Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Die Frucht. XXIX. B.

Jch glaube auch nicht, den Einwurf im Ernste ma-
chen zu können, es lägen die Trompeten vom Eyerstokke
entfernt (c), und man stehe in Gefahr, daß der aus dem
Eyerstokke hervor gehende Grundstoff eines jeden Men-
schen, in den Bauch sinken könnte (d).

Wir haben nämlich nicht nur gezeigt, daß dieses
Entfallen der Frucht bisweilen wirklich geschieht (e), son-
dern es ist auch bei den eierlegenden Thieren, welche doch
so zuverläßig und offenbar Eyer legen (f), welche aus
dem Eyerstokke absorbirt worden, demohngeachtet doch
zwischen dem Trichter und Eyerstokke kein Zusammen-
hang, so daß sich auch Harvey bereits vormals darüber
wunderte (g), wie das Ey aus dem Dotterstokke durch
den davon abstehenden Trichter so glükklicher Weise her-
absteigen könne.

Bei den Fröschen ist die Schwierigkeit sehr gros (h),
weil die Trompeten nicht nur unbeweglich sind (i), son-
dern auch vom Eyerstokke (k) sehr weit abstehen, und
sich, wie ich oft gesehen, um die Gegend des Herzens (l),
öfnen; ihre Mündung ist überhaupt klein (m), und
man findet, daß Eyer in den Bauch fallen (n). So

ist

(c) [Spaltenumbruch] LAMY nouvel. opin. p.
260. Man sehe nach HARTMAN
n. 46. abgekehrt von den Eyern,
und nicht so gebildet, daß sie Eyer
in sich nehmen können.

(d) BUFFON II. p. 163.

(e) p. 47. 48. 50.

(f) Von den Vögeln SWAM-
MERD. p. 24. VALISNERI c. 19.
n. 9. am Adler WEPFER cicut.
p. 173.

(g) p. 83.

(h) ROESEL. p. 33. 34. er sagt,
er könne nicht die Art begreifen,
wie diese Eyer von der Trompete
eingesogen würden.

(i) SWAMMERDAM ibid. p.
798. PEYER Exerc. p. 405.

(k) [Spaltenumbruch] SWAMMERDAM ibid. p.
798. 802. ROESEL p. 29. 31. et
t. 21. Unter den Borderbeinen
MENZ. p. 15. 16.

(m) Dies hätte vor dem Er-
finder, keiner gewust, und der
Erfinder sey VALISNERI c. 15.
n. 8. Von der Kröte ROESEL
p. 20. Jn dem Salamander PA-
RIS.

(n) Fallen in den Bauch, und
werden von der Trompete eingeso-
gen. A. E. 1687. p. 286. u. s. f.
ROESEL p. 31. BRADLEY p. 40.
SWAMMERDAM p. 799. auch
im Salamander ist ein eyerfüh-
render Kanal unsichtbar, du FAI
Mem. de 1729. und in der Eidechse

PFIS-

Die Frucht. XXIX. B.

Jch glaube auch nicht, den Einwurf im Ernſte ma-
chen zu koͤnnen, es laͤgen die Trompeten vom Eyerſtokke
entfernt (c), und man ſtehe in Gefahr, daß der aus dem
Eyerſtokke hervor gehende Grundſtoff eines jeden Men-
ſchen, in den Bauch ſinken koͤnnte (d).

Wir haben naͤmlich nicht nur gezeigt, daß dieſes
Entfallen der Frucht bisweilen wirklich geſchieht (e), ſon-
dern es iſt auch bei den eierlegenden Thieren, welche doch
ſo zuverlaͤßig und offenbar Eyer legen (f), welche aus
dem Eyerſtokke abſorbirt worden, demohngeachtet doch
zwiſchen dem Trichter und Eyerſtokke kein Zuſammen-
hang, ſo daß ſich auch Harvey bereits vormals daruͤber
wunderte (g), wie das Ey aus dem Dotterſtokke durch
den davon abſtehenden Trichter ſo gluͤkklicher Weiſe her-
abſteigen koͤnne.

Bei den Froͤſchen iſt die Schwierigkeit ſehr gros (h),
weil die Trompeten nicht nur unbeweglich ſind (i), ſon-
dern auch vom Eyerſtokke (k) ſehr weit abſtehen, und
ſich, wie ich oft geſehen, um die Gegend des Herzens (l),
oͤfnen; ihre Muͤndung iſt uͤberhaupt klein (m), und
man findet, daß Eyer in den Bauch fallen (n). So

iſt

(c) [Spaltenumbruch] LAMY nouvel. opin. p.
260. Man ſehe nach HARTMAN
n. 46. abgekehrt von den Eyern,
und nicht ſo gebildet, daß ſie Eyer
in ſich nehmen koͤnnen.

(d) BUFFON II. p. 163.

(e) p. 47. 48. 50.

(f) Von den Voͤgeln SWAM-
MERD. p. 24. VALISNERI c. 19.
n. 9. am Adler WEPFER cicut.
p. 173.

(g) p. 83.

(h) ROESEL. p. 33. 34. er ſagt,
er koͤnne nicht die Art begreifen,
wie dieſe Eyer von der Trompete
eingeſogen wuͤrden.

(i) SWAMMERDAM ibid. p.
798. PEYER Exerc. p. 405.

(k) [Spaltenumbruch] SWAMMERDAM ibid. p.
798. 802. ROESEL p. 29. 31. et
t. 21. Unter den Borderbeinen
MENZ. p. 15. 16.

(m) Dies haͤtte vor dem Er-
finder, keiner gewuſt, und der
Erfinder ſey VALISNERI c. 15.
n. 8. Von der Kroͤte ROESEL
p. 20. Jn dem Salamander PA-
RIS.

(n) Fallen in den Bauch, und
werden von der Trompete eingeſo-
gen. A. E. 1687. p. 286. u. ſ. f.
ROESEL p. 31. BRADLEY p. 40.
SWAMMERDAM p. 799. auch
im Salamander iſt ein eyerfuͤh-
render Kanal unſichtbar, du FAI
Mem. de 1729. und in der Eidechſe

PFIS-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0138" n="86"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi> </fw><lb/>
              <p>Jch glaube auch nicht, den Einwurf im Ern&#x017F;te ma-<lb/>
chen zu ko&#x0364;nnen, es la&#x0364;gen die Trompeten vom Eyer&#x017F;tokke<lb/>
entfernt <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LAMY</hi> nouvel. opin. p.</hi><lb/>
260. Man &#x017F;ehe nach <hi rendition="#aq">HARTMAN<lb/>
n.</hi> 46. abgekehrt von den Eyern,<lb/>
und nicht &#x017F;o gebildet, daß &#x017F;ie Eyer<lb/>
in &#x017F;ich nehmen ko&#x0364;nnen.</note>, und man &#x017F;tehe in Gefahr, daß der aus dem<lb/>
Eyer&#x017F;tokke hervor gehende Grund&#x017F;toff eines jeden Men-<lb/>
&#x017F;chen, in den Bauch &#x017F;inken ko&#x0364;nnte <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">BUFFON II. p.</hi> 163.</note>.</p><lb/>
              <p>Wir haben na&#x0364;mlich nicht nur gezeigt, daß die&#x017F;es<lb/>
Entfallen der Frucht bisweilen wirklich ge&#x017F;chieht <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 47. 48. 50.</note>, &#x017F;on-<lb/>
dern es i&#x017F;t auch bei den eierlegenden Thieren, welche doch<lb/>
&#x017F;o zuverla&#x0364;ßig und offenbar Eyer legen <note place="foot" n="(f)">Von den Vo&#x0364;geln <hi rendition="#aq">SWAM-<lb/>
MERD. p. 24. VALISNERI c. 19.<lb/>
n.</hi> 9. am Adler <hi rendition="#aq">WEPFER cicut.<lb/>
p.</hi> 173.</note>, welche aus<lb/>
dem Eyer&#x017F;tokke ab&#x017F;orbirt worden, demohngeachtet doch<lb/>
zwi&#x017F;chen dem Trichter und Eyer&#x017F;tokke kein Zu&#x017F;ammen-<lb/>
hang, &#x017F;o daß &#x017F;ich auch <hi rendition="#fr">Harvey</hi> bereits vormals daru&#x0364;ber<lb/>
wunderte <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 83.</note>, wie das Ey aus dem Dotter&#x017F;tokke durch<lb/>
den davon ab&#x017F;tehenden Trichter &#x017F;o glu&#x0364;kklicher Wei&#x017F;e her-<lb/>
ab&#x017F;teigen ko&#x0364;nne.</p><lb/>
              <p>Bei den Fro&#x0364;&#x017F;chen i&#x017F;t die Schwierigkeit &#x017F;ehr gros <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">ROESEL. p.</hi> 33. 34. er &#x017F;agt,<lb/>
er ko&#x0364;nne nicht die Art begreifen,<lb/>
wie die&#x017F;e Eyer von der Trompete<lb/>
einge&#x017F;ogen wu&#x0364;rden.</note>,<lb/>
weil die Trompeten nicht nur unbeweglich &#x017F;ind <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM ibid. p.<lb/>
798. PEYER Exerc. p.</hi> 405.</note>, &#x017F;on-<lb/>
dern auch vom Eyer&#x017F;tokke <note place="foot" n="(k)"><cb/><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM ibid. p.<lb/>
798. 802. <hi rendition="#g">ROESEL</hi> p. 29. 31. et<lb/>
t.</hi> 21. Unter den Borderbeinen<lb/><hi rendition="#aq">MENZ. p.</hi> 15. 16.</note> &#x017F;ehr weit ab&#x017F;tehen, und<lb/>
&#x017F;ich, wie ich oft ge&#x017F;ehen, um die Gegend des Herzens (l),<lb/>
o&#x0364;fnen; ihre Mu&#x0364;ndung i&#x017F;t u&#x0364;berhaupt klein <note place="foot" n="(m)">Dies ha&#x0364;tte vor dem Er-<lb/>
finder, keiner gewu&#x017F;t, und der<lb/>
Erfinder &#x017F;ey <hi rendition="#aq">VALISNERI c. 15.<lb/>
n.</hi> 8. Von der Kro&#x0364;te <hi rendition="#aq">ROESEL<lb/>
p.</hi> 20. Jn dem Salamander <hi rendition="#aq">PA-<lb/>
RIS.</hi></note>, und<lb/>
man findet, daß Eyer in den Bauch fallen <note xml:id="a11" next="#a12" place="foot" n="(n)">Fallen in den Bauch, und<lb/>
werden von der Trompete einge&#x017F;o-<lb/>
gen. <hi rendition="#aq">A. E. 1687. p.</hi> 286. u. &#x017F;. f.<lb/><hi rendition="#aq">ROESEL p. 31. BRADLEY p. 40.<lb/>
SWAMMERDAM p.</hi> 799. auch<lb/>
im Salamander i&#x017F;t ein eyerfu&#x0364;h-<lb/>
render Kanal un&#x017F;ichtbar, <hi rendition="#aq">du FAI<lb/>
Mem. de</hi> 1729. und in der Eidech&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">PFIS-</hi></fw></note>. So<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">i&#x017F;t</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[86/0138] Die Frucht. XXIX. B. Jch glaube auch nicht, den Einwurf im Ernſte ma- chen zu koͤnnen, es laͤgen die Trompeten vom Eyerſtokke entfernt (c), und man ſtehe in Gefahr, daß der aus dem Eyerſtokke hervor gehende Grundſtoff eines jeden Men- ſchen, in den Bauch ſinken koͤnnte (d). Wir haben naͤmlich nicht nur gezeigt, daß dieſes Entfallen der Frucht bisweilen wirklich geſchieht (e), ſon- dern es iſt auch bei den eierlegenden Thieren, welche doch ſo zuverlaͤßig und offenbar Eyer legen (f), welche aus dem Eyerſtokke abſorbirt worden, demohngeachtet doch zwiſchen dem Trichter und Eyerſtokke kein Zuſammen- hang, ſo daß ſich auch Harvey bereits vormals daruͤber wunderte (g), wie das Ey aus dem Dotterſtokke durch den davon abſtehenden Trichter ſo gluͤkklicher Weiſe her- abſteigen koͤnne. Bei den Froͤſchen iſt die Schwierigkeit ſehr gros (h), weil die Trompeten nicht nur unbeweglich ſind (i), ſon- dern auch vom Eyerſtokke (k) ſehr weit abſtehen, und ſich, wie ich oft geſehen, um die Gegend des Herzens (l), oͤfnen; ihre Muͤndung iſt uͤberhaupt klein (m), und man findet, daß Eyer in den Bauch fallen (n). So iſt (c) LAMY nouvel. opin. p. 260. Man ſehe nach HARTMAN n. 46. abgekehrt von den Eyern, und nicht ſo gebildet, daß ſie Eyer in ſich nehmen koͤnnen. (d) BUFFON II. p. 163. (e) p. 47. 48. 50. (f) Von den Voͤgeln SWAM- MERD. p. 24. VALISNERI c. 19. n. 9. am Adler WEPFER cicut. p. 173. (g) p. 83. (h) ROESEL. p. 33. 34. er ſagt, er koͤnne nicht die Art begreifen, wie dieſe Eyer von der Trompete eingeſogen wuͤrden. (i) SWAMMERDAM ibid. p. 798. PEYER Exerc. p. 405. (k) SWAMMERDAM ibid. p. 798. 802. ROESEL p. 29. 31. et t. 21. Unter den Borderbeinen MENZ. p. 15. 16. (m) Dies haͤtte vor dem Er- finder, keiner gewuſt, und der Erfinder ſey VALISNERI c. 15. n. 8. Von der Kroͤte ROESEL p. 20. Jn dem Salamander PA- RIS. (n) Fallen in den Bauch, und werden von der Trompete eingeſo- gen. A. E. 1687. p. 286. u. ſ. f. ROESEL p. 31. BRADLEY p. 40. SWAMMERDAM p. 799. auch im Salamander iſt ein eyerfuͤh- render Kanal unſichtbar, du FAI Mem. de 1729. und in der Eidechſe PFIS-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/138
Zitationshilfe:	Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/138>, abgerufen am 27.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.