Es scheinen diese Ursachen vornehmlich zu zweierlei Klassen zu gehören, eine beruhet auf dem Nervenreize, entweder an den Zeugungsorganen selbst(a), oder in den benachbarten Bläschen (b), oder an der Harnröhre (c), oder an Theilen, so mit dem Zeugungsinstrumente in Verbindung stehen (d), wie auch an andern entlegenen Theilen des Körpers, wofern der Reiz sehr groß ist (e); endlich, wenn auch nur das Gehirn allein angegriffen wird(f).
Die andere Ursache gehet die Sperrung des aus der Ruthe rükklaufenden Blutes an, es mag an dieser Ver- hinderung Schuld seyn, was da will.
Aus diesen Stükken muß man die verborgene Ursache der Steifigkeit herleiten.
Varolius ist der erste, welcher von dem Drukke der Blutadern, die Steifigkeit der männlichen und weib- lichen Ruthe entstehen, und die Lebensgeister ihren An- theil zu diesem Blute beitragen läßt. Wharton kam schon der Sache etwas näher, und sagte, das geistige Blut mache die Steifigkeit.
Beide Nacheiferer desselben J. Swammerdamm (g) und R. de Graaf(h) unterbanden einem Hunde währender Begattung die Ruthe mit einer Schnur, schnit- ten sie ab, und fanden sie mit wirklichem Blute ganz angefüllt.
Seitdem
(a)[Spaltenumbruch]p. 555. 557.
(b)p. 555.
(c)p. 558.
(d)p. 557. 558.
(e)p. 559.
(f)[Spaltenumbruch]p. 556. 559.
(g)Prodr. p. 13.
(h)p. 155. add. DIONIS. cours d'anecd. p. 275. des acouchemens p. 27.
F f f 3
III. Abſchn. Beweg. des Saamens.
§. 10. Was alſo die Urſache des Steifwerdens ſey.
Es ſcheinen dieſe Urſachen vornehmlich zu zweierlei Klaſſen zu gehoͤren, eine beruhet auf dem Nervenreize, entweder an den Zeugungsorganen ſelbſt(a), oder in den benachbarten Blaͤschen (b), oder an der Harnroͤhre (c), oder an Theilen, ſo mit dem Zeugungsinſtrumente in Verbindung ſtehen (d), wie auch an andern entlegenen Theilen des Koͤrpers, wofern der Reiz ſehr groß iſt (e); endlich, wenn auch nur das Gehirn allein angegriffen wird(f).
Die andere Urſache gehet die Sperrung des aus der Ruthe ruͤkklaufenden Blutes an, es mag an dieſer Ver- hinderung Schuld ſeyn, was da will.
Aus dieſen Stuͤkken muß man die verborgene Urſache der Steifigkeit herleiten.
Varolius iſt der erſte, welcher von dem Drukke der Blutadern, die Steifigkeit der maͤnnlichen und weib- lichen Ruthe entſtehen, und die Lebensgeiſter ihren An- theil zu dieſem Blute beitragen laͤßt. Wharton kam ſchon der Sache etwas naͤher, und ſagte, das geiſtige Blut mache die Steifigkeit.
Beide Nacheiferer deſſelben J. Swammerdamm (g) und R. de Graaf(h) unterbanden einem Hunde waͤhrender Begattung die Ruthe mit einer Schnur, ſchnit- ten ſie ab, und fanden ſie mit wirklichem Blute ganz angefuͤllt.
Seitdem
(a)[Spaltenumbruch]p. 555. 557.
(b)p. 555.
(c)p. 558.
(d)p. 557. 558.
(e)p. 559.
(f)[Spaltenumbruch]p. 556. 559.
(g)Prodr. p. 13.
(h)p. 155. add. DIONIS. cours d’anecd. p. 275. des acouchemens p. 27.
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III. Abſchn. Beweg. des Saamens.
§. 10.
Was alſo die Urſache des Steifwerdens ſey.
Es ſcheinen dieſe Urſachen vornehmlich zu zweierlei
Klaſſen zu gehoͤren, eine beruhet auf dem Nervenreize,
entweder an den Zeugungsorganen ſelbſt (a), oder in den
benachbarten Blaͤschen (b), oder an der Harnroͤhre (c),
oder an Theilen, ſo mit dem Zeugungsinſtrumente in
Verbindung ſtehen (d), wie auch an andern entlegenen
Theilen des Koͤrpers, wofern der Reiz ſehr groß iſt (e);
endlich, wenn auch nur das Gehirn allein angegriffen
wird (f).
Die andere Urſache gehet die Sperrung des aus der
Ruthe ruͤkklaufenden Blutes an, es mag an dieſer Ver-
hinderung Schuld ſeyn, was da will.
Aus dieſen Stuͤkken muß man die verborgene Urſache
der Steifigkeit herleiten.
Varolius iſt der erſte, welcher von dem Drukke
der Blutadern, die Steifigkeit der maͤnnlichen und weib-
lichen Ruthe entſtehen, und die Lebensgeiſter ihren An-
theil zu dieſem Blute beitragen laͤßt. Wharton kam
ſchon der Sache etwas naͤher, und ſagte, das geiſtige
Blut mache die Steifigkeit.
Beide Nacheiferer deſſelben J. Swammerdamm
(g) und R. de Graaf (h) unterbanden einem Hunde
waͤhrender Begattung die Ruthe mit einer Schnur, ſchnit-
ten ſie ab, und fanden ſie mit wirklichem Blute ganz
angefuͤllt.
Seitdem
(a)
p. 555. 557.
(b) p. 555.
(c) p. 558.
(d) p. 557. 558.
(e) p. 559.
(f)
p. 556. 559.
(g) Prodr. p. 13.
(h) p. 155. add. DIONIS. cours
d’anecd. p. 275. des acouchemens
p. 27.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/857>, abgerufen am 22.12.2024.
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