Nach dieser mit der heftigsten Anstrengung verrich- teten Saamenausleerung, ist das übrige alles leicht. Dieses verrichten nemlich die Beschleuniger fast allein für sich, wobei ihnen aber dennoch die Queermuskeln eine schwache Hülfe leisten, welche vermittelst wechselwei- ser Verkürzung, die Zwiebel der Harnröhre ausleeren, indessen daß sich doch der Saame mit einiger Gewalt hervorbewegt; und er würde, ohne diesen Schuß, zur Fruchtbarkeit untauglich seyn.
Es dienet aber die Zwiebel anstatt einer Brustwehr, und es geschieht daher, daß der Saame aus der Harn- röhre um so geschwinder, als aus der Zwiebel hervor- dringt, je grösser die Oefnung der Zwiebel, gegen die Oefnung der Harnröhre ist.
Eine kurze Ruthe, oder eine, unter der Eichel ge- öfnete Harnröhre (x), hindert die Fruchtbarkeit des Saamens nicht.
Während dieser Handlung verengert, das Auf- schwellen der schwammigen Ruthenkörper und des schwam- migen Körpers selbst, die Harnröhre dergestalt, daß mit dem Saamen kein Harn zugleich herausdringen kann (y).
Uebrigens ist hier die Stelle nicht zu untersuchen, ob der Saame in die Gebärmutter, oder in die Höhle der Mutter, oder in die Trompeten komme: ob die Ei- chel der Mannsruthe bei Menschen von dem Munde der Gebärmutter aufgenommen werde (z), und ob der Bei- schlaf ohne diese Bedingung unfruchtbar sey.
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Sobald
(x)VALISNER. obs. rar. p. 336. et T. III. p. 582. Unbillig wurde also aus dieser Ursache eine Ehe- [Spaltenumbruch]
scheidung vorgenommen FRITSCH. selts. Händl. T. V. p. 332.
(y)VESAL. Exam. p. 75.
(z)RIOLAN. p. 196. THIE- MER. hebammenk. p. 45.
(w+)CHESELDEN. p. 70.
Zeugungstheile. XXVII. Buch.
Nach dieſer mit der heftigſten Anſtrengung verrich- teten Saamenausleerung, iſt das uͤbrige alles leicht. Dieſes verrichten nemlich die Beſchleuniger faſt allein fuͤr ſich, wobei ihnen aber dennoch die Queermuſkeln eine ſchwache Huͤlfe leiſten, welche vermittelſt wechſelwei- ſer Verkuͤrzung, die Zwiebel der Harnroͤhre ausleeren, indeſſen daß ſich doch der Saame mit einiger Gewalt hervorbewegt; und er wuͤrde, ohne dieſen Schuß, zur Fruchtbarkeit untauglich ſeyn.
Es dienet aber die Zwiebel anſtatt einer Bruſtwehr, und es geſchieht daher, daß der Saame aus der Harn- roͤhre um ſo geſchwinder, als aus der Zwiebel hervor- dringt, je groͤſſer die Oefnung der Zwiebel, gegen die Oefnung der Harnroͤhre iſt.
Eine kurze Ruthe, oder eine, unter der Eichel ge- oͤfnete Harnroͤhre (x), hindert die Fruchtbarkeit des Saamens nicht.
Waͤhrend dieſer Handlung verengert, das Auf- ſchwellen der ſchwammigen Ruthenkoͤrper und des ſchwam- migen Koͤrpers ſelbſt, die Harnroͤhre dergeſtalt, daß mit dem Saamen kein Harn zugleich herausdringen kann (y).
Uebrigens iſt hier die Stelle nicht zu unterſuchen, ob der Saame in die Gebaͤrmutter, oder in die Hoͤhle der Mutter, oder in die Trompeten komme: ob die Ei- chel der Mannsruthe bei Menſchen von dem Munde der Gebaͤrmutter aufgenommen werde (z), und ob der Bei- ſchlaf ohne dieſe Bedingung unfruchtbar ſey.
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Sobald
(x)VALISNER. obſ. rar. p. 336. et T. III. p. 582. Unbillig wurde alſo aus dieſer Urſache eine Ehe- [Spaltenumbruch]
ſcheidung vorgenommen FRITSCH. ſeltſ. Händl. T. V. p. 332.
(y)VESAL. Exam. p. 75.
(z)RIOLAN. p. 196. THIE- MER. hebammenk. p. 45.
(w†)CHESELDEN. p. 70.
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Zeugungstheile. XXVII. Buch.
Nach dieſer mit der heftigſten Anſtrengung verrich-
teten Saamenausleerung, iſt das uͤbrige alles leicht.
Dieſes verrichten nemlich die Beſchleuniger faſt allein
fuͤr ſich, wobei ihnen aber dennoch die Queermuſkeln
eine ſchwache Huͤlfe leiſten, welche vermittelſt wechſelwei-
ſer Verkuͤrzung, die Zwiebel der Harnroͤhre ausleeren,
indeſſen daß ſich doch der Saame mit einiger Gewalt
hervorbewegt; und er wuͤrde, ohne dieſen Schuß, zur
Fruchtbarkeit untauglich ſeyn.
Es dienet aber die Zwiebel anſtatt einer Bruſtwehr,
und es geſchieht daher, daß der Saame aus der Harn-
roͤhre um ſo geſchwinder, als aus der Zwiebel hervor-
dringt, je groͤſſer die Oefnung der Zwiebel, gegen die
Oefnung der Harnroͤhre iſt.
Eine kurze Ruthe, oder eine, unter der Eichel ge-
oͤfnete Harnroͤhre (x), hindert die Fruchtbarkeit des
Saamens nicht.
Waͤhrend dieſer Handlung verengert, das Auf-
ſchwellen der ſchwammigen Ruthenkoͤrper und des ſchwam-
migen Koͤrpers ſelbſt, die Harnroͤhre dergeſtalt, daß mit
dem Saamen kein Harn zugleich herausdringen kann (y).
Uebrigens iſt hier die Stelle nicht zu unterſuchen,
ob der Saame in die Gebaͤrmutter, oder in die Hoͤhle
der Mutter, oder in die Trompeten komme: ob die Ei-
chel der Mannsruthe bei Menſchen von dem Munde der
Gebaͤrmutter aufgenommen werde (z), und ob der Bei-
ſchlaf ohne dieſe Bedingung unfruchtbar ſey.
Sobald
(w†)
(x) VALISNER. obſ. rar. p. 336.
et T. III. p. 582. Unbillig wurde
alſo aus dieſer Urſache eine Ehe-
ſcheidung vorgenommen FRITSCH.
ſeltſ. Händl. T. V. p. 332.
(y) VESAL. Exam. p. 75.
(z) RIOLAN. p. 196. THIE-
MER. hebammenk. p. 45.
(w†) CHESELDEN. p. 70.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 834. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/870>, abgerufen am 25.11.2024.
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