Johann Posthius redet nicht nur von den Milch- gängen, sondern füget auch noch hinzu, daß sie zur Warze hingehen(u). C. Bartholin sagt, daß sie in dem Mittelpunkte der Brüste zusammen laufen (w), und sein Sohn (x) gab das erste Kupfer von ästigen Milch- gängen heraus. Viel genauer aber handelt von den gan- zen Brüsten, und diesen kleinen Hebern, Florentinus(y).
An dem Zibetthiere führen die Parisischen Akademi- sten, als was neues, Gänge an, welche weder Schlagader- haft noch Blutaderhaft, so wie am Eiter eines andern Thieres, Wirkung(z). Noch zur Zeit fehlet es uns an einem guten Kupfer davon.
Uebrigens habe ich die verschiedene Ausdrükke berühm- ter Männer von diesen Gängen durch meine eigene Ver- suche nicht bestätigen können. So finde ich hier einen ungleichen Durchmesser, und breite Theilchen, aber keine besondere Vertiefungen (a) bei dem Ursprunge dieser Milchgänge, und nothwendig muß dieser Anfang, so wie bey allen ausführenden Gängen, ungemein dünne und kleiner als der fortlaufende Gang selbst seyn.
Ferner habe ich niemals weder schliessende Ringe (b), noch Klappen an den Mündungen derselben an der War- ze (c), noch sonst irgend etwas in dem ganzen Gange, be-
merkt,
(u)[Spaltenumbruch]p. 511.
(w)p. 183.
(x)Hist. 92. Cent. I. Anat. p. 332.
(y)p. 53. 57. 58.
(z)SCHENK. exerc. die Milch- gänge zeichnet der berühmte KOEL- PIN de mamm. auch von der hin- tern Seite her, wo sie nach dem Brustmuskel zu liegen f. 2.
(a)TREW. l. c. GUTTERM. p. 2. GUNZ. p. 14. vielleicht war dieses der Milchkasten mit Gängen an einer kranken Brust Dec. I. ann. 6. vielleicht sind dies die Bläschen voller Milch bei Thieren, wie bei der Stute BUFFON. T. IV. p. 326. [Spaltenumbruch]
an der Ziege Idem T. V. p. 82. 83. an der Kuh T. IV. p. 501. an der Ratte COITER. p. 128. am Meer- kalbe MAJOR. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 3. obs. 20. ARIST. hist. II. c. 13.
(b)KEIL.
(c)D. de MARCHET. p. 61. er habe es gesehen Cl. TABAR- RANUS p. 37. et COWPER. ad t. 19. ich habe an zehn Brüsten, und darüber, welche ich mit Säften nach der Kunst aussprizzte, nie- mals dieses, so wenig, als Böh- mer gesehen I. c. BOEHMERUS siehe dessen l. c.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Johann Poſthius redet nicht nur von den Milch- gaͤngen, ſondern fuͤget auch noch hinzu, daß ſie zur Warze hingehen(u). C. Bartholin ſagt, daß ſie in dem Mittelpunkte der Bruͤſte zuſammen laufen (w), und ſein Sohn (x) gab das erſte Kupfer von aͤſtigen Milch- gaͤngen heraus. Viel genauer aber handelt von den gan- zen Bruͤſten, und dieſen kleinen Hebern, Florentinus(y).
An dem Zibetthiere fuͤhren die Pariſiſchen Akademi- ſten, als was neues, Gaͤnge an, welche weder Schlagader- haft noch Blutaderhaft, ſo wie am Eiter eines andern Thieres, Wirkung(z). Noch zur Zeit fehlet es uns an einem guten Kupfer davon.
Uebrigens habe ich die verſchiedene Ausdruͤkke beruͤhm- ter Maͤnner von dieſen Gaͤngen durch meine eigene Ver- ſuche nicht beſtaͤtigen koͤnnen. So finde ich hier einen ungleichen Durchmeſſer, und breite Theilchen, aber keine beſondere Vertiefungen (a) bei dem Urſprunge dieſer Milchgaͤnge, und nothwendig muß dieſer Anfang, ſo wie bey allen ausfuͤhrenden Gaͤngen, ungemein duͤnne und kleiner als der fortlaufende Gang ſelbſt ſeyn.
Ferner habe ich niemals weder ſchlieſſende Ringe (b), noch Klappen an den Muͤndungen derſelben an der War- ze (c), noch ſonſt irgend etwas in dem ganzen Gange, be-
merkt,
(u)[Spaltenumbruch]p. 511.
(w)p. 183.
(x)Hiſt. 92. Cent. I. Anat. p. 332.
(y)p. 53. 57. 58.
(z)SCHENK. exerc. die Milch- gaͤnge zeichnet der beruͤhmte KOEL- PIN de mamm. auch von der hin- tern Seite her, wo ſie nach dem Bruſtmuſkel zu liegen f. 2.
(a)TREW. l. c. GUTTERM. p. 2. GUNZ. p. 14. vielleicht war dieſes der Milchkaſten mit Gaͤngen an einer kranken Bruſt Dec. I. ann. 6. vielleicht ſind dies die Blaͤschen voller Milch bei Thieren, wie bei der Stute BUFFON. T. IV. p. 326. [Spaltenumbruch]
an der Ziege Idem T. V. p. 82. 83. an der Kuh T. IV. p. 501. an der Ratte COITER. p. 128. am Meer- kalbe MAJOR. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 3. obſ. 20. ARIST. hiſt. II. c. 13.
(b)KEIL.
(c)D. de MARCHET. p. 61. er habe es geſehen Cl. TABAR- RANUS p. 37. et COWPER. ad t. 19. ich habe an zehn Bruͤſten, und daruͤber, welche ich mit Saͤften nach der Kunſt ausſprizzte, nie- mals dieſes, ſo wenig, als Boͤh- mer geſehen I. c. BOEHMERUS ſiehe deſſen l. c.
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[860/0896]
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Johann Poſthius redet nicht nur von den Milch-
gaͤngen, ſondern fuͤget auch noch hinzu, daß ſie zur
Warze hingehen (u). C. Bartholin ſagt, daß ſie in
dem Mittelpunkte der Bruͤſte zuſammen laufen (w), und
ſein Sohn (x) gab das erſte Kupfer von aͤſtigen Milch-
gaͤngen heraus. Viel genauer aber handelt von den gan-
zen Bruͤſten, und dieſen kleinen Hebern, Florentinus (y).
An dem Zibetthiere fuͤhren die Pariſiſchen Akademi-
ſten, als was neues, Gaͤnge an, welche weder Schlagader-
haft noch Blutaderhaft, ſo wie am Eiter eines andern
Thieres, Wirkung (z). Noch zur Zeit fehlet es uns
an einem guten Kupfer davon.
Uebrigens habe ich die verſchiedene Ausdruͤkke beruͤhm-
ter Maͤnner von dieſen Gaͤngen durch meine eigene Ver-
ſuche nicht beſtaͤtigen koͤnnen. So finde ich hier einen
ungleichen Durchmeſſer, und breite Theilchen, aber keine
beſondere Vertiefungen (a) bei dem Urſprunge dieſer
Milchgaͤnge, und nothwendig muß dieſer Anfang, ſo wie
bey allen ausfuͤhrenden Gaͤngen, ungemein duͤnne und
kleiner als der fortlaufende Gang ſelbſt ſeyn.
Ferner habe ich niemals weder ſchlieſſende Ringe (b),
noch Klappen an den Muͤndungen derſelben an der War-
ze (c), noch ſonſt irgend etwas in dem ganzen Gange, be-
merkt,
(u)
p. 511.
(w) p. 183.
(x) Hiſt. 92. Cent. I. Anat. p. 332.
(y) p. 53. 57. 58.
(z) SCHENK. exerc. die Milch-
gaͤnge zeichnet der beruͤhmte KOEL-
PIN de mamm. auch von der hin-
tern Seite her, wo ſie nach dem
Bruſtmuſkel zu liegen f. 2.
(a) TREW. l. c. GUTTERM.
p. 2. GUNZ. p. 14. vielleicht war
dieſes der Milchkaſten mit Gaͤngen
an einer kranken Bruſt Dec. I. ann.
6. vielleicht ſind dies die Blaͤschen
voller Milch bei Thieren, wie bei
der Stute BUFFON. T. IV. p. 326.
an der Ziege Idem T. V. p. 82. 83.
an der Kuh T. IV. p. 501. an der
Ratte COITER. p. 128. am Meer-
kalbe MAJOR. Eph. Nat. Cur. Dec.
I. ann. 3. obſ. 20. ARIST. hiſt. II.
c. 13.
(b) KEIL.
(c) D. de MARCHET. p. 61.
er habe es geſehen Cl. TABAR-
RANUS p. 37. et COWPER. ad t.
19. ich habe an zehn Bruͤſten, und
daruͤber, welche ich mit Saͤften
nach der Kunſt ausſprizzte, nie-
mals dieſes, ſo wenig, als Boͤh-
mer geſehen I. c. BOEHMERUS
ſiehe deſſen l. c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/896>, abgerufen am 25.11.2024.
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