ferner zum Leerdarm und Krummdarm, bis sie endlich, d sseits dem Ende des Krummdarms in einiger Distanz, wiederum etwas von ihrer Länge verlieren; sie werden endlich ganz und gar kurz, und ihr Stamm läuft zulezzt mit der Krummgrimmdarmader in einem Stükke weiter fort(h).
Der Stamm hat zu diesen Aesten ein ungewisses Verhältniß, welches man verschiedentlich angiebt, so daß der Stamm = 15129, die Aeste = 37418 (i) geschäzzt werden.
Nicht viel anders befand ich, in einem dreijährigen Mädchen, nämlich nach Abrechnung der Grimmdarm- ader, den Stamm = 529, die Aeste = 988. Jn einem Mädchen von sieben Jahren war der Durchmesser des Stammes 22 Hundertth.
Nicht alle Aeste, die ich grösser als ihre Stämme angegeben, laufen vollständig zum Gedärme hin, son- dern es zerästelt sich ein jeder disseits und jenseits, und wächst mit seinen beiden Nachbaren in einen fortlaufen- den Bogen zusammen (k). Aus der Convexität eines solchen neuen Bogens entspringen wiederum kleinere Aeste, welche sich ebenfalls unter sich, und dies und jenseits mit den nächsten und gleichartigen Aesten zur Figur von Bögen zusammen hängen. Auf solche Art geht eine ein- zige ununterbrochne Reihe von Darmbögen, vom Ma- gen bis zum Hintern in einem Stükke fort; erstlich machen die Magenadern mit den Zwölffingeradern, von der Bauchader, Bögen, hierauf diese unter sich selbst, und mit den Zwölffingerdarmästen der Gekröfeader: diese mit den Leerdarmadern: diese mit den Krummdarmästen; diese mit den Krummgrimmdarmästen; ferner im dikken
Ge-
(h)[Spaltenumbruch]Tab. art. mesent. p. 12.
(i)KEIL de secret. p. 39. 40.
(k)Fasc. III. p. 47. EUSTACH FANTON diss. anat. p. 286. [Spaltenumbruch]CHESELDEN tab. 24. WINS- LOW T. IV. n. 229. T. III. n. 200. 21. In ic. nostr. art. me- sent. sind abgeschnitten.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
ferner zum Leerdarm und Krummdarm, bis ſie endlich, d ſſeits dem Ende des Krummdarms in einiger Diſtanz, wiederum etwas von ihrer Laͤnge verlieren; ſie werden endlich ganz und gar kurz, und ihr Stamm laͤuft zulezzt mit der Krummgrimmdarmader in einem Stuͤkke weiter fort(h).
Der Stamm hat zu dieſen Aeſten ein ungewiſſes Verhaͤltniß, welches man verſchiedentlich angiebt, ſo daß der Stamm = 15129, die Aeſte = 37418 (i) geſchaͤzzt werden.
Nicht viel anders befand ich, in einem dreijaͤhrigen Maͤdchen, naͤmlich nach Abrechnung der Grimmdarm- ader, den Stamm = 529, die Aeſte = 988. Jn einem Maͤdchen von ſieben Jahren war der Durchmeſſer des Stammes 22 Hundertth.
Nicht alle Aeſte, die ich groͤſſer als ihre Staͤmme angegeben, laufen vollſtaͤndig zum Gedaͤrme hin, ſon- dern es zeraͤſtelt ſich ein jeder diſſeits und jenſeits, und waͤchſt mit ſeinen beiden Nachbaren in einen fortlaufen- den Bogen zuſammen (k). Aus der Convexitaͤt eines ſolchen neuen Bogens entſpringen wiederum kleinere Aeſte, welche ſich ebenfalls unter ſich, und dies und jenſeits mit den naͤchſten und gleichartigen Aeſten zur Figur von Boͤgen zuſammen haͤngen. Auf ſolche Art geht eine ein- zige ununterbrochne Reihe von Darmboͤgen, vom Ma- gen bis zum Hintern in einem Stuͤkke fort; erſtlich machen die Magenadern mit den Zwoͤlffingeradern, von der Bauchader, Boͤgen, hierauf dieſe unter ſich ſelbſt, und mit den Zwoͤlffingerdarmaͤſten der Gekroͤfeader: dieſe mit den Leerdarmadern: dieſe mit den Krummdarmaͤſten; dieſe mit den Krummgrimmdarmaͤſten; ferner im dikken
Ge-
(h)[Spaltenumbruch]Tab. art. meſent. p. 12.
(i)KEIL de ſecret. p. 39. 40.
(k)Faſc. III. p. 47. EUSTACH FANTON diſſ. anat. p. 286. [Spaltenumbruch]CHESELDEN tab. 24. WINS- LOW T. IV. n. 229. T. III. n. 200. 21. In ic. noſtr. art. me- ſent. ſind abgeſchnitten.
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
ferner zum Leerdarm und Krummdarm, bis ſie endlich,
d ſſeits dem Ende des Krummdarms in einiger Diſtanz,
wiederum etwas von ihrer Laͤnge verlieren; ſie werden
endlich ganz und gar kurz, und ihr Stamm laͤuft zulezzt
mit der Krummgrimmdarmader in einem Stuͤkke weiter
fort (h).
Der Stamm hat zu dieſen Aeſten ein ungewiſſes
Verhaͤltniß, welches man verſchiedentlich angiebt, ſo daß
der Stamm = 15129, die Aeſte = 37418 (i) geſchaͤzzt
werden.
Nicht viel anders befand ich, in einem dreijaͤhrigen
Maͤdchen, naͤmlich nach Abrechnung der Grimmdarm-
ader, den Stamm = 529, die Aeſte = 988. Jn
einem Maͤdchen von ſieben Jahren war der Durchmeſſer
des Stammes 22 Hundertth.
Nicht alle Aeſte, die ich groͤſſer als ihre Staͤmme
angegeben, laufen vollſtaͤndig zum Gedaͤrme hin, ſon-
dern es zeraͤſtelt ſich ein jeder diſſeits und jenſeits, und
waͤchſt mit ſeinen beiden Nachbaren in einen fortlaufen-
den Bogen zuſammen (k). Aus der Convexitaͤt eines
ſolchen neuen Bogens entſpringen wiederum kleinere Aeſte,
welche ſich ebenfalls unter ſich, und dies und jenſeits mit
den naͤchſten und gleichartigen Aeſten zur Figur von
Boͤgen zuſammen haͤngen. Auf ſolche Art geht eine ein-
zige ununterbrochne Reihe von Darmboͤgen, vom Ma-
gen bis zum Hintern in einem Stuͤkke fort; erſtlich machen
die Magenadern mit den Zwoͤlffingeradern, von der
Bauchader, Boͤgen, hierauf dieſe unter ſich ſelbſt, und
mit den Zwoͤlffingerdarmaͤſten der Gekroͤfeader: dieſe
mit den Leerdarmadern: dieſe mit den Krummdarmaͤſten;
dieſe mit den Krummgrimmdarmaͤſten; ferner im dikken
Ge-
(h)
Tab. art. meſent. p. 12.
(i) KEIL de ſecret. p. 39. 40.
(k) Faſc. III. p. 47. EUSTACH
FANTON diſſ. anat. p. 286.
CHESELDEN tab. 24. WINS-
LOW T. IV. n. 229. T. III.
n. 200. 21. In ic. noſtr. art. me-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/96>, abgerufen am 25.11.2024.
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