Jn der Frucht noch mehr, an den Knochen selbst, junge Früchte dünsten fast ganz fort.
§. 5. Wie flüßige Theile von den festen unterschieden sind 440 Das Feuer macht alles feste, flüßig, Die grosse Kälte verdichtet alle Säfte. Bei den Thieren hängt die Festigkeit ab, von der, durch Leim verbundnen Erde. auch an den Knochen, nach Versuchen, dieser Leim ist eiweisartig, wie er geliefert, wenn das Flüßige daraus verfliegt, wie sich die Erdstoffe einander anziehen können.
§. 6. Ein Gallert mag sich gerne zu Fäden ziehen lassen 445 sonderlich am Menschenblute.
§. 7. Er wird zu Plättchen 447 so entstehet ein Fadengewebe, Exempel von Krankheiten, auch am Holze, an Wunden, wie das cellulöse Wesen mechanisch entsteht. Doch ist dieses noch nicht gewiß. Muthmaßungen von der Bildung des Fadenge- webes.
§. 8. Die Membranen 451 wie sie mechanisch entstehen können. Diese Hypothese kann noch nicht angenommen werden, wegen der Gefässe, die häufig in den Membranen herum irren. Einige Membranen entstehen aus geronnenem Safte.
§. 9.
Jnhalt
Jn der Frucht noch mehr, an den Knochen ſelbſt, junge Fruͤchte duͤnſten faſt ganz fort.
§. 5. Wie fluͤßige Theile von den feſten unterſchieden ſind 440 Das Feuer macht alles feſte, fluͤßig, Die groſſe Kaͤlte verdichtet alle Saͤfte. Bei den Thieren haͤngt die Feſtigkeit ab, von der, durch Leim verbundnen Erde. auch an den Knochen, nach Verſuchen, dieſer Leim iſt eiweisartig, wie er geliefert, wenn das Fluͤßige daraus verfliegt, wie ſich die Erdſtoffe einander anziehen koͤnnen.
§. 6. Ein Gallert mag ſich gerne zu Faͤden ziehen laſſen 445 ſonderlich am Menſchenblute.
§. 7. Er wird zu Plaͤttchen 447 ſo entſtehet ein Fadengewebe, Exempel von Krankheiten, auch am Holze, an Wunden, wie das celluloͤſe Weſen mechaniſch entſteht. Doch iſt dieſes noch nicht gewiß. Muthmaßungen von der Bildung des Fadenge- webes.
§. 8. Die Membranen 451 wie ſie mechaniſch entſtehen koͤnnen. Dieſe Hypotheſe kann noch nicht angenommen werden, wegen der Gefaͤſſe, die haͤufig in den Membranen herum irren. Einige Membranen entſtehen aus geronnenem Safte.
§. 9.
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[[1018]/1070]
Jnhalt
Jn der Frucht noch mehr,
an den Knochen ſelbſt,
junge Fruͤchte duͤnſten faſt ganz fort.
§. 5. Wie fluͤßige Theile von den feſten unterſchieden
ſind 440
Das Feuer macht alles feſte, fluͤßig,
Die groſſe Kaͤlte verdichtet alle Saͤfte.
Bei den Thieren haͤngt die Feſtigkeit ab, von der,
durch Leim verbundnen Erde.
auch an den Knochen,
nach Verſuchen,
dieſer Leim iſt eiweisartig,
wie er geliefert, wenn das Fluͤßige daraus verfliegt,
wie ſich die Erdſtoffe einander anziehen koͤnnen.
§. 6. Ein Gallert mag ſich gerne zu Faͤden ziehen
laſſen 445
ſonderlich am Menſchenblute.
§. 7. Er wird zu Plaͤttchen 447
ſo entſtehet ein Fadengewebe,
Exempel von Krankheiten,
auch am Holze,
an Wunden,
wie das celluloͤſe Weſen mechaniſch entſteht.
Doch iſt dieſes noch nicht gewiß.
Muthmaßungen von der Bildung des Fadenge-
webes.
§. 8. Die Membranen 451
wie ſie mechaniſch entſtehen koͤnnen.
Dieſe Hypotheſe kann noch nicht angenommen
werden,
wegen der Gefaͤſſe, die haͤufig in den Membranen
herum irren.
Einige Membranen entſtehen aus geronnenem
Safte.
§. 9.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. [1018]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1070>, abgerufen am 24.11.2024.
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