tere geschwollene Mundlefze (b), der kleinste Finger ge- krümmt (c), und Warzen und Muttermäler (d) an den Kindern, als Kopirungen beobachtet. Eine rauhe Stelle, so bei regnigtem Wetter grösser wurde, bezeich- nete die Familie Bentivoglia(e), so wie eine Spur von einer Lanze, das ganze Geschlecht Lansada(f); und eben dieses gilt von drei Hoden (g), von sehr brei- ten Schulterblättern (h), und von andern besondern Merkmalen.
So pflanzte auch ein Mann, dessen ganzer Körper, und so gar an der Ruthe mit cilindrischen, harten und elastischen Warzen besäet war, diese Häßlichkeit auf seine Söhne und Töchter fort.
Ein Mann hatte seinen Kindern seine vier Dau- men mitgetheilt (i).
Endlich hat man den besondern Bau, und das Exempel von sechs Fingern aufzuzeigen. Quintus Horatius(k) hatte zwo Töchter, ebenfalls mit sechs Fingern. Noch genauer zeigte sich dieses in der Kal- leiischen Familie (l). Der Grosvater hatte an bei- den Händen und an beiden Füssen sechs Finger und sechs Zeen; der erste Sohn zeugte drei Kinder mit sechs Fin- gern; der andere, welcher fünfzeeig war, aber einen so dicken Daumen hatte, daß man glauben sollte, er sey aus zween Daumen in eins gewachsen gewesen, zeugte drei sechsfingrige Töchter (m). Der dritte hatte
nichts
(b)[Spaltenumbruch]
Vom Oesterreichischen Hause.
(c)EBERWYN. lithogenes p. 31.
(d)ARISTOT. hist. anim. L. VII. c. 6. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 189.
(e)J. BER. CARPENSIS p. CCLXXII.
(f)C. A. REYES. quaest. 54. m. 676. dieses kömmt einer Fadel sehr nahe.
(g)DIONIS. p. 258. ROESEL. Cent. II. obs. 60. in Coleonibus Bergomensibus.
(h)[Spaltenumbruch]VENETTE p. 30.
(i)MONCONIS. Itin. I. p. 13.
(k)PLIN. L. XI. p. 638. ein an- deres Exempel hat BUTTNER. I. c. p. 9. von einer ganzen Familie. Eine sechsfingrige Tochter von ei- nem dergleichen Vater LEHMAN. p. 717.
(l)REAUMUR. art. de saire eclore II. p. 377.
(m)Ibid. p. 318.
Die Frucht. XXIX. B.
tere geſchwollene Mundlefze (b), der kleinſte Finger ge- kruͤmmt (c), und Warzen und Muttermaͤler (d) an den Kindern, als Kopirungen beobachtet. Eine rauhe Stelle, ſo bei regnigtem Wetter groͤſſer wurde, bezeich- nete die Familie Bentivoglia(e), ſo wie eine Spur von einer Lanze, das ganze Geſchlecht Lanſada(f); und eben dieſes gilt von drei Hoden (g), von ſehr brei- ten Schulterblaͤttern (h), und von andern beſondern Merkmalen.
So pflanzte auch ein Mann, deſſen ganzer Koͤrper, und ſo gar an der Ruthe mit cilindriſchen, harten und elaſtiſchen Warzen beſaͤet war, dieſe Haͤßlichkeit auf ſeine Soͤhne und Toͤchter fort.
Ein Mann hatte ſeinen Kindern ſeine vier Dau- men mitgetheilt (i).
Endlich hat man den beſondern Bau, und das Exempel von ſechs Fingern aufzuzeigen. Quintus Horatius(k) hatte zwo Toͤchter, ebenfalls mit ſechs Fingern. Noch genauer zeigte ſich dieſes in der Kal- leiiſchen Familie (l). Der Grosvater hatte an bei- den Haͤnden und an beiden Fuͤſſen ſechs Finger und ſechs Zeen; der erſte Sohn zeugte drei Kinder mit ſechs Fin- gern; der andere, welcher fuͤnfzeeig war, aber einen ſo dicken Daumen hatte, daß man glauben ſollte, er ſey aus zween Daumen in eins gewachſen geweſen, zeugte drei ſechsfingrige Toͤchter (m). Der dritte hatte
nichts
(b)[Spaltenumbruch]
Vom Oeſterreichiſchen Hauſe.
(c)EBERWYN. lithogenes p. 31.
(d)ARISTOT. hiſt. anim. L. VII. c. 6. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 189.
(e)J. BER. CARPENSIS p. CCLXXII.
(f)C. A. REYES. quæſt. 54. m. 676. dieſes koͤmmt einer Fadel ſehr nahe.
(g)DIONIS. p. 258. ROESEL. Cent. II. obſ. 60. in Coleonibus Bergomenſibuſ.
(h)[Spaltenumbruch]VENETTE p. 30.
(i)MONCONIS. Itin. I. p. 13.
(k)PLIN. L. XI. p. 638. ein an- deres Exempel hat BUTTNER. I. c. p. 9. von einer ganzen Familie. Eine ſechsfingrige Tochter von ei- nem dergleichen Vater LEHMAN. p. 717.
(l)REAUMUR. art. de ſaire èclore II. p. 377.
(m)Ibid. p. 318.
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Die Frucht. XXIX. B.
tere geſchwollene Mundlefze (b), der kleinſte Finger ge-
kruͤmmt (c), und Warzen und Muttermaͤler (d) an den
Kindern, als Kopirungen beobachtet. Eine rauhe
Stelle, ſo bei regnigtem Wetter groͤſſer wurde, bezeich-
nete die Familie Bentivoglia (e), ſo wie eine Spur
von einer Lanze, das ganze Geſchlecht Lanſada (f);
und eben dieſes gilt von drei Hoden (g), von ſehr brei-
ten Schulterblaͤttern (h), und von andern beſondern
Merkmalen.
So pflanzte auch ein Mann, deſſen ganzer Koͤrper,
und ſo gar an der Ruthe mit cilindriſchen, harten und
elaſtiſchen Warzen beſaͤet war, dieſe Haͤßlichkeit auf
ſeine Soͤhne und Toͤchter fort.
Ein Mann hatte ſeinen Kindern ſeine vier Dau-
men mitgetheilt (i).
Endlich hat man den beſondern Bau, und das
Exempel von ſechs Fingern aufzuzeigen. Quintus
Horatius (k) hatte zwo Toͤchter, ebenfalls mit ſechs
Fingern. Noch genauer zeigte ſich dieſes in der Kal-
leiiſchen Familie (l). Der Grosvater hatte an bei-
den Haͤnden und an beiden Fuͤſſen ſechs Finger und ſechs
Zeen; der erſte Sohn zeugte drei Kinder mit ſechs Fin-
gern; der andere, welcher fuͤnfzeeig war, aber einen
ſo dicken Daumen hatte, daß man glauben ſollte, er
ſey aus zween Daumen in eins gewachſen geweſen,
zeugte drei ſechsfingrige Toͤchter (m). Der dritte hatte
nichts
(b)
Vom Oeſterreichiſchen Hauſe.
(c) EBERWYN. lithogenes p. 31.
(d) ARISTOT. hiſt. anim. L.
VII. c. 6. Eph. Nat. Cur. Vol. I.
obſ. 189.
(e) J. BER. CARPENSIS p.
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(f) C. A. REYES. quæſt. 54.
m. 676. dieſes koͤmmt einer Fadel
ſehr nahe.
(g) DIONIS. p. 258. ROESEL.
Cent. II. obſ. 60. in Coleonibus
Bergomenſibuſ.
(h)
VENETTE p. 30.
(i) MONCONIS. Itin. I. p. 13.
(k) PLIN. L. XI. p. 638. ein an-
deres Exempel hat BUTTNER. I.
c. p. 9. von einer ganzen Familie.
Eine ſechsfingrige Tochter von ei-
nem dergleichen Vater LEHMAN.
p. 717.
(l) REAUMUR. art. de ſaire
èclore II. p. 377.
(m) Ibid. p. 318.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/214>, abgerufen am 30.11.2024.
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