menbläschen schwellen auch bei den Thieren auf, wie man am Schweine(e), wilden Schweine (f), und den Fröschen bemerkt (g).
Der Saame wird lange Zeit, und auch beständig bei keuschen Personen und bei Thieren, welche von den Weibchen ihrer Art entfernt leben müssen, in den Saa- menbläschen aufbewahrt (g*). Hier wird der erwähnte Dunst desselben, und der Saame selbst an einem so warmen Orte, unter welchem der, voller faulen Unrei- nigkeiten befindliche Mastdarm liegt, resorbirt, er scheint hier selbst alkalisch zu werden, und seinen unangenehmen Geruch zu bekommen. Aus diesem Grunde pflegt auch, bei unterlaßner Begattung, der Saame am fruchtbar- sten zu seyn.
§. 7. Die Steifigkeit der Ruthe.
Dazu, daß der Saame in die Saamenbläschen komme, sind schon die Kräfte der umlaufenden Säfte, und einiger Muskeln (a), hinlänglich. Dieses gilt aber nicht von seiner übrigen Strasse, die der Saame von den Bläs- chen bis in die Gebärmutter zu beschreiben hat. Dieses geschieht, und zwar bei allen Thieren, welche eine Ru- the haben, vermöge des Steifwerdens, und auch sogar bei den Jnsekten (b), wie bei den Bienen (c).
Mit dem Nahmen des Steifwerdens belegen wir das geschwinde Wachsen der männlichen Ruthe, so bei
dem
(e)[Spaltenumbruch]
Bis 8 Unzen WEPFER. l. c. Eph. Nat. Cur. Dec. ann. 3. obs. 167.
(f) Ganze Pfunde im Schweine BIRCH. T. III. p. 105.
(g)ROESEL. p. 22. t. 5. f. 2. 3.
(g*)SAUVAGES. physiol. p. 218. IMBERT. de generat. in die- [Spaltenumbruch]
sem Verstande kann man sagen, daß der Saame in den Bläschen vollkommen bereitet werde REGIUS Phil. Nat. p. 286.
(a)p. 553.
(b)GEOFROI Insectes autour de Paris I. p. 17.
(c)SWAMMERDAM. p. 510.
Zeugungstheile. XXVII. Buch.
menblaͤschen ſchwellen auch bei den Thieren auf, wie man am Schweine(e), wilden Schweine (f), und den Froͤſchen bemerkt (g).
Der Saame wird lange Zeit, und auch beſtaͤndig bei keuſchen Perſonen und bei Thieren, welche von den Weibchen ihrer Art entfernt leben muͤſſen, in den Saa- menblaͤschen aufbewahrt (g*). Hier wird der erwaͤhnte Dunſt deſſelben, und der Saame ſelbſt an einem ſo warmen Orte, unter welchem der, voller faulen Unrei- nigkeiten befindliche Maſtdarm liegt, reſorbirt, er ſcheint hier ſelbſt alkaliſch zu werden, und ſeinen unangenehmen Geruch zu bekommen. Aus dieſem Grunde pflegt auch, bei unterlaßner Begattung, der Saame am fruchtbar- ſten zu ſeyn.
§. 7. Die Steifigkeit der Ruthe.
Dazu, daß der Saame in die Saamenblaͤschen komme, ſind ſchon die Kraͤfte der umlaufenden Saͤfte, und einiger Muſkeln (a), hinlaͤnglich. Dieſes gilt aber nicht von ſeiner uͤbrigen Straſſe, die der Saame von den Blaͤs- chen bis in die Gebaͤrmutter zu beſchreiben hat. Dieſes geſchieht, und zwar bei allen Thieren, welche eine Ru- the haben, vermoͤge des Steifwerdens, und auch ſogar bei den Jnſekten (b), wie bei den Bienen (c).
Mit dem Nahmen des Steifwerdens belegen wir das geſchwinde Wachſen der maͤnnlichen Ruthe, ſo bei
dem
(e)[Spaltenumbruch]
Bis 8 Unzen WEPFER. l. c. Eph. Nat. Cur. Dec. ann. 3. obſ. 167.
(f) Ganze Pfunde im Schweine BIRCH. T. III. p. 105.
(g)ROESEL. p. 22. t. 5. f. 2. 3.
(g*)SAUVAGES. phyſiol. p. 218. IMBERT. de generat. in die- [Spaltenumbruch]
ſem Verſtande kann man ſagen, daß der Saame in den Blaͤschen vollkommen bereitet werde REGIUS Phil. Nat. p. 286.
(a)p. 553.
(b)GEOFROI Inſectes autour de Paris I. p. 17.
(c)SWAMMERDAM. p. 510.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0848"n="812"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zeugungstheile. <hirendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
menblaͤschen ſchwellen auch bei den Thieren auf, wie<lb/>
man am Schweine<noteplace="foot"n="(e)"><cb/>
Bis 8 Unzen <hirendition="#aq">WEPFER. l.<lb/>
c. Eph. Nat. Cur. Dec. ann. 3. obſ.</hi><lb/>
167.</note>, wilden Schweine <noteplace="foot"n="(f)">Ganze Pfunde im Schweine<lb/><hirendition="#aq">BIRCH. T. III. p.</hi> 105.</note>, und den<lb/>
Froͤſchen bemerkt <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">ROESEL. p. 22. t. 5. f.</hi> 2. 3.</note>.</p><lb/><p>Der Saame wird lange Zeit, und auch beſtaͤndig<lb/>
bei keuſchen Perſonen und bei Thieren, welche von den<lb/>
Weibchen ihrer Art entfernt leben muͤſſen, in den Saa-<lb/>
menblaͤschen aufbewahrt <noteplace="foot"n="(g*)"><hirendition="#aq">SAUVAGES. phyſiol. p.<lb/>
218. IMBERT. de generat.</hi> in die-<lb/><cb/>ſem Verſtande kann man ſagen,<lb/>
daß der Saame in den Blaͤschen<lb/>
vollkommen bereitet werde <hirendition="#aq">REGIUS<lb/>
Phil. Nat. p.</hi> 286.</note>. Hier wird der erwaͤhnte<lb/>
Dunſt deſſelben, und der Saame ſelbſt an einem ſo<lb/>
warmen Orte, unter welchem der, voller faulen Unrei-<lb/>
nigkeiten befindliche Maſtdarm liegt, reſorbirt, er ſcheint<lb/>
hier ſelbſt alkaliſch zu werden, und ſeinen unangenehmen<lb/>
Geruch zu bekommen. Aus dieſem Grunde pflegt auch,<lb/>
bei unterlaßner Begattung, der Saame am fruchtbar-<lb/>ſten zu ſeyn.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 7.<lb/><hirendition="#b">Die Steifigkeit der Ruthe.</hi></head><lb/><p>Dazu, daß der Saame in die Saamenblaͤschen komme,<lb/>ſind ſchon die Kraͤfte der umlaufenden Saͤfte, und einiger<lb/>
Muſkeln <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">p.</hi> 553.</note>, hinlaͤnglich. Dieſes gilt aber nicht von<lb/>ſeiner uͤbrigen Straſſe, die der Saame von den Blaͤs-<lb/>
chen bis in die Gebaͤrmutter zu beſchreiben hat. Dieſes<lb/>
geſchieht, und zwar bei allen Thieren, welche eine Ru-<lb/>
the haben, vermoͤge des Steifwerdens, und auch ſogar<lb/>
bei den Jnſekten <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">GEOFROI Inſectes autour<lb/>
de Paris I. p.</hi> 17.</note>, wie bei den Bienen <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">SWAMMERDAM. p.</hi> 510.</note>.</p><lb/><p>Mit dem Nahmen des Steifwerdens belegen wir<lb/>
das geſchwinde Wachſen der maͤnnlichen Ruthe, ſo bei<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dem</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[812/0848]
Zeugungstheile. XXVII. Buch.
menblaͤschen ſchwellen auch bei den Thieren auf, wie
man am Schweine (e), wilden Schweine (f), und den
Froͤſchen bemerkt (g).
Der Saame wird lange Zeit, und auch beſtaͤndig
bei keuſchen Perſonen und bei Thieren, welche von den
Weibchen ihrer Art entfernt leben muͤſſen, in den Saa-
menblaͤschen aufbewahrt (g*). Hier wird der erwaͤhnte
Dunſt deſſelben, und der Saame ſelbſt an einem ſo
warmen Orte, unter welchem der, voller faulen Unrei-
nigkeiten befindliche Maſtdarm liegt, reſorbirt, er ſcheint
hier ſelbſt alkaliſch zu werden, und ſeinen unangenehmen
Geruch zu bekommen. Aus dieſem Grunde pflegt auch,
bei unterlaßner Begattung, der Saame am fruchtbar-
ſten zu ſeyn.
§. 7.
Die Steifigkeit der Ruthe.
Dazu, daß der Saame in die Saamenblaͤschen komme,
ſind ſchon die Kraͤfte der umlaufenden Saͤfte, und einiger
Muſkeln (a), hinlaͤnglich. Dieſes gilt aber nicht von
ſeiner uͤbrigen Straſſe, die der Saame von den Blaͤs-
chen bis in die Gebaͤrmutter zu beſchreiben hat. Dieſes
geſchieht, und zwar bei allen Thieren, welche eine Ru-
the haben, vermoͤge des Steifwerdens, und auch ſogar
bei den Jnſekten (b), wie bei den Bienen (c).
Mit dem Nahmen des Steifwerdens belegen wir
das geſchwinde Wachſen der maͤnnlichen Ruthe, ſo bei
dem
(e)
Bis 8 Unzen WEPFER. l.
c. Eph. Nat. Cur. Dec. ann. 3. obſ.
167.
(f) Ganze Pfunde im Schweine
BIRCH. T. III. p. 105.
(g) ROESEL. p. 22. t. 5. f. 2. 3.
(g*) SAUVAGES. phyſiol. p.
218. IMBERT. de generat. in die-
ſem Verſtande kann man ſagen,
daß der Saame in den Blaͤschen
vollkommen bereitet werde REGIUS
Phil. Nat. p. 286.
(a) p. 553.
(b) GEOFROI Inſectes autour
de Paris I. p. 17.
(c) SWAMMERDAM. p. 510.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/848>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.