Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.I. Abs. Empfängnis. der Eyerstock gesund war (f). Ein andermal fand maneine Frucht obgleich Trompete und Mutter keinen Feh- ler an sich hatten, und ihr Mutterkuchen hing am Zwerchfelle feste (g). Jch erwähne bloß diese Früchte, weil sich von den Man (f) [Spaltenumbruch]
p. 363. (g) Fast dieser ähnlich ist die Geschichte bey dem DUVERNEY II. p. 364. et PUZOS ad La MOTTE gener. p. 230. 231. die wir erzählt haben. Nach den An- merkungen des berühmten Rast, kam aus einem Schafe und Bokke, der das arme Schaf sehr ost be- sprungen hatte, so daß auch dessen Gebärmutter beschädigt wurde; so wenig, als vom Widder und einer Ziege, mit der sich der Widder oft begattete, oder aus dem Pfer- de und der Hirschkuh heraus. Nach den neuern Erfahrungen des be- rühmten Köhlreuters (zweyte Fortsezzung) findet man Zwitter- pflanzen, welche aus der Königs- kerze (verbascum) und Motten- kraute (blattaria) entstanden. p. 16. u. s. f. so wie unter den Tobaks- arten. p. 46. 49. vielmehr als Mannigfaltigkeiten einer einzigen Art: von zwey Levkojen p. 128. von zwey Arten der Ketmia, und zwey Daturis p. 125. endlich unter den Verschiedenheiten der Jalapa. p. 127. Bei einer Frauensperson war der innere Muttermund von der Geburt an verschlossen, und sie empfing dennoch, und behielt die Frucht bis zur Geburt; da nun diese nicht erfolgen konnte, so muß- te sie in der Mutter zurükke blei- [Spaltenumbruch] ben; andere nicht seltene Exempel beim DODDEL append. p. 10. u. f. Die Empfängniß bey ver- schlossenem Muttermunde erfor- derte den Schnitt, um die Frucht heraus zu ziehen. G. v. SWIE- TEN Comment. T. IV. p. 533. Da die unvollkommene Mutter- scheide nicht ihre tiefe Oefnung hatte, mußte man die Frucht durch den Hintern heraus ziehen. CHAP- MANN edit. 3 p. 207. Jch vermuthe, daß der Mutter- mund sehr enge gewesen. Die verschlossene Scheide öfnete sich in den Hintern. Die Frau em- pfing aber durch den Hintern, und es zerriß bei der Geburt der Schlies- muskel des Hintern. LOUIS de muliebr. dispositione. (h) Phil. trans. p. 323. (i) Eben daselbst PLOT. natur. hist. Staffordhire p. 253. bei un- verlezzter Gebärmutter BUSSIERE Nouv. de la Republiq. des Lettres ann 1685. et ROMMEL er Comm. Lit. Nor. ann. 1723. hebd. 27. (k) Bresl. Samml. ann. 1723. m. Novemb. VATER gravid. adpar. n. 7. add. Phil. trans. l. c. (l) Act. mat. Balth. ann. 1699. p. 79. in einem Geschwulste nahe bei der Leber. (m) Nicht selten VALISNER oper. T. II. p. 254. (n) VALISNER ibid. H. Phisiol. 8. B. F
I. Abſ. Empfaͤngnis. der Eyerſtock geſund war (f). Ein andermal fand maneine Frucht obgleich Trompete und Mutter keinen Feh- ler an ſich hatten, und ihr Mutterkuchen hing am Zwerchfelle feſte (g). Jch erwaͤhne bloß dieſe Fruͤchte, weil ſich von den Man (f) [Spaltenumbruch]
p. 363. (g) Faſt dieſer aͤhnlich iſt die Geſchichte bey dem DUVERNEY II. p. 364. et PUZOS ad La MOTTE gener. p. 230. 231. die wir erzaͤhlt haben. Nach den An- merkungen des beruͤhmten Raſt, kam aus einem Schafe und Bokke, der das arme Schaf ſehr oſt be- ſprungen hatte, ſo daß auch deſſen Gebaͤrmutter beſchaͤdigt wurde; ſo wenig, als vom Widder und einer Ziege, mit der ſich der Widder oft begattete, oder aus dem Pfer- de und der Hirſchkuh heraus. Nach den neuern Erfahrungen des be- ruͤhmten Koͤhlreuters (zweyte Fortſezzung) findet man Zwitter- pflanzen, welche aus der Koͤnigs- kerze (verbaſcum) und Motten- kraute (blattaria) entſtanden. p. 16. u. ſ. f. ſo wie unter den Tobaks- arten. p. 46. 49. vielmehr als Mannigfaltigkeiten einer einzigen Art: von zwey Levkojen p. 128. von zwey Arten der Ketmia, und zwey Daturis p. 125. endlich unter den Verſchiedenheiten der Jalapa. p. 127. Bei einer Frauensperſon war der innere Muttermund von der Geburt an verſchloſſen, und ſie empfing dennoch, und behielt die Frucht bis zur Geburt; da nun dieſe nicht erfolgen konnte, ſo muß- te ſie in der Mutter zuruͤkke blei- [Spaltenumbruch] ben; andere nicht ſeltene Exempel beim DODDEL append. p. 10. u. f. Die Empfaͤngniß bey ver- ſchloſſenem Muttermunde erfor- derte den Schnitt, um die Frucht heraus zu ziehen. G. v. SWIE- TEN Comment. T. IV. p. 533. Da die unvollkommene Mutter- ſcheide nicht ihre tiefe Oefnung hatte, mußte man die Frucht durch den Hintern heraus ziehen. CHAP- MANN edit. 3 p. 207. Jch vermuthe, daß der Mutter- mund ſehr enge geweſen. Die verſchloſſene Scheide oͤfnete ſich in den Hintern. Die Frau em- pfing aber durch den Hintern, und es zerriß bei der Geburt der Schlies- muskel des Hintern. LOUIS de muliebr. diſpoſitione. (h) Phil. tranſ. p. 323. (i) Eben daſelbſt PLOT. natur. hiſt. Staffordhire p. 253. bei un- verlezzter Gebaͤrmutter BUSSIERE Nouv. de la Républiq. des Lettres ann 1685. et ROMMEL er Comm. Lit. Nor. ann. 1723. hebd. 27. (k) Bresl. Samml. ann. 1723. m. Novemb. VATER gravid. adpar. n. 7. add. Phil. tranſ. l. c. (l) Act. mat. Balth. ann. 1699. p. 79. in einem Geſchwulſte nahe bei der Leber. (m) Nicht ſelten VALISNER oper. T. II. p. 254. (n) VALISNER ibid. H. Phiſiol. 8. B. F
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I. Abſ. Empfaͤngnis.
der Eyerſtock geſund war (f). Ein andermal fand man
eine Frucht obgleich Trompete und Mutter keinen Feh-
ler an ſich hatten, und ihr Mutterkuchen hing am
Zwerchfelle feſte (g).
Jch erwaͤhne bloß dieſe Fruͤchte, weil ſich von den
uͤbrigen die Exempel ſehr zahlreich finden laſſen; dieſes
gilt auch von den Thieren, z. E. vom Hunde (h), Ha-
ſen (i), Schaafe (k), Affen (l), von den Hennen (m)
und den Froͤſchen (n).
Man
(f)
p. 363.
(g) Faſt dieſer aͤhnlich iſt die
Geſchichte bey dem DUVERNEY
II. p. 364. et PUZOS ad La
MOTTE gener. p. 230. 231. die
wir erzaͤhlt haben. Nach den An-
merkungen des beruͤhmten Raſt,
kam aus einem Schafe und Bokke,
der das arme Schaf ſehr oſt be-
ſprungen hatte, ſo daß auch deſſen
Gebaͤrmutter beſchaͤdigt wurde; ſo
wenig, als vom Widder und einer
Ziege, mit der ſich der Widder
oft begattete, oder aus dem Pfer-
de und der Hirſchkuh heraus. Nach
den neuern Erfahrungen des be-
ruͤhmten Koͤhlreuters (zweyte
Fortſezzung) findet man Zwitter-
pflanzen, welche aus der Koͤnigs-
kerze (verbaſcum) und Motten-
kraute (blattaria) entſtanden. p. 16.
u. ſ. f. ſo wie unter den Tobaks-
arten. p. 46. 49. vielmehr als
Mannigfaltigkeiten einer einzigen
Art: von zwey Levkojen p. 128.
von zwey Arten der Ketmia, und
zwey Daturis p. 125. endlich unter
den Verſchiedenheiten der Jalapa.
p. 127.
Bei einer Frauensperſon war
der innere Muttermund von der
Geburt an verſchloſſen, und ſie
empfing dennoch, und behielt die
Frucht bis zur Geburt; da nun
dieſe nicht erfolgen konnte, ſo muß-
te ſie in der Mutter zuruͤkke blei-
ben; andere nicht ſeltene Exempel
beim DODDEL append. p. 10.
u. f. Die Empfaͤngniß bey ver-
ſchloſſenem Muttermunde erfor-
derte den Schnitt, um die Frucht
heraus zu ziehen. G. v. SWIE-
TEN Comment. T. IV. p. 533.
Da die unvollkommene Mutter-
ſcheide nicht ihre tiefe Oefnung
hatte, mußte man die Frucht durch
den Hintern heraus ziehen. CHAP-
MANN edit. 3 p. 207.
Jch vermuthe, daß der Mutter-
mund ſehr enge geweſen.
Die verſchloſſene Scheide oͤfnete
ſich in den Hintern. Die Frau em-
pfing aber durch den Hintern, und es
zerriß bei der Geburt der Schlies-
muskel des Hintern. LOUIS de
muliebr. diſpoſitione.
(h) Phil. tranſ. p. 323.
(i) Eben daſelbſt PLOT. natur.
hiſt. Staffordhire p. 253. bei un-
verlezzter Gebaͤrmutter BUSSIERE
Nouv. de la Républiq. des Lettres
ann 1685. et ROMMEL er Comm.
Lit. Nor. ann. 1723. hebd. 27.
(k) Bresl. Samml. ann. 1723.
m. Novemb. VATER gravid.
adpar. n. 7. add. Phil. tranſ. l. c.
(l) Act. mat. Balth. ann. 1699.
p. 79. in einem Geſchwulſte nahe
bei der Leber.
(m) Nicht ſelten VALISNER
oper. T. II. p. 254.
(n) VALISNER ibid.
H. Phiſiol. 8. B. F
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