häufiges Wasser, welches ein wenig von dem Branstigen tingirt wird, und weder weinartig noch brennbar ist(b). Sein Verhältniß ist in der Kuhmilch ein Siebenach- theil (c).
Wenn man das Feuer verstärkt, so geht ein saurer (d) gelblicher Geist heraus, dergleichen man aus dem Fran- zosenholze bekömmt.
Wiederum steigt bei grösserem Feuer ein rothes (e) fast schwarzes stinkendes Oel herauf.
Zurükke bleibt eine glänzende zerreibliche Kohle (f), und wenn man solche ausbrennt; so läßt sich ein fixes Laugensalz (g), und, wie ich vermuthe, Meersalz (h) so wie Erde, heraus bringen (i).
Es erinnert der Verduc, er habe aus der Kuhmilch weniger Phlegma und Säure bekommen. Dieser Ver- duc(k) ist auch der einzige welcher erwähnet, daß man von einer langsamen Abrauchung ein essentielles Sauer- salz an Geruch und Geschmakk wie die Milch bekomme (k), vielleicht redet er aber von dem Milchzukker: welchen man jedoch viel mehr aus Wadikke macht.
Jndes-
(b)[Spaltenumbruch]
Unzen 14. und eine halbe, aus Unzen 16. YOUNG. p. 33.
(c)DOORSCHOODT. p. 16. EGELING. p. 14. drei Viertheil. NEUMANN. p. 277. und BARCH- HUSEN. post. Acroam. p. 15.
(d)VERH. VERDUC. p. 350. Es muß vorher das Häutchen weg- genommen werden NEUMAN. p. 1277. und dieser sezzt einen harnhaf- ten Geist an die Stelle, welcher viel- leicht mit dem sauren vermischt auf- steigt. Branstig nennt ihn BARCH- HUSEN, und darinnen stekke die Säure verborgen; in der ganzen Milch stekke davon ein Siebentheil. Es kömmt aus der Milch ein geisti- ger saurer Liquor nach dem DOOR- SCHOODT. p. 14. Ein aus Phleg- [Spaltenumbruch]
ma und Oel vermischter Liquor wird erhalten nach dem VERDUC.
(e)EGELING. p. 15 ein dikkes und subtiles Oel, DOORSCHOD- TEN p. 15. ein stinkendes Oel VERDUC. Noch ein flüchtig Salz fügt NEUMANN. p. 14. hinzu. Doch dieses leugnet VERDUC, und Niemand redet sonst davon.
(f)EGELING. p. 15. VER- DUC.
(g) Ebenda VERDUC. gegen Ein Gran BARCHHUSEN. DOORSCHOODT.
(h) Nach dem MACQUER. med. prat. p. 455.
(i)DOORSCHOODT. p. 16. VERDUC. gegen .
(k)p. 351.
(k)p. 351.
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
haͤufiges Waſſer, welches ein wenig von dem Branſtigen tingirt wird, und weder weinartig noch brennbar iſt(b). Sein Verhaͤltniß iſt in der Kuhmilch ein Siebenach- theil (c).
Wenn man das Feuer verſtaͤrkt, ſo geht ein ſaurer (d) gelblicher Geiſt heraus, dergleichen man aus dem Fran- zoſenholze bekoͤmmt.
Wiederum ſteigt bei groͤſſerem Feuer ein rothes (e) faſt ſchwarzes ſtinkendes Oel herauf.
Zuruͤkke bleibt eine glaͤnzende zerreibliche Kohle (f), und wenn man ſolche ausbrennt; ſo laͤßt ſich ein fixes Laugenſalz (g), und, wie ich vermuthe, Meerſalz (h) ſo wie Erde, heraus bringen (i).
Es erinnert der Verduc, er habe aus der Kuhmilch weniger Phlegma und Saͤure bekommen. Dieſer Ver- duc(k) iſt auch der einzige welcher erwaͤhnet, daß man von einer langſamen Abrauchung ein eſſentielles Sauer- ſalz an Geruch und Geſchmakk wie die Milch bekomme (k), vielleicht redet er aber von dem Milchzukker: welchen man jedoch viel mehr aus Wadikke macht.
Jndeſ-
(b)[Spaltenumbruch]
Unzen 14. und eine halbe, aus Unzen 16. YOUNG. p. 33.
(c)DOORSCHOODT. p. 16. EGELING. p. 14. drei Viertheil. NEUMANN. p. 277. und BARCH- HUSEN. poſt. Acroam. p. 15.
(d)VERH. VERDUC. p. 350. Es muß vorher das Haͤutchen weg- genommen werden NEUMAN. p. 1277. und dieſer ſezzt einen harnhaf- ten Geiſt an die Stelle, welcher viel- leicht mit dem ſauren vermiſcht auf- ſteigt. Branſtig nennt ihn BARCH- HUSEN, und darinnen ſtekke die Saͤure verborgen; in der ganzen Milch ſtekke davon ein Siebentheil. Es koͤmmt aus der Milch ein geiſti- ger ſaurer Liquor nach dem DOOR- SCHOODT. p. 14. Ein aus Phleg- [Spaltenumbruch]
ma und Oel vermiſchter Liquor wird erhalten nach dem VERDUC.
(e)EGELING. p. 15 ein dikkes und ſubtiles Oel, DOORSCHOD- TEN p. 15. ein ſtinkendes Oel VERDUC. Noch ein fluͤchtig Salz fuͤgt NEUMANN. p. 14. hinzu. Doch dieſes leugnet VERDUC, und Niemand redet ſonſt davon.
(f)EGELING. p. 15. VER- DUC.
(g) Ebenda VERDUC. gegen Ein Gran BARCHHUSEN. DOORSCHOODT.
(h) Nach dem MACQUER. med. prat. p. 455.
(i)DOORSCHOODT. p. 16. VERDUC. gegen .
(k)p. 351.
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
haͤufiges Waſſer, welches ein wenig von dem Branſtigen
tingirt wird, und weder weinartig noch brennbar iſt (b).
Sein Verhaͤltniß iſt in der Kuhmilch ein Siebenach-
theil (c).
Wenn man das Feuer verſtaͤrkt, ſo geht ein ſaurer (d)
gelblicher Geiſt heraus, dergleichen man aus dem Fran-
zoſenholze bekoͤmmt.
Wiederum ſteigt bei groͤſſerem Feuer ein rothes (e)
faſt ſchwarzes ſtinkendes Oel herauf.
Zuruͤkke bleibt eine glaͤnzende zerreibliche Kohle (f),
und wenn man ſolche ausbrennt; ſo laͤßt ſich ein fixes
Laugenſalz (g), und, wie ich vermuthe, Meerſalz (h) ſo wie
Erde, heraus bringen (i).
Es erinnert der Verduc, er habe aus der Kuhmilch
weniger Phlegma und Saͤure bekommen. Dieſer Ver-
duc (k) iſt auch der einzige welcher erwaͤhnet, daß man
von einer langſamen Abrauchung ein eſſentielles Sauer-
ſalz an Geruch und Geſchmakk wie die Milch bekomme (k),
vielleicht redet er aber von dem Milchzukker: welchen man
jedoch viel mehr aus Wadikke macht.
Jndeſ-
(b)
Unzen 14. und eine halbe,
aus Unzen 16. YOUNG. p. 33.
(c) DOORSCHOODT. p. 16.
EGELING. p. 14. drei Viertheil.
NEUMANN. p. 277. und BARCH-
HUSEN. poſt. Acroam. p. 15.
(d) VERH. VERDUC. p. 350.
Es muß vorher das Haͤutchen weg-
genommen werden NEUMAN. p.
1277. und dieſer ſezzt einen harnhaf-
ten Geiſt an die Stelle, welcher viel-
leicht mit dem ſauren vermiſcht auf-
ſteigt. Branſtig nennt ihn BARCH-
HUSEN, und darinnen ſtekke die
Saͤure verborgen; in der ganzen
Milch ſtekke davon ein Siebentheil.
Es koͤmmt aus der Milch ein geiſti-
ger ſaurer Liquor nach dem DOOR-
SCHOODT. p. 14. Ein aus Phleg-
ma und Oel vermiſchter Liquor wird
erhalten nach dem VERDUC.
(e) EGELING. p. 15 ein dikkes
und ſubtiles Oel, DOORSCHOD-
TEN p. 15. ein ſtinkendes Oel
VERDUC. Noch ein fluͤchtig Salz
fuͤgt NEUMANN. p. 14. hinzu.
Doch dieſes leugnet VERDUC, und
Niemand redet ſonſt davon.
(f) EGELING. p. 15. VER-
DUC.
(g) Ebenda VERDUC. gegen
[FORMEL] Ein Gran BARCHHUSEN.
DOORSCHOODT.
(h) Nach dem MACQUER. med.
prat. p. 455.
(i) DOORSCHOODT. p. 16.
VERDUC. gegen [FORMEL].
(k) p. 351.
(k) p. 351.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 905. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/941>, abgerufen am 25.11.2024.
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