Thiere(m), die viele Junge haben, haben vier Brüste (n) und einige sogar sechse, achte (o) und zehne (p).
Am menschlichen Geschlechte ist die Brust zu grossen Brüsten gewölbt. Die Schlüsselbeine sind weniger ge- bogen (q), und es ragt fast der oberste Theil der Brust vorwärts hervor, und dieses sogar an Mägdchen, welche noch ohne Brüste sind (r).
Es soll ferner der degenförmige Knorpel kürzer (s), das ganze Brustbein kürzer (t), und die öbersten Rippen selbsten härter und flächer (u), wiewohl in erwachsenen mehr seyn, welche grosse Brüste haben(x). So schei- nen also die meisten Dinge Folgen von den Brüsten zu seyn, und nicht eine von der Natur bestimmte Anlage, die Brüste aufzunehmen.
Die Männchen unter den vierfüßigen Thieren haben ebenfalls Brüste, deutliche Wärzchen, und eine ähnliche Drüse, übrigens aber weniger Fett, und daher ragen bey ihnen diese Halbkugeln nicht so sehr hervor. An der Zahl hat der Mann selbst (y) eben so viel Brüste als das Weib, so wie der Ochse (z), das Pferd (aa), der Bokk (bb), das Kameel (cc), der Haase (dd), der Hund (ee) und andere Thiere.
§. 3.
(m)[Spaltenumbruch]ROUSSEAU notes ad Tr. Juv. l'inegal des Condit. p. 202. u. s. f.
(n) Das Zibetthier FABER. ad HERN. p. 581. PARIS. Meerkalb: Biber Mem. de l'Acad. 1704.
(o) Jgel PARIS. t. III. p. 2. 48.
(p) Jm Hunde LINDEKRANZ Cynograph. p. 8.
(q)KULMUS p. 43. BOEH- MER. p. 45. TARIN. 23. RIOL. p. 39.
(r)Conf. PETIT. p. 199.
(s)TARIN.
(t) Wie 7. 6. zu 5. 3. DAU- BENTON. l. c.
(u)KULMUS. RIOL. tranct. Isag. p. 73. am Manne dikker, run- der RUYSCH. l. c. p. 108.
(x)[Spaltenumbruch]
Siehe MORGAGN. sed. caus. morb. II. p. 208.
(y) Habe allein, doch unrich- tig PLIN. l. c.
(z) Vier Wärzchen BUFFON. T. IV. p. 296.
(aa) An der Vorhaut zwei BUFFON. T. IV. p. 319. 320.
(bb) Zwei am Hodensakke SCHAARSCHMIDT. p. 31.
(cc) Zwei Comm. Petr. T. X. p. 334. FABER. ad HERNAN- DEZ. p. 474.
(dd)BUFFON. T. VI. p. 277. Eph Nat. Cur. Dec. III. ann. 5. 6. n. 88.
(ee) Sechs am Bauche, an der Brust keine LINDECRINZ l. c.
H h h 3
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
Thiere(m), die viele Junge haben, haben vier Bruͤſte (n) und einige ſogar ſechſe, achte (o) und zehne (p).
Am menſchlichen Geſchlechte iſt die Bruſt zu groſſen Bruͤſten gewoͤlbt. Die Schluͤſſelbeine ſind weniger ge- bogen (q), und es ragt faſt der oberſte Theil der Bruſt vorwaͤrts hervor, und dieſes ſogar an Maͤgdchen, welche noch ohne Bruͤſte ſind (r).
Es ſoll ferner der degenfoͤrmige Knorpel kuͤrzer (s), das ganze Bruſtbein kuͤrzer (t), und die oͤberſten Rippen ſelbſten haͤrter und flaͤcher (u), wiewohl in erwachſenen mehr ſeyn, welche groſſe Bruͤſte haben(x). So ſchei- nen alſo die meiſten Dinge Folgen von den Bruͤſten zu ſeyn, und nicht eine von der Natur beſtimmte Anlage, die Bruͤſte aufzunehmen.
Die Maͤnnchen unter den vierfuͤßigen Thieren haben ebenfalls Bruͤſte, deutliche Waͤrzchen, und eine aͤhnliche Druͤſe, uͤbrigens aber weniger Fett, und daher ragen bey ihnen dieſe Halbkugeln nicht ſo ſehr hervor. An der Zahl hat der Mann ſelbſt (y) eben ſo viel Bruͤſte als das Weib, ſo wie der Ochſe (z), das Pferd (aa), der Bokk (bb), das Kameel (cc), der Haaſe (dd), der Hund (ee) und andere Thiere.
§. 3.
(m)[Spaltenumbruch]ROUSSEAU notes ad Tr. Juv. l’inégal des Condit. p. 202. u. ſ. f.
(n) Das Zibetthier FABER. ad HERN. p. 581. PARIS. Meerkalb: Biber Mém. de l’Acad. 1704.
(o) Jgel PARIS. t. III. p. 2. 48.
(p) Jm Hunde LINDEKRANZ Cynograph. p. 8.
(q)KULMUS p. 43. BOEH- MER. p. 45. TARIN. 23. RIOL. p. 39.
(r)Conf. PETIT. p. 199.
(s)TARIN.
(t) Wie 7. 6. zu 5. 3. DAU- BENTON. l. c.
(u)KULMUS. RIOL. tranct. Iſag. p. 73. am Manne dikker, run- der RUYSCH. l. c. p. 108.
(x)[Spaltenumbruch]
Siehe MORGAGN. ſed. cauſ. morb. II. p. 208.
(y) Habe allein, doch unrich- tig PLIN. l. c.
(z) Vier Waͤrzchen BUFFON. T. IV. p. 296.
(aa) An der Vorhaut zwei BUFFON. T. IV. p. 319. 320.
(bb) Zwei am Hodenſakke SCHAARSCHMIDT. p. 31.
(cc) Zwei Comm. Petr. T. X. p. 334. FABER. ad HERNAN- DEZ. p. 474.
(dd)BUFFON. T. VI. p. 277. Eph Nat. Cur. Dec. III. ann. 5. 6. n. 88.
(ee) Sechs am Bauche, an der Bruſt keine LINDECRINZ l. c.
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[853/0889]
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
Thiere (m), die viele Junge haben, haben vier Bruͤſte (n)
und einige ſogar ſechſe, achte (o) und zehne (p).
Am menſchlichen Geſchlechte iſt die Bruſt zu groſſen
Bruͤſten gewoͤlbt. Die Schluͤſſelbeine ſind weniger ge-
bogen (q), und es ragt faſt der oberſte Theil der Bruſt
vorwaͤrts hervor, und dieſes ſogar an Maͤgdchen, welche
noch ohne Bruͤſte ſind (r).
Es ſoll ferner der degenfoͤrmige Knorpel kuͤrzer (s),
das ganze Bruſtbein kuͤrzer (t), und die oͤberſten Rippen
ſelbſten haͤrter und flaͤcher (u), wiewohl in erwachſenen
mehr ſeyn, welche groſſe Bruͤſte haben (x). So ſchei-
nen alſo die meiſten Dinge Folgen von den Bruͤſten zu
ſeyn, und nicht eine von der Natur beſtimmte Anlage,
die Bruͤſte aufzunehmen.
Die Maͤnnchen unter den vierfuͤßigen Thieren haben
ebenfalls Bruͤſte, deutliche Waͤrzchen, und eine aͤhnliche
Druͤſe, uͤbrigens aber weniger Fett, und daher ragen
bey ihnen dieſe Halbkugeln nicht ſo ſehr hervor. An
der Zahl hat der Mann ſelbſt (y) eben ſo viel Bruͤſte
als das Weib, ſo wie der Ochſe (z), das Pferd (aa),
der Bokk (bb), das Kameel (cc), der Haaſe (dd), der
Hund (ee) und andere Thiere.
§. 3.
(m)
ROUSSEAU notes ad Tr.
Juv. l’inégal des Condit. p. 202.
u. ſ. f.
(n) Das Zibetthier FABER. ad
HERN. p. 581. PARIS. Meerkalb:
Biber Mém. de l’Acad. 1704.
(o) Jgel PARIS. t. III. p. 2. 48.
(p) Jm Hunde LINDEKRANZ
Cynograph. p. 8.
(q) KULMUS p. 43. BOEH-
MER. p. 45. TARIN. 23. RIOL.
p. 39.
(r) Conf. PETIT. p. 199.
(s) TARIN.
(t) Wie 7. 6. zu 5. 3. DAU-
BENTON. l. c.
(u) KULMUS. RIOL. tranct.
Iſag. p. 73. am Manne dikker, run-
der RUYSCH. l. c. p. 108.
(x)
Siehe MORGAGN. ſed.
cauſ. morb. II. p. 208.
(y) Habe allein, doch unrich-
tig PLIN. l. c.
(z) Vier Waͤrzchen BUFFON.
T. IV. p. 296.
(aa) An der Vorhaut zwei
BUFFON. T. IV. p. 319. 320.
(bb) Zwei am Hodenſakke
SCHAARSCHMIDT. p. 31.
(cc) Zwei Comm. Petr. T. X.
p. 334. FABER. ad HERNAN-
DEZ. p. 474.
(dd) BUFFON. T. VI. p. 277.
Eph Nat. Cur. Dec. III. ann. 5. 6.
n. 88.
(ee) Sechs am Bauche, an
der Bruſt keine LINDECRINZ l. c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 853. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/889>, abgerufen am 25.11.2024.
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