt ſind (i).

Es gebe in der Natur (k) eine reelle hervorbrin-
gende
Kraft.

Das ganze Vegetationsgeſchaͤfte komme auf eine
Ausdehnungskraft (l), welche in der Materie wohnet,
und auf die widerſtehende Kraft (m) an.

Es gebe ein vollkommen elaſtiſches ausdehnendes
Principium (n), welches in einem jeden Punkte (o) der
empfindſamen Materie determinirt ſey. Die Waͤrme
unterſtuͤzze dieſes Principium, daher es ſich die uͤbrige
Materie nach und nach aͤhnlich mache (p). Es ſtekke
auch in jedem Punkte einer vegetabiliſchen Materie ei-
ne vegetirende Kraft, welche Faͤden hervorbringe, wor-
aus die Mikroskopenthiere kaͤmen (q).

Die Salze waͤren die widerſtehende Urſache (r);
dieſe hindern die mikroskopiſche Erzeugungen, ſie toͤd-

ten
(e) [Spaltenumbruch] p. 225.
(f) p. 200.
(g) p. 425.
(h) p. 428. 429. 430. 434.
(i) p. 434.
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(m) [Spaltenumbruch] Ibid.
(n) p. 320.
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(q) p. 241.
(r) p. 230. 278. BUFFON II.
p. 83. Conf. L. XXIX. p.
83.
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[183/0235] II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres. keit, innerhalb wenig Stunden, zu einer thieriſchen Ve- getation wird, und von verdorbner Gerſte (e), Aale hervorbringt. Ein jeder organiſcher Coͤrper werde ver- mittelſt der Erzeugung gebildet (f). Das Thier ſei ein aus Blaͤttern, ſo an einander hiengen, gemachter Baum (g). Der erſte Keim eines organiſchen Koͤrpers ſei hoͤchſt einfach, noch nicht organiſch, und habe noch nicht ein- mal die erſten Liniamente von einem Thiere an ſich (h), und dergleichen waͤren die Salzkriſtallen. Daher wuͤr- den die ganz kleinen Thierchen ungemein ſchnell ausge- bildet, welche aus weniger Keimen entſtehen, und hin- gegen diejenige langſam hervorgebracht, welche mehr zuſammengeſezzt ſind (i). Es gebe in der Natur (k) eine reelle hervorbrin- gende Kraft. Das ganze Vegetationsgeſchaͤfte komme auf eine Ausdehnungskraft (l), welche in der Materie wohnet, und auf die widerſtehende Kraft (m) an. Es gebe ein vollkommen elaſtiſches ausdehnendes Principium (n), welches in einem jeden Punkte (o) der empfindſamen Materie determinirt ſey. Die Waͤrme unterſtuͤzze dieſes Principium, daher es ſich die uͤbrige Materie nach und nach aͤhnlich mache (p). Es ſtekke auch in jedem Punkte einer vegetabiliſchen Materie ei- ne vegetirende Kraft, welche Faͤden hervorbringe, wor- aus die Mikroskopenthiere kaͤmen (q). Die Salze waͤren die widerſtehende Urſache (r); dieſe hindern die mikroskopiſche Erzeugungen, ſie toͤd- ten (e) p. 225. (f) p. 200. (g) p. 425. (h) p. 428. 429. 430. 434. (i) p. 434. (k) p. 216. (l) p. 276. (m) Ibid. (n) p. 320. (o) p. 289 (p) p. 429 321. (q) p. 241. (r) p. 230. 278. BUFFON II. p. 83. Conf. L. XXIX. p. 83. M 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/235>, abgerufen am 28.11.2024.