findet, alsdenn bringt ein Thier (a) von eben der Art vereinigte Stoffe hervor. Jst die Gebärmutter nicht so gleichförmig, so erzeugen sich organische Wesen, die von dem Thiere, aus dessen Saamen sie kamen, unterschie- den sind: dergleichen sind die organische Körperchen in dem Saamen beider Geschlechter (b), oder die Wür- merchen in den in Wasser erweichten Pflanzen.
Diese schöpferische Materie, heist es, entstehe (d) aus ungemein beweglichen organischen Körperchen, de- ren Bewegung (e) von den rohen Theilchen eben dieser Materie, sonderlich aber von den Salzen und Oelen ge- hemmt wird. Wird diese Materie von diesen Stoffen befreit, so geräth sie von neuem in Thätigkeit, vegetirt verschiedentlich, und verwandelt sich in belebte Wesen, welche sich von einem Orte zum andern hinbewegen (f).
Diese bildende Materie, heist es ferner, ist im Mannssaamen enthalten (g), und schaft Thierchen, wenn diese Stoffe groß genug sind, um ins Gesichte fallen zu können (h). Jn dem Safte des gelben Körpers finde man eben dergleichen Körperchen. Der weibliche Saa- me sey dem männlichen vollkommen gleich (i)(k), weil er eine eben so rükkwärts gehende Zusammensetzung ist, und ähnliche organische Körperchen enthält, welche ei- nerlei Erscheinungen geben. Der Saame beider Ge- schlechter entstehe aus organischen Theilen, und sey ei- gentlich ein Extract aus dem ganzen thierischen Körper (l).
Es stekke eine grosse Menge von dieser organischen Materie in allen thierischen Materien, und werde in ei- ner Jnfusion (m), befreit von den nun aufgelösten Salzen und dem zertrennten Oele, erst jezzt in Bewegung gesezzt.
(c)
Man
(a)[Spaltenumbruch]p. 49. 421. PANCOUKE p. 49.
(b)p. 58. 421.
(d)p. 421.
(e)Ibid.
(f)Ibid.
(g)[Spaltenumbruch]p. 59. 62.
(h)p. 300.
(i)p. 59. &c. p. 421.
(k)p. 208. 422.
(l)p. 58. 62.
(m)p. 422.
(c)p. 255.
J 4
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
findet, alsdenn bringt ein Thier (a) von eben der Art vereinigte Stoffe hervor. Jſt die Gebaͤrmutter nicht ſo gleichfoͤrmig, ſo erzeugen ſich organiſche Weſen, die von dem Thiere, aus deſſen Saamen ſie kamen, unterſchie- den ſind: dergleichen ſind die organiſche Koͤrperchen in dem Saamen beider Geſchlechter (b), oder die Wuͤr- merchen in den in Waſſer erweichten Pflanzen.
Dieſe ſchoͤpferiſche Materie, heiſt es, entſtehe (d) aus ungemein beweglichen organiſchen Koͤrperchen, de- ren Bewegung (e) von den rohen Theilchen eben dieſer Materie, ſonderlich aber von den Salzen und Oelen ge- hemmt wird. Wird dieſe Materie von dieſen Stoffen befreit, ſo geraͤth ſie von neuem in Thaͤtigkeit, vegetirt verſchiedentlich, und verwandelt ſich in belebte Weſen, welche ſich von einem Orte zum andern hinbewegen (f).
Dieſe bildende Materie, heiſt es ferner, iſt im Mannsſaamen enthalten (g), und ſchaft Thierchen, wenn dieſe Stoffe groß genug ſind, um ins Geſichte fallen zu koͤnnen (h). Jn dem Safte des gelben Koͤrpers finde man eben dergleichen Koͤrperchen. Der weibliche Saa- me ſey dem maͤnnlichen vollkommen gleich (i)(k), weil er eine eben ſo ruͤkkwaͤrts gehende Zuſammenſetzung iſt, und aͤhnliche organiſche Koͤrperchen enthaͤlt, welche ei- nerlei Erſcheinungen geben. Der Saame beider Ge- ſchlechter entſtehe aus organiſchen Theilen, und ſey ei- gentlich ein Extract aus dem ganzen thieriſchen Koͤrper (l).
Es ſtekke eine groſſe Menge von dieſer organiſchen Materie in allen thieriſchen Materien, und werde in ei- ner Jnfuſion (m), befreit von den nun aufgeloͤſten Salzen und dem zertrennten Oele, erſt jezzt in Bewegung geſezzt.
(c)
Man
(a)[Spaltenumbruch]p. 49. 421. PANCOUKE p. 49.
(b)p. 58. 421.
(d)p. 421.
(e)Ibid.
(f)Ibid.
(g)[Spaltenumbruch]p. 59. 62.
(h)p. 300.
(i)p. 59. &c. p. 421.
(k)p. 208. 422.
(l)p. 58. 62.
(m)p. 422.
(c)p. 255.
J 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0187"n="135"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſ. Anfaͤnge des Thieres.</hi></fw><lb/>
findet, alsdenn bringt ein Thier <noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">p. 49. 421. PANCOUKE<lb/>
p.</hi> 49.</note> von eben der Art<lb/>
vereinigte Stoffe hervor. Jſt die Gebaͤrmutter nicht ſo<lb/>
gleichfoͤrmig, ſo erzeugen ſich organiſche Weſen, die von<lb/>
dem Thiere, aus deſſen Saamen ſie kamen, unterſchie-<lb/>
den ſind: dergleichen ſind die organiſche Koͤrperchen in<lb/>
dem Saamen beider Geſchlechter <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">p.</hi> 58. 421.</note>, oder die Wuͤr-<lb/>
merchen in den in Waſſer erweichten Pflanzen.</p><lb/><p>Dieſe ſchoͤpferiſche Materie, heiſt es, entſtehe <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">p.</hi> 421.</note><lb/>
aus ungemein beweglichen organiſchen Koͤrperchen, de-<lb/>
ren Bewegung <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">Ibid.</hi></note> von den rohen Theilchen eben dieſer<lb/>
Materie, ſonderlich aber von den Salzen und Oelen ge-<lb/>
hemmt wird. Wird dieſe Materie von dieſen Stoffen<lb/>
befreit, ſo geraͤth ſie von neuem in Thaͤtigkeit, vegetirt<lb/>
verſchiedentlich, und verwandelt ſich in belebte Weſen,<lb/>
welche ſich von einem Orte zum andern hinbewegen <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Ibid.</hi></note>.</p><lb/><p>Dieſe bildende Materie, heiſt es ferner, iſt im<lb/>
Mannsſaamen enthalten <noteplace="foot"n="(g)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 59. 62.</note>, und ſchaft Thierchen, wenn<lb/>
dieſe Stoffe groß genug ſind, um ins Geſichte fallen zu<lb/>
koͤnnen <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">p.</hi> 300.</note>. Jn dem Safte des gelben Koͤrpers finde<lb/>
man eben dergleichen Koͤrperchen. Der weibliche Saa-<lb/>
me ſey dem maͤnnlichen vollkommen gleich <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">p. 59. &c. p.</hi> 421.</note><noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">p.</hi> 208. 422.</note>, weil<lb/>
er eine eben ſo ruͤkkwaͤrts gehende Zuſammenſetzung iſt,<lb/>
und aͤhnliche organiſche Koͤrperchen enthaͤlt, welche ei-<lb/>
nerlei Erſcheinungen geben. Der Saame beider Ge-<lb/>ſchlechter entſtehe aus organiſchen Theilen, und ſey ei-<lb/>
gentlich ein Extract aus dem ganzen thieriſchen Koͤrper <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">p.</hi> 58. 62.</note>.</p><lb/><p>Es ſtekke eine groſſe Menge von dieſer organiſchen<lb/>
Materie in allen thieriſchen Materien, und werde in ei-<lb/>
ner Jnfuſion <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">p.</hi> 422.</note>, befreit von den nun aufgeloͤſten Salzen<lb/>
und dem zertrennten Oele, erſt jezzt in Bewegung geſezzt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">J 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Man</fw><lb/><noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">p.</hi> 255.</note><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[135/0187]
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
findet, alsdenn bringt ein Thier (a) von eben der Art
vereinigte Stoffe hervor. Jſt die Gebaͤrmutter nicht ſo
gleichfoͤrmig, ſo erzeugen ſich organiſche Weſen, die von
dem Thiere, aus deſſen Saamen ſie kamen, unterſchie-
den ſind: dergleichen ſind die organiſche Koͤrperchen in
dem Saamen beider Geſchlechter (b), oder die Wuͤr-
merchen in den in Waſſer erweichten Pflanzen.
Dieſe ſchoͤpferiſche Materie, heiſt es, entſtehe (d)
aus ungemein beweglichen organiſchen Koͤrperchen, de-
ren Bewegung (e) von den rohen Theilchen eben dieſer
Materie, ſonderlich aber von den Salzen und Oelen ge-
hemmt wird. Wird dieſe Materie von dieſen Stoffen
befreit, ſo geraͤth ſie von neuem in Thaͤtigkeit, vegetirt
verſchiedentlich, und verwandelt ſich in belebte Weſen,
welche ſich von einem Orte zum andern hinbewegen (f).
Dieſe bildende Materie, heiſt es ferner, iſt im
Mannsſaamen enthalten (g), und ſchaft Thierchen, wenn
dieſe Stoffe groß genug ſind, um ins Geſichte fallen zu
koͤnnen (h). Jn dem Safte des gelben Koͤrpers finde
man eben dergleichen Koͤrperchen. Der weibliche Saa-
me ſey dem maͤnnlichen vollkommen gleich (i) (k), weil
er eine eben ſo ruͤkkwaͤrts gehende Zuſammenſetzung iſt,
und aͤhnliche organiſche Koͤrperchen enthaͤlt, welche ei-
nerlei Erſcheinungen geben. Der Saame beider Ge-
ſchlechter entſtehe aus organiſchen Theilen, und ſey ei-
gentlich ein Extract aus dem ganzen thieriſchen Koͤrper (l).
Es ſtekke eine groſſe Menge von dieſer organiſchen
Materie in allen thieriſchen Materien, und werde in ei-
ner Jnfuſion (m), befreit von den nun aufgeloͤſten Salzen
und dem zertrennten Oele, erſt jezzt in Bewegung geſezzt.
Man
(c)
(a)
p. 49. 421. PANCOUKE
p. 49.
(b) p. 58. 421.
(d) p. 421.
(e) Ibid.
(f) Ibid.
(g)
p. 59. 62.
(h) p. 300.
(i) p. 59. &c. p. 421.
(k) p. 208. 422.
(l) p. 58. 62.
(m) p. 422.
(c) p. 255.
J 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/187>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.