angenehmen Geschmakk(k) und ein härteres Fleisch ha- ben (l). So schmekket das Fleisch von Kühen (m), wenn diese den Stier an sich lassen, unangenehm.
Hieher kann man auch den Eckel und das Erbrechen der Frauen, welche empfangen, rechnen, wenn bei einer solchen kleinen Figur der Frucht, fast noch gar keine Veränderungen an der Gebärmutter, oder am Eierstokke vorgegangen. Hieher gehören auch die jungen Thiere, welche die vom Beischlafe verderbte Milch nicht anneh- men wollen (m*).
Man kann auch glauben, daß die Körper dieser Weibchen von dem stinkenden Dunste des männlichen Saamens durchdrungen werden.
Von eben diesen stinkenden Theilchen scheinet es auch herzukommen, daß die Stärke bei den Männern und männlichen Thiere zunimmt, weil dadurch, wie es scheint, den Muskeln ein Reiz zuwächst, welcher das Herz und die übrige Werkzeuge der Bewegung mit neuen Reizen begeistert (m+). Dieser männliche Geist (n) (Thore) trägt sehr viel zur Eitelkeit und Stärke des Leibes und der Seele mit bei.
Auch sogar in Krankheiten zeigen unverheirathete Per- sonen mehr Stärke, und ihre Fasern sind gespannter, als bei Verheiratheten(o).
Daher wird das Fleisch der Thiere nach der Begat- tung zähe, weich und ungeschmakt, wie man von den Fischen (o*) und wilden Schweinen wahrnimmt (p). Wenn daher ein junges Pferd zum bespringen genommen wird, so erlangt es niemals seine Stärke (q).
Davon
(k)[Spaltenumbruch]BAYLE oper. p. 630.
(l)LEMERY aliment. II. p. 69.
(m)VERDUC. l. c.
(m*)GRAAF. p. 126.
(m+)WITHOF. Comm. III. IV.
(n)ARETAEUS diut. II. c. 5. de MAN. nat. hum. p. 24.
(o)[Spaltenumbruch]BAGLIV. morbor. succens. c. 10.
(o*) Das röthliche Lachsfleisch wird vom Begatten weislich PER- RAULT. mecan. des animaux.
(p)J. M. HOFMAN. pingued. n. 41.
(q)RIVIN. spir. homin. vital.
III. Abſchn. Beweg. des Saamens.
angenehmen Geſchmakk(k) und ein haͤrteres Fleiſch ha- ben (l). So ſchmekket das Fleiſch von Kuͤhen (m), wenn dieſe den Stier an ſich laſſen, unangenehm.
Hieher kann man auch den Eckel und das Erbrechen der Frauen, welche empfangen, rechnen, wenn bei einer ſolchen kleinen Figur der Frucht, faſt noch gar keine Veraͤnderungen an der Gebaͤrmutter, oder am Eierſtokke vorgegangen. Hieher gehoͤren auch die jungen Thiere, welche die vom Beiſchlafe verderbte Milch nicht anneh- men wollen (m*).
Man kann auch glauben, daß die Koͤrper dieſer Weibchen von dem ſtinkenden Dunſte des maͤnnlichen Saamens durchdrungen werden.
Von eben dieſen ſtinkenden Theilchen ſcheinet es auch herzukommen, daß die Staͤrke bei den Maͤnnern und maͤnnlichen Thiere zunimmt, weil dadurch, wie es ſcheint, den Muſkeln ein Reiz zuwaͤchſt, welcher das Herz und die uͤbrige Werkzeuge der Bewegung mit neuen Reizen begeiſtert (m†). Dieſer maͤnnliche Geiſt (n) (Θοϱη) traͤgt ſehr viel zur Eitelkeit und Staͤrke des Leibes und der Seele mit bei.
Auch ſogar in Krankheiten zeigen unverheirathete Per- ſonen mehr Staͤrke, und ihre Faſern ſind geſpannter, als bei Verheiratheten(o).
Daher wird das Fleiſch der Thiere nach der Begat- tung zaͤhe, weich und ungeſchmakt, wie man von den Fiſchen (o*) und wilden Schweinen wahrnimmt (p). Wenn daher ein junges Pferd zum beſpringen genommen wird, ſo erlangt es niemals ſeine Staͤrke (q).
Davon
(k)[Spaltenumbruch]BAYLE oper. p. 630.
(l)LEMERY aliment. II. p. 69.
(m)VERDUC. l. c.
(m*)GRAAF. p. 126.
(m†)WITHOF. Comm. III. IV.
(n)ARETAEUS diut. II. c. 5. de MAN. nat. hum. p. 24.
(o)[Spaltenumbruch]BAGLIV. morbor. ſuccenſ. c. 10.
(o*) Das roͤthliche Lachsfleiſch wird vom Begatten weislich PER- RAULT. mecan. des animaux.
(p)J. M. HOFMAN. pingued. n. 41.
(q)RIVIN. ſpir. homin. vital.
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III. Abſchn. Beweg. des Saamens.
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ben (l). So ſchmekket das Fleiſch von Kuͤhen (m), wenn
dieſe den Stier an ſich laſſen, unangenehm.
Hieher kann man auch den Eckel und das Erbrechen
der Frauen, welche empfangen, rechnen, wenn bei einer
ſolchen kleinen Figur der Frucht, faſt noch gar keine
Veraͤnderungen an der Gebaͤrmutter, oder am Eierſtokke
vorgegangen. Hieher gehoͤren auch die jungen Thiere,
welche die vom Beiſchlafe verderbte Milch nicht anneh-
men wollen (m*).
Man kann auch glauben, daß die Koͤrper dieſer
Weibchen von dem ſtinkenden Dunſte des maͤnnlichen
Saamens durchdrungen werden.
Von eben dieſen ſtinkenden Theilchen ſcheinet es auch
herzukommen, daß die Staͤrke bei den Maͤnnern und
maͤnnlichen Thiere zunimmt, weil dadurch, wie es ſcheint,
den Muſkeln ein Reiz zuwaͤchſt, welcher das Herz und
die uͤbrige Werkzeuge der Bewegung mit neuen Reizen
begeiſtert (m†). Dieſer maͤnnliche Geiſt (n) (Θοϱη)
traͤgt ſehr viel zur Eitelkeit und Staͤrke des Leibes und
der Seele mit bei.
Auch ſogar in Krankheiten zeigen unverheirathete Per-
ſonen mehr Staͤrke, und ihre Faſern ſind geſpannter,
als bei Verheiratheten (o).
Daher wird das Fleiſch der Thiere nach der Begat-
tung zaͤhe, weich und ungeſchmakt, wie man von den
Fiſchen (o*) und wilden Schweinen wahrnimmt (p).
Wenn daher ein junges Pferd zum beſpringen genommen
wird, ſo erlangt es niemals ſeine Staͤrke (q).
Davon
(k)
BAYLE oper. p. 630.
(l) LEMERY aliment. II. p. 69.
(m) VERDUC. l. c.
(m*) GRAAF. p. 126.
(m†) WITHOF. Comm. III. IV.
(n) ARETAEUS diut. II. c. 5.
de MAN. nat. hum. p. 24.
(o)
BAGLIV. morbor. ſuccenſ.
c. 10.
(o*) Das roͤthliche Lachsfleiſch
wird vom Begatten weislich PER-
RAULT. mecan. des animaux.
(p) J. M. HOFMAN. pingued.
n. 41.
(q) RIVIN. ſpir. homin. vital.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/835>, abgerufen am 22.11.2024.
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