Luftröhrenkopfes, von welcher dieses Geschrei eigentlich entsteht, überein (h). Da hingegen ein Maulesel, der eine Stutte zur Mutter hat, stärker und muntrer ist, als ein wirklicher Esel, welcher den Hengst zum Vater, und die Eselin zur Mutter hat, so scheinet die Geburt sich nach der Mutter zu richten (i). Diese soll die Ohren vom Pferde, die Mähne und Schwanz vom Esel (k) haben, kleiner als der Maulesel, und über- haupt der Mutter ähnlicher seyn (l).
Die Stierpferde, so vom Stier und der Stutte fallen, haben obere Zähne, wie auch den Leib vom Pferde (m), den Kopf und Füsse vom Stier. Die Frucht vom Stier und der Eselin soll statt der Hörner kleine Hökker (n), einen kurzen Kalbskopf, und die Wildheit des Maulesels an sich haben (o). Die Mi- schung vom Esel und der Kuh soll eine gespaltene Klaue haben (p), ob ihr gleich die Hörner fehlen, und bei ihr hat also die Mutter die Oberhand.
Diejenige Ziegen, welche von einer gemeinen Zie- ge und vom ancirischen Bokke entstehen (q), haben die lange Wolle vom Vater: dahingegen geniessen diejeni- gen, welche von einer ancirischen Ziege, und europäi- schen Bokke fallen, dieses Vorrecht nicht (r). So gar behielte noch die dritte Zeugung das Vorrecht der schö- nern Wolle in Schweden (s). Hier behauptet der Va-
ter
(h)[Spaltenumbruch]HERISSANT. Mem. de l'Acad. ann. 1753. p. 287. BON- NET. p. 231.
(i)LISLE hushandry II. p. 238.
(k)VARRO L. II. c. 8.
(l)COLUMELLA L. IV. p. 37.
(m)CARDAN controvers. L. II. tract. VI. p. 287. ZACHIAS. p. 604.
(n)BOURGUET. Lettre IV. p. 161.
(o)J. B. PORTA magia natu- ral. L. II. c. 9. dieses sahe auch am [Spaltenumbruch]
grünen Borgebirge. Der berühmte Ignatius SOMIS beweiset, daß alle Jumari eine Fabel sind. MEROL- LA hist. des voyages L. I. 12. p. 151.
(p)SHAW. travels. p. 239. und fol.
(q)K. swensk. wentesk. Acad. handl. 1743. Trim. IV.
(r)LINN. gener. ambigen. p. 15.
(s)SWENSK. R. Ständernes herättelse 1756. p. 32.
Die Frucht. XXIX. B.
Luftroͤhrenkopfes, von welcher dieſes Geſchrei eigentlich entſteht, uͤberein (h). Da hingegen ein Mauleſel, der eine Stutte zur Mutter hat, ſtaͤrker und muntrer iſt, als ein wirklicher Eſel, welcher den Hengſt zum Vater, und die Eſelin zur Mutter hat, ſo ſcheinet die Geburt ſich nach der Mutter zu richten (i). Dieſe ſoll die Ohren vom Pferde, die Maͤhne und Schwanz vom Eſel (k) haben, kleiner als der Mauleſel, und uͤber- haupt der Mutter aͤhnlicher ſeyn (l).
Die Stierpferde, ſo vom Stier und der Stutte fallen, haben obere Zaͤhne, wie auch den Leib vom Pferde (m), den Kopf und Fuͤſſe vom Stier. Die Frucht vom Stier und der Eſelin ſoll ſtatt der Hoͤrner kleine Hoͤkker (n), einen kurzen Kalbskopf, und die Wildheit des Mauleſels an ſich haben (o). Die Mi- ſchung vom Eſel und der Kuh ſoll eine geſpaltene Klaue haben (p), ob ihr gleich die Hoͤrner fehlen, und bei ihr hat alſo die Mutter die Oberhand.
Diejenige Ziegen, welche von einer gemeinen Zie- ge und vom anciriſchen Bokke entſtehen (q), haben die lange Wolle vom Vater: dahingegen genieſſen diejeni- gen, welche von einer anciriſchen Ziege, und europaͤi- ſchen Bokke fallen, dieſes Vorrecht nicht (r). So gar behielte noch die dritte Zeugung das Vorrecht der ſchoͤ- nern Wolle in Schweden (s). Hier behauptet der Va-
ter
(h)[Spaltenumbruch]HERISSANT. Mém. de l’Acad. ann. 1753. p. 287. BON- NET. p. 231.
(i)LISLE hushandry II. p. 238.
(k)VARRO L. II. c. 8.
(l)COLUMELLA L. IV. p. 37.
(m)CARDAN controverſ. L. II. tract. VI. p. 287. ZACHIAS. p. 604.
(n)BOURGUET. Lettre IV. p. 161.
(o)J. B. PORTA magia natu- ral. L. II. c. 9. dieſes ſahe auch am [Spaltenumbruch]
gruͤnen Borgebirge. Der beruͤhmte Ignatius SOMIS beweiſet, daß alle Jumari eine Fabel ſind. MEROL- LA hiſt. des voyages L. I. 12. p. 151.
(p)SHAW. travels. p. 239. und fol.
(q)K. ſwensk. wentesk. Acad. handl. 1743. Trim. IV.
(r)LINN. gener. ambigen. p. 15.
(s)SWENSK. R. Ständernes herättelſe 1756. p. 32.
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Die Frucht. XXIX. B.
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entſteht, uͤberein (h). Da hingegen ein Mauleſel,
der eine Stutte zur Mutter hat, ſtaͤrker und muntrer
iſt, als ein wirklicher Eſel, welcher den Hengſt zum
Vater, und die Eſelin zur Mutter hat, ſo ſcheinet die
Geburt ſich nach der Mutter zu richten (i). Dieſe ſoll
die Ohren vom Pferde, die Maͤhne und Schwanz vom
Eſel (k) haben, kleiner als der Mauleſel, und uͤber-
haupt der Mutter aͤhnlicher ſeyn (l).
Die Stierpferde, ſo vom Stier und der Stutte
fallen, haben obere Zaͤhne, wie auch den Leib vom
Pferde (m), den Kopf und Fuͤſſe vom Stier. Die
Frucht vom Stier und der Eſelin ſoll ſtatt der Hoͤrner
kleine Hoͤkker (n), einen kurzen Kalbskopf, und die
Wildheit des Mauleſels an ſich haben (o). Die Mi-
ſchung vom Eſel und der Kuh ſoll eine geſpaltene Klaue
haben (p), ob ihr gleich die Hoͤrner fehlen, und bei
ihr hat alſo die Mutter die Oberhand.
Diejenige Ziegen, welche von einer gemeinen Zie-
ge und vom anciriſchen Bokke entſtehen (q), haben die
lange Wolle vom Vater: dahingegen genieſſen diejeni-
gen, welche von einer anciriſchen Ziege, und europaͤi-
ſchen Bokke fallen, dieſes Vorrecht nicht (r). So gar
behielte noch die dritte Zeugung das Vorrecht der ſchoͤ-
nern Wolle in Schweden (s). Hier behauptet der Va-
ter
(h)
HERISSANT. Mém. de
l’Acad. ann. 1753. p. 287. BON-
NET. p. 231.
(i) LISLE hushandry II. p. 238.
(k) VARRO L. II. c. 8.
(l) COLUMELLA L. IV. p. 37.
(m) CARDAN controverſ. L.
II. tract. VI. p. 287. ZACHIAS.
p. 604.
(n) BOURGUET. Lettre IV.
p. 161.
(o) J. B. PORTA magia natu-
ral. L. II. c. 9. dieſes ſahe auch am
gruͤnen Borgebirge. Der beruͤhmte
Ignatius SOMIS beweiſet, daß alle
Jumari eine Fabel ſind. MEROL-
LA hiſt. des voyages L. I. 12. p. 151.
(p) SHAW. travels. p. 239.
und fol.
(q) K. ſwensk. wentesk. Acad.
handl. 1743. Trim. IV.
(r) LINN. gener. ambigen.
p. 15.
(s) SWENSK. R. Ständernes
herättelſe 1756. p. 32.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/218>, abgerufen am 30.11.2024.
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