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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Die Brüste.
Kind, nachdem seine Amme Brantwein getrunken,
Krämpfe(m).

Dahingegen lobt man die Ziegenmilch, wenn die Zie-
gen mit adstringirenden (n) und balsamischen Kräutern
gefüttert werden, wider die Milchruhr. So gehen auch
die Kräfte der Parietaria (o) der Färberröthe (p), der
kleinen Nessel (q), des Laktuks, des Portulaks (r), wo-
mit die Kühe gefüttert werden, dergestalt in die Milch
über, daß sie ihre Wirkungen an dem Kranken beweisen,
welcher diese Milch genießt. Da man einer Amme Fleisch
und Fische zur Nahrung vorschrieb, so wurden an einem
Kinde diejenigen Krankheiten gehoben, welche von der
Säure herrührten (s).

Doch es gerinnet auch wegen der Beschaffenheit der
Nahrungsmittel, und wegen des alkalischen Futters, die
Milch der Säue nicht (t), und es bleibt die Milch der
fleischfressenden Thiere (u) urinöse und dünne, sie giebt
keinen Käse, sie läuft nicht zusammen (w), sie ernähret
viel weniger (x), und sie hat noch mehr Kennzeichen,
welche sie von der Milch der krautfressenden Thiere unter-
scheiden (y).

Man lieset endlich, daß durch die Brüste Bier (z),
Pontak (a) und Cassia (b) weggeflossen. Allein, dieses
ist zu übertrieben.

Es haben auch die zahlreichen Exempel, da die Milch
der kranken Mutter ihre Kinder ohne Schaden ernährt

hat,
(m) [Spaltenumbruch] BOERHAAVE Praelect. t.
5. P. 2. p.
449.
(n) CAEL. chron. I. V. c. 3.
(o) Jn der Wassersucht ROES-
NER. p.
32.
(p) ROESNER. p. 29. in der
Englischen Krankheit.
(q) ROESNER. p. 31. in der
güldnen Ader.
(r) Jn Hartleibigkeit Id. p. 32.
(s) BOERH. Prax. I. p. 137.
(t) BARICELL. l. c. p. 121.
(u) MACQUER. l. c. p. 452.
[Spaltenumbruch] BOERH. Elem. chem. II. p. 297.
PLIN. Hist. XI. p.
637.
(w) PLIN.
(x) HALLE Gesch. der Thiere
p. 196.
(y) p. 25.
(z) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
IV. obs.
15.
(a) LANZON. anim. p. 131.
Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. IV.
obs.
75.
(b) HORST. Epist. X.

I. Abſchn. Die Bruͤſte.
Kind, nachdem ſeine Amme Brantwein getrunken,
Kraͤmpfe(m).

Dahingegen lobt man die Ziegenmilch, wenn die Zie-
gen mit adſtringirenden (n) und balſamiſchen Kraͤutern
gefuͤttert werden, wider die Milchruhr. So gehen auch
die Kraͤfte der Parietaria (o) der Faͤrberroͤthe (p), der
kleinen Neſſel (q), des Laktuks, des Portulaks (r), wo-
mit die Kuͤhe gefuͤttert werden, dergeſtalt in die Milch
uͤber, daß ſie ihre Wirkungen an dem Kranken beweiſen,
welcher dieſe Milch genießt. Da man einer Amme Fleiſch
und Fiſche zur Nahrung vorſchrieb, ſo wurden an einem
Kinde diejenigen Krankheiten gehoben, welche von der
Saͤure herruͤhrten (s).

Doch es gerinnet auch wegen der Beſchaffenheit der
Nahrungsmittel, und wegen des alkaliſchen Futters, die
Milch der Saͤue nicht (t), und es bleibt die Milch der
fleiſchfreſſenden Thiere (u) urinoͤſe und duͤnne, ſie giebt
keinen Kaͤſe, ſie laͤuft nicht zuſammen (w), ſie ernaͤhret
viel weniger (x), und ſie hat noch mehr Kennzeichen,
welche ſie von der Milch der krautfreſſenden Thiere unter-
ſcheiden (y).

Man lieſet endlich, daß durch die Bruͤſte Bier (z),
Pontak (a) und Caſſia (b) weggefloſſen. Allein, dieſes
iſt zu uͤbertrieben.

Es haben auch die zahlreichen Exempel, da die Milch
der kranken Mutter ihre Kinder ohne Schaden ernaͤhrt

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5. P. 2. p.
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(n) CAEL. chron. I. V. c. 3.
(o) Jn der Waſſerſucht ROES-
NER. p.
32.
(p) ROESNER. p. 29. in der
Engliſchen Krankheit.
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guͤldnen Ader.
(r) Jn Hartleibigkeit Id. p. 32.
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(z) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
IV. obſ.
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[891/0927] I. Abſchn. Die Bruͤſte. Kind, nachdem ſeine Amme Brantwein getrunken, Kraͤmpfe (m). Dahingegen lobt man die Ziegenmilch, wenn die Zie- gen mit adſtringirenden (n) und balſamiſchen Kraͤutern gefuͤttert werden, wider die Milchruhr. So gehen auch die Kraͤfte der Parietaria (o) der Faͤrberroͤthe (p), der kleinen Neſſel (q), des Laktuks, des Portulaks (r), wo- mit die Kuͤhe gefuͤttert werden, dergeſtalt in die Milch uͤber, daß ſie ihre Wirkungen an dem Kranken beweiſen, welcher dieſe Milch genießt. Da man einer Amme Fleiſch und Fiſche zur Nahrung vorſchrieb, ſo wurden an einem Kinde diejenigen Krankheiten gehoben, welche von der Saͤure herruͤhrten (s). Doch es gerinnet auch wegen der Beſchaffenheit der Nahrungsmittel, und wegen des alkaliſchen Futters, die Milch der Saͤue nicht (t), und es bleibt die Milch der fleiſchfreſſenden Thiere (u) urinoͤſe und duͤnne, ſie giebt keinen Kaͤſe, ſie laͤuft nicht zuſammen (w), ſie ernaͤhret viel weniger (x), und ſie hat noch mehr Kennzeichen, welche ſie von der Milch der krautfreſſenden Thiere unter- ſcheiden (y). Man lieſet endlich, daß durch die Bruͤſte Bier (z), Pontak (a) und Caſſia (b) weggefloſſen. Allein, dieſes iſt zu uͤbertrieben. Es haben auch die zahlreichen Exempel, da die Milch der kranken Mutter ihre Kinder ohne Schaden ernaͤhrt hat, (m) BOERHAAVE Prælect. t. 5. P. 2. p. 449. (n) CAEL. chron. I. V. c. 3. (o) Jn der Waſſerſucht ROES- NER. p. 32. (p) ROESNER. p. 29. in der Engliſchen Krankheit. (q) ROESNER. p. 31. in der guͤldnen Ader. (r) Jn Hartleibigkeit Id. p. 32. (s) BOERH. Prax. I. p. 137. (t) BARICELL. l. c. p. 121. (u) MACQUER. l. c. p. 452. BOERH. Elem. chem. II. p. 297. PLIN. Hiſt. XI. p. 637. (w) PLIN. (x) HALLE Geſch. der Thiere p. 196. (y) p. 25. (z) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. IV. obſ. 15. (a) LANZON. anim. p. 131. Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. IV. obſ. 75. (b) HORST. Epiſt. X.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 891. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/927>, abgerufen am 22.11.2024.