Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Frucht. XXIX. B.
die Frucht mit einem dikken Kopfe, mit einem Körper,
welcher zwar dünner, übrigens aber eilindrisch war,
das Ende davon war dünner und stumpf (m), bald ge-
rade, wie gemeiniglich an dem Hühnchen (n), bald aber
ist das Ende auf die Gegenseite umgebogen (o). Bei-
nahe schien der Kopf gespalten zu seyn (p).

Wenn Ruysch (q) die menschliche Früchte etwas
zu dikke gezeichnet, indem ihr Körper fast eben so dikke,
als der Kopf ist, so mag dieses wohl, wie ich glaube,
von dem zusammenziehenden Kornbrantweine herrühren,
in welchem sie bei ihm hingen (r).

Dahingegen war die Frucht beim Bianchi (s) zu
geschlank, so wie auch die beym Heister (t) ziemlich
dünne.

Ausser dem Kopfe und dem Leibe kann ich an den er-
sten Anfängen eines Hühnchens nichts sonst unterscheiden.
Am Schaafe und Hunde sahe ich eine Frucht und ein
Herz, welches sich an den vierfüßigen Thieren (u) und
Vögeln schon alsdenn, mit seiner Farbe und durch das
Schlagen äussert (x), ob es gleich nicht grösser, als ein
Punkt ist (y).

Unser
(m) [Spaltenumbruch] KUHLEMAN GRAAF.
(n) MALPIGHI l. c.
(o) Am Schaafe KUHLEMAN
f. 1. 2. add. p.
50.
(p) Am Schaafe siehe KUH-
LEMAN.
(q) Thes. t. 2. f. 3. auch f. 4.
hieher gehört die Beschreibung
DIEMERBROECK II. p. 184. fast
so ist die Trompetenfrucht des
BOEHMER Fascic. II. t. 1. f. 5.
dergleichen habe ich auch gesehen.
(r) Von selbst am Hühnchen
obs. 7.
(s) t. 1. f. 25. & 6. & DELIA-
NI fetus.
(t) Doch ich billige auch nicht
den kleinen Arm, oder die Ge-
stalt von einem schwimmenden
Menschen f. 27.
(u) Drei rothe Flekken den 19
Tag am Schaase.
(x) An einem fasrigen Ey, wie
eine Haselnuß groß. Eph. Nat.
Cur. Dec. II. ann. I. obs.
119.
(y) KUHLEMAN p. 49.

Die Frucht. XXIX. B.
die Frucht mit einem dikken Kopfe, mit einem Koͤrper,
welcher zwar duͤnner, uͤbrigens aber eilindriſch war,
das Ende davon war duͤnner und ſtumpf (m), bald ge-
rade, wie gemeiniglich an dem Huͤhnchen (n), bald aber
iſt das Ende auf die Gegenſeite umgebogen (o). Bei-
nahe ſchien der Kopf geſpalten zu ſeyn (p).

Wenn Ruyſch (q) die menſchliche Fruͤchte etwas
zu dikke gezeichnet, indem ihr Koͤrper faſt eben ſo dikke,
als der Kopf iſt, ſo mag dieſes wohl, wie ich glaube,
von dem zuſammenziehenden Kornbrantweine herruͤhren,
in welchem ſie bei ihm hingen (r).

Dahingegen war die Frucht beim Bianchi (s) zu
geſchlank, ſo wie auch die beym Heiſter (t) ziemlich
duͤnne.

Auſſer dem Kopfe und dem Leibe kann ich an den er-
ſten Anfaͤngen eines Huͤhnchens nichts ſonſt unterſcheiden.
Am Schaafe und Hunde ſahe ich eine Frucht und ein
Herz, welches ſich an den vierfuͤßigen Thieren (u) und
Voͤgeln ſchon alsdenn, mit ſeiner Farbe und durch das
Schlagen aͤuſſert (x), ob es gleich nicht groͤſſer, als ein
Punkt iſt (y).

Unſer
(m) [Spaltenumbruch] KUHLEMAN GRAAF.
(n) MALPIGHI l. c.
(o) Am Schaafe KUHLEMAN
f. 1. 2. add. p.
50.
(p) Am Schaafe ſiehe KUH-
LEMAN.
(q) Theſ. t. 2. f. 3. auch f. 4.
hieher gehoͤrt die Beſchreibung
DIEMERBROECK II. p. 184. faſt
ſo iſt die Trompetenfrucht des
BOEHMER Faſcic. II. t. 1. f. 5.
dergleichen habe ich auch geſehen.
(r) Von ſelbſt am Huͤhnchen
obſ. 7.
(s) t. 1. f. 25. & 6. & DELIA-
NI fetus.
(t) Doch ich billige auch nicht
den kleinen Arm, oder die Ge-
ſtalt von einem ſchwimmenden
Menſchen f. 27.
(u) Drei rothe Flekken den 19
Tag am Schaaſe.
(x) An einem faſrigen Ey, wie
eine Haſelnuß groß. Eph. Nat.
Cur. Dec. II. ann. I. obſ.
119.
(y) KUHLEMAN p. 49.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0170" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
die Frucht mit einem dikken Kopfe, mit einem Ko&#x0364;rper,<lb/>
welcher zwar du&#x0364;nner, u&#x0364;brigens aber eilindri&#x017F;ch war,<lb/>
das Ende davon war du&#x0364;nner und &#x017F;tumpf <note place="foot" n="(m)"><cb/><hi rendition="#aq">KUHLEMAN GRAAF.</hi></note>, bald ge-<lb/>
rade, wie gemeiniglich an dem Hu&#x0364;hnchen <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">MALPIGHI l. c.</hi></note>, bald aber<lb/>
i&#x017F;t das Ende auf die Gegen&#x017F;eite umgebogen <note place="foot" n="(o)">Am Schaafe <hi rendition="#aq">KUHLEMAN<lb/>
f. 1. 2. add. p.</hi> 50.</note>. Bei-<lb/>
nahe &#x017F;chien der Kopf ge&#x017F;palten zu &#x017F;eyn <note place="foot" n="(p)">Am Schaafe &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">KUH-<lb/>
LEMAN.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Wenn <hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;ch</hi> <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">The&#x017F;. t. 2. f.</hi> 3. auch <hi rendition="#aq">f.</hi> 4.<lb/>
hieher geho&#x0364;rt die Be&#x017F;chreibung<lb/><hi rendition="#aq">DIEMERBROECK II. p.</hi> 184. fa&#x017F;t<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t die Trompetenfrucht des<lb/><hi rendition="#aq">BOEHMER Fa&#x017F;cic. II. t. 1. f.</hi> 5.<lb/>
dergleichen habe ich auch ge&#x017F;ehen.</note> die men&#x017F;chliche Fru&#x0364;chte etwas<lb/>
zu dikke gezeichnet, indem ihr Ko&#x0364;rper fa&#x017F;t eben &#x017F;o dikke,<lb/>
als der Kopf i&#x017F;t, &#x017F;o mag die&#x017F;es wohl, wie ich glaube,<lb/>
von dem zu&#x017F;ammenziehenden Kornbrantweine herru&#x0364;hren,<lb/>
in welchem &#x017F;ie bei ihm hingen <note place="foot" n="(r)">Von &#x017F;elb&#x017F;t am Hu&#x0364;hnchen<lb/><hi rendition="#aq">ob&#x017F;.</hi> 7.</note>.</p><lb/>
              <p>Dahingegen war die Frucht beim <hi rendition="#fr">Bianchi</hi> <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">t. 1. f. 25. &amp; 6. &amp; DELIA-<lb/>
NI fetus.</hi></note> zu<lb/>
ge&#x017F;chlank, &#x017F;o wie auch die beym <hi rendition="#fr">Hei&#x017F;ter</hi> <note place="foot" n="(t)">Doch ich billige auch nicht<lb/>
den kleinen Arm, oder die Ge-<lb/>
&#x017F;talt von einem &#x017F;chwimmenden<lb/>
Men&#x017F;chen <hi rendition="#aq">f.</hi> 27.</note> ziemlich<lb/>
du&#x0364;nne.</p><lb/>
              <p>Au&#x017F;&#x017F;er dem Kopfe und dem Leibe kann ich an den er-<lb/>
&#x017F;ten Anfa&#x0364;ngen eines Hu&#x0364;hnchens nichts &#x017F;on&#x017F;t unter&#x017F;cheiden.<lb/>
Am Schaafe und Hunde &#x017F;ahe ich eine Frucht und ein<lb/>
Herz, welches &#x017F;ich an den vierfu&#x0364;ßigen Thieren <note place="foot" n="(u)">Drei rothe Flekken den 19<lb/>
Tag am Schaa&#x017F;e.</note> und<lb/>
Vo&#x0364;geln &#x017F;chon alsdenn, mit &#x017F;einer Farbe und durch das<lb/>
Schlagen a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ert <note place="foot" n="(x)">An einem fa&#x017F;rigen Ey, wie<lb/>
eine Ha&#x017F;elnuß groß. <hi rendition="#aq">Eph. Nat.<lb/>
Cur. Dec. II. ann. I. ob&#x017F;.</hi> 119.</note>, ob es gleich nicht gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, als ein<lb/>
Punkt i&#x017F;t <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">KUHLEMAN p.</hi> 49.</note>.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Un&#x017F;er</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0170] Die Frucht. XXIX. B. die Frucht mit einem dikken Kopfe, mit einem Koͤrper, welcher zwar duͤnner, uͤbrigens aber eilindriſch war, das Ende davon war duͤnner und ſtumpf (m), bald ge- rade, wie gemeiniglich an dem Huͤhnchen (n), bald aber iſt das Ende auf die Gegenſeite umgebogen (o). Bei- nahe ſchien der Kopf geſpalten zu ſeyn (p). Wenn Ruyſch (q) die menſchliche Fruͤchte etwas zu dikke gezeichnet, indem ihr Koͤrper faſt eben ſo dikke, als der Kopf iſt, ſo mag dieſes wohl, wie ich glaube, von dem zuſammenziehenden Kornbrantweine herruͤhren, in welchem ſie bei ihm hingen (r). Dahingegen war die Frucht beim Bianchi (s) zu geſchlank, ſo wie auch die beym Heiſter (t) ziemlich duͤnne. Auſſer dem Kopfe und dem Leibe kann ich an den er- ſten Anfaͤngen eines Huͤhnchens nichts ſonſt unterſcheiden. Am Schaafe und Hunde ſahe ich eine Frucht und ein Herz, welches ſich an den vierfuͤßigen Thieren (u) und Voͤgeln ſchon alsdenn, mit ſeiner Farbe und durch das Schlagen aͤuſſert (x), ob es gleich nicht groͤſſer, als ein Punkt iſt (y). Unſer (m) KUHLEMAN GRAAF. (n) MALPIGHI l. c. (o) Am Schaafe KUHLEMAN f. 1. 2. add. p. 50. (p) Am Schaafe ſiehe KUH- LEMAN. (q) Theſ. t. 2. f. 3. auch f. 4. hieher gehoͤrt die Beſchreibung DIEMERBROECK II. p. 184. faſt ſo iſt die Trompetenfrucht des BOEHMER Faſcic. II. t. 1. f. 5. dergleichen habe ich auch geſehen. (r) Von ſelbſt am Huͤhnchen obſ. 7. (s) t. 1. f. 25. & 6. & DELIA- NI fetus. (t) Doch ich billige auch nicht den kleinen Arm, oder die Ge- ſtalt von einem ſchwimmenden Menſchen f. 27. (u) Drei rothe Flekken den 19 Tag am Schaaſe. (x) An einem faſrigen Ey, wie eine Haſelnuß groß. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. I. obſ. 119. (y) KUHLEMAN p. 49.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/170
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/170>, abgerufen am 30.11.2024.