her die Gebärmutter gedoppelt, wo die männliche Ruthe gedoppelt ist z. E. in der Eidexe(o), in der Natter (p), im Beutelthiere (q), im Regenwurme (r), im Blut- egel (s), und im Krebse (t).
Nach eben dieser Definition findet sich keine Gebär- mutter in den kalten Fischen(u), die ihre Eyer sogleich wie sie entstehen, von sich geben, und in den Thieren welche sich nach Art der Pflanzen fortpflanzen. Jndes- sen sollen doch einige unter den kaltblütigen Fischen, den weiblichen Geburtstheil (w), und wie ich glaube, auch eine Gebärmutter haben.
Es befindet sich der Zugang zur Gebärmutter bey allen Thieren, welche die vier Gliedmassen wirklich be- sizzen, in dem Zwischenraume der Hinterschenkel, und es öffnet sich derselbe ausserhalb der Haut. An eben die- ser Stelle ist der Schwerpunkt eines Menschenkörpers zwischen dem Schaamknochen und heiligen Knochen (x).
An denen Fischen vom warmen Blute nimmt sie eine ähnliche Stelle ein.
Bei den Jnsekten ist der Ort des weiblichen Geburt- theils veränderlich. Der Zugang zu demselben befindet sich an der Wasserjungfer, an dem äussersten Theile des Schwanzes (y).
An
(o)[Spaltenumbruch]GAUTIER. obs. period. 1756. Novembr. t. 16. HARTM.
(p)VALISNER. oss. var. in T. oper. III. p. 299. und zwo Schei- den REDI viper. p. 34. zweihör- nige Gebärmutter CHARAS. p. 32. t. 1. p. 3. SEVERIN. Zootom. p. 367. knorpliche Gebärmutter, für die stachliche männliche Ruthe Phil. trans. n. 144.
(q) Zwo Gebärmütter TYSON. n. 239. COWPER. n. 290.
(r)DUVERN. II. p. 398. DE- DI anim. viv. p. 98.
(s) Ebendas.
(t)L. c.
(u)[Spaltenumbruch]
Fische hätten keine weibliche Schaam LINN. System.
(w) Der Rochen, Krampffisch LORENZIN. t. 3. f. 1. 2. der Ro- chen selbst STENONIUS musc. gland. p. 58. NEEDHAM. form. fet. c. 7. auch dem Schwerdfische schreibt zwo Gebärmütter zu HARTMAN. so wie dem Galeo Acanthiae KLEIN. misf. IV. p. 61. dem Seehunde PONTOPPIDAN. II. p. 217.
(x)DESAGULIERS. course I. p. 79.
(y)SWAMMERDAM. bloaedet. dierti p. 91. HOMBERG. Mem. de l'Acad. 1699.
M m m 5
I. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
her die Gebaͤrmutter gedoppelt, wo die maͤnnliche Ruthe gedoppelt iſt z. E. in der Eidexe(o), in der Natter (p), im Beutelthiere (q), im Regenwurme (r), im Blut- egel (s), und im Krebſe (t).
Nach eben dieſer Definition findet ſich keine Gebaͤr- mutter in den kalten Fiſchen(u), die ihre Eyer ſogleich wie ſie entſtehen, von ſich geben, und in den Thieren welche ſich nach Art der Pflanzen fortpflanzen. Jndeſ- ſen ſollen doch einige unter den kaltbluͤtigen Fiſchen, den weiblichen Geburtstheil (w), und wie ich glaube, auch eine Gebaͤrmutter haben.
Es befindet ſich der Zugang zur Gebaͤrmutter bey allen Thieren, welche die vier Gliedmaſſen wirklich be- ſizzen, in dem Zwiſchenraume der Hinterſchenkel, und es oͤffnet ſich derſelbe auſſerhalb der Haut. An eben die- ſer Stelle iſt der Schwerpunkt eines Menſchenkoͤrpers zwiſchen dem Schaamknochen und heiligen Knochen (x).
An denen Fiſchen vom warmen Blute nimmt ſie eine aͤhnliche Stelle ein.
Bei den Jnſekten iſt der Ort des weiblichen Geburt- theils veraͤnderlich. Der Zugang zu demſelben befindet ſich an der Waſſerjungfer, an dem aͤuſſerſten Theile des Schwanzes (y).
An
(o)[Spaltenumbruch]GAUTIER. obſ. period. 1756. Novembr. t. 16. HARTM.
(p)VALISNER. oſſ. var. in T. oper. III. p. 299. und zwo Schei- den REDI viper. p. 34. zweihoͤr- nige Gebaͤrmutter CHARAS. p. 32. t. 1. p. 3. SEVERIN. Zootom. p. 367. knorpliche Gebaͤrmutter, fuͤr die ſtachliche maͤnnliche Ruthe Phil. tranſ. n. 144.
(q) Zwo Gebaͤrmuͤtter TYSON. n. 239. COWPER. n. 290.
(r)DUVERN. II. p. 398. DE- DI anim. viv. p. 98.
(s) Ebendaſ.
(t)L. c.
(u)[Spaltenumbruch]
Fiſche haͤtten keine weibliche Schaam LINN. Syſtem.
(w) Der Rochen, Krampffiſch LORENZIN. t. 3. f. 1. 2. der Ro- chen ſelbſt STENONIUS muſc. gland. p. 58. NEEDHAM. form. fet. c. 7. auch dem Schwerdfiſche ſchreibt zwo Gebaͤrmuͤtter zu HARTMAN. ſo wie dem Galeo Acanthiæ KLEIN. miſf. IV. p. 61. dem Seehunde PONTOPPIDAN. II. p. 217.
(x)DESAGULIERS. courſe I. p. 79.
(y)SWAMMERDAM. bloædet. dierti p. 91. HOMBERG. Mém. de l’Acad. 1699.
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[921/0957]
I. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
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gedoppelt iſt z. E. in der Eidexe (o), in der Natter (p),
im Beutelthiere (q), im Regenwurme (r), im Blut-
egel (s), und im Krebſe (t).
Nach eben dieſer Definition findet ſich keine Gebaͤr-
mutter in den kalten Fiſchen (u), die ihre Eyer ſogleich
wie ſie entſtehen, von ſich geben, und in den Thieren
welche ſich nach Art der Pflanzen fortpflanzen. Jndeſ-
ſen ſollen doch einige unter den kaltbluͤtigen Fiſchen, den
weiblichen Geburtstheil (w), und wie ich glaube, auch
eine Gebaͤrmutter haben.
Es befindet ſich der Zugang zur Gebaͤrmutter bey
allen Thieren, welche die vier Gliedmaſſen wirklich be-
ſizzen, in dem Zwiſchenraume der Hinterſchenkel, und
es oͤffnet ſich derſelbe auſſerhalb der Haut. An eben die-
ſer Stelle iſt der Schwerpunkt eines Menſchenkoͤrpers
zwiſchen dem Schaamknochen und heiligen Knochen (x).
An denen Fiſchen vom warmen Blute nimmt ſie eine
aͤhnliche Stelle ein.
Bei den Jnſekten iſt der Ort des weiblichen Geburt-
theils veraͤnderlich. Der Zugang zu demſelben befindet
ſich an der Waſſerjungfer, an dem aͤuſſerſten Theile des
Schwanzes (y).
An
(o)
GAUTIER. obſ. period.
1756. Novembr. t. 16. HARTM.
(p) VALISNER. oſſ. var. in T.
oper. III. p. 299. und zwo Schei-
den REDI viper. p. 34. zweihoͤr-
nige Gebaͤrmutter CHARAS. p. 32.
t. 1. p. 3. SEVERIN. Zootom. p.
367. knorpliche Gebaͤrmutter, fuͤr
die ſtachliche maͤnnliche Ruthe
Phil. tranſ. n. 144.
(q) Zwo Gebaͤrmuͤtter TYSON.
n. 239. COWPER. n. 290.
(r) DUVERN. II. p. 398. DE-
DI anim. viv. p. 98.
(s) Ebendaſ.
(t) L. c.
(u)
Fiſche haͤtten keine weibliche
Schaam LINN. Syſtem.
(w) Der Rochen, Krampffiſch
LORENZIN. t. 3. f. 1. 2. der Ro-
chen ſelbſt STENONIUS muſc.
gland. p. 58. NEEDHAM. form.
fet. c. 7. auch dem Schwerdfiſche
ſchreibt zwo Gebaͤrmuͤtter zu
HARTMAN. ſo wie dem Galeo
Acanthiæ KLEIN. miſf. IV. p. 61.
dem Seehunde PONTOPPIDAN.
II. p. 217.
(x) DESAGULIERS. courſe I.
p. 79.
(y) SWAMMERDAM. bloædet.
dierti p. 91. HOMBERG. Mém.
de l’Acad. 1699.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 921. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/957>, abgerufen am 26.11.2024.
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