nichts unförmliches an sich. Die Tochter, welche eben- falls einen dicken Daumen hatte, brachte einen einzigen Knaben, jedoch auch mit sechs Fingern zur Welt (n). Doch damit man nicht dem Vater zu viel anrechnen möge, so gebar die andere Tochter, welche nur grosse Daumens hatte, Söhne, wenigstens einige Söhne, mit sechs Fingern (o). L. Ren. Moreau(p), gemei- niglich Maupertuis genannt, giebt dergleichen Nach- richten, da eine ganze Familie von Kindern, von ih- rer Mutter ein besonderes Merkmal erbte, und sechs Finger hatte (p).
So erzählt Stahl(q), daß durch eine Mutter, das häutige Wesen zwischen den Zeen, nach der Art der Entenfüsse fortgepflanzt worden.
Die geschwollene Lefze, so ein regierendes Haus be- zeichnet, wurde vermittelst der Vermälung aus einem andern Hause, und folglich von der Mutter mit einge- bracht (r).
Jch lese, daß bei den unvernünftigen Thieren die Gebrechen, und sogar die Blindheit, öfters von den Zuchthengsten (s), von welchen man eine vortrefliche Zucht zu erwarten hatte (t), fortgepflanzt werden. Es billigen es aber einige Pferdekenner in England nicht, daß man um die Pferdearten vollkommen zu machen, mehr die Hengste, als die Stutten aus Arabien, zu den Stuttereien zieht.
Vom männlichen Geschlechte entstand ein Geschlecht von vierhörnigen Schafen (u), und von Schweinen mit unzertheilten Klauen (x).
Daß
(n)[Spaltenumbruch]Idem ibid.
(o)Idem ibid.
(p)Lettres p. 136. ich habe sie nicht bei der Hand, um zu sehen, ob davon die Rede sey.
(p)Lettres p. 136. ich habe sie nicht bei der Hand, um zu sehen, ob davon die Rede sey.
(q)p 497.
(r) Von der Buraundischen Maria, auf ihre, mit Maximilian erzeugte Söhne.
(s)[Spaltenumbruch]LAWRENCE p. 129. BUF- FON T. IV. p. 206.
(t)HALLE thiere p. 238.
(u)LEIGH. natural. histor. of Lancanshire II. p. 2.
(x)BRADLEY phylos. account. p. 91.
L 2
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
nichts unfoͤrmliches an ſich. Die Tochter, welche eben- falls einen dicken Daumen hatte, brachte einen einzigen Knaben, jedoch auch mit ſechs Fingern zur Welt (n). Doch damit man nicht dem Vater zu viel anrechnen moͤge, ſo gebar die andere Tochter, welche nur groſſe Daumens hatte, Soͤhne, wenigſtens einige Soͤhne, mit ſechs Fingern (o). L. Ren. Moreau(p), gemei- niglich Maupertuis genannt, giebt dergleichen Nach- richten, da eine ganze Familie von Kindern, von ih- rer Mutter ein beſonderes Merkmal erbte, und ſechs Finger hatte (p).
So erzaͤhlt Stahl(q), daß durch eine Mutter, das haͤutige Weſen zwiſchen den Zeen, nach der Art der Entenfuͤſſe fortgepflanzt worden.
Die geſchwollene Lefze, ſo ein regierendes Haus be- zeichnet, wurde vermittelſt der Vermaͤlung aus einem andern Hauſe, und folglich von der Mutter mit einge- bracht (r).
Jch leſe, daß bei den unvernuͤnftigen Thieren die Gebrechen, und ſogar die Blindheit, oͤfters von den Zuchthengſten (s), von welchen man eine vortrefliche Zucht zu erwarten hatte (t), fortgepflanzt werden. Es billigen es aber einige Pferdekenner in England nicht, daß man um die Pferdearten vollkommen zu machen, mehr die Hengſte, als die Stutten aus Arabien, zu den Stuttereien zieht.
Vom maͤnnlichen Geſchlechte entſtand ein Geſchlecht von vierhoͤrnigen Schafen (u), und von Schweinen mit unzertheilten Klauen (x).
Daß
(n)[Spaltenumbruch]Idem ibid.
(o)Idem ibid.
(p)Lettres p. 136. ich habe ſie nicht bei der Hand, um zu ſehen, ob davon die Rede ſey.
(p)Lettres p. 136. ich habe ſie nicht bei der Hand, um zu ſehen, ob davon die Rede ſey.
(q)p 497.
(r) Von der Buraundiſchen Maria, auf ihre, mit Maximilian erzeugte Soͤhne.
(s)[Spaltenumbruch]LAWRENCE p. 129. BUF- FON T. IV. p. 206.
(t)HALLE thiere p. 238.
(u)LEIGH. natural. hiſtor. of Lancanshire II. p. 2.
(x)BRADLEY phyloſ. account. p. 91.
L 2
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[163/0215]
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
nichts unfoͤrmliches an ſich. Die Tochter, welche eben-
falls einen dicken Daumen hatte, brachte einen einzigen
Knaben, jedoch auch mit ſechs Fingern zur Welt (n).
Doch damit man nicht dem Vater zu viel anrechnen
moͤge, ſo gebar die andere Tochter, welche nur groſſe
Daumens hatte, Soͤhne, wenigſtens einige Soͤhne,
mit ſechs Fingern (o). L. Ren. Moreau (p), gemei-
niglich Maupertuis genannt, giebt dergleichen Nach-
richten, da eine ganze Familie von Kindern, von ih-
rer Mutter ein beſonderes Merkmal erbte, und ſechs
Finger hatte (p).
So erzaͤhlt Stahl (q), daß durch eine Mutter,
das haͤutige Weſen zwiſchen den Zeen, nach der Art
der Entenfuͤſſe fortgepflanzt worden.
Die geſchwollene Lefze, ſo ein regierendes Haus be-
zeichnet, wurde vermittelſt der Vermaͤlung aus einem
andern Hauſe, und folglich von der Mutter mit einge-
bracht (r).
Jch leſe, daß bei den unvernuͤnftigen Thieren die
Gebrechen, und ſogar die Blindheit, oͤfters von den
Zuchthengſten (s), von welchen man eine vortrefliche
Zucht zu erwarten hatte (t), fortgepflanzt werden. Es
billigen es aber einige Pferdekenner in England nicht,
daß man um die Pferdearten vollkommen zu machen,
mehr die Hengſte, als die Stutten aus Arabien, zu
den Stuttereien zieht.
Vom maͤnnlichen Geſchlechte entſtand ein Geſchlecht
von vierhoͤrnigen Schafen (u), und von Schweinen
mit unzertheilten Klauen (x).
Daß
(n)
Idem ibid.
(o) Idem ibid.
(p) Lettres p. 136. ich habe ſie
nicht bei der Hand, um zu ſehen,
ob davon die Rede ſey.
(p) Lettres p. 136. ich habe ſie
nicht bei der Hand, um zu ſehen,
ob davon die Rede ſey.
(q) p 497.
(r) Von der Buraundiſchen
Maria, auf ihre, mit Maximilian
erzeugte Soͤhne.
(s)
LAWRENCE p. 129. BUF-
FON T. IV. p. 206.
(t) HALLE thiere p. 238.
(u) LEIGH. natural. hiſtor. of
Lancanshire II. p. 2.
(x) BRADLEY phyloſ. account.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/215>, abgerufen am 30.11.2024.
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