empfinden(d), die Begattung geschehen (e), der Saa- me ausgeleert (f) und Kinder gezeugt werden können (g).
Man findet, daß der rükkführende Saamengang voll gewesen, da man die Hode zernichtet gehabt (h).
Dieses alles aber widerspricht dem gemeinen Zeug- nisse von verschnittnen Menschen und Thieren (h*). Ge- meiniglich hören, nach weggeschnittnen Hoden, und wenn ihre Gefässe zerquetscht worden, in den Thieren die Reize der Liebe (i) auf, die Saamenbläschen und Saamenge- fässe werden welk (k), wachsen zusammen (l), und end- lich vergeht sogar die männliche Ruthe (m).
Unter einer unzählichen Menge von verschnittnen Widdern, Hengsten, Ochsen, ist kein einziges zuver- läßiges Exempel vorhanden, daß sie ihre Weibchen be- fruchtet hätten.
Das Steifwerden bei den Verschnittnen (n) hindert nichts, weil die Eichel der Sizz der Wollust ist, und
das
(d)[Spaltenumbruch]
Am Hirschen BUCHNER. miscell. anni 1727. p. 70. Maul- esel CARPUS in MUNDINUM p. 189. Jm Ochsen L'ISLE II. p. 108. auch VESALIUS rad. chin. p. 273.
(f)SMETIUS miscell. L. X. da sich ein toller Mensch die Hoden ausgerissen hatte SCHURIG. sperm. p. 395. im Hunde MAR- CHETT. Phil. trans. n. 307. durch einen genauen Versuch LICET. de monstr. pag. 72. ARISTOTELES hist. anim. L. IX. c. 50. gener. anim. L. I. c. 4. Isag. anat. c. 26. REGIUS Phil. natur. p. 286. REI- NES. l. c. im berühmten Exempel des thladiae, der die Pythias, ARI- STOTELIS Mutter, oder Be- freundin erzeugte SUIDAS p. 859. die Verschnittne haben nächtliche Beflekkungen BARTHOL. Epist. [Spaltenumbruch]
III. p. 64. und von verschnittner Ru- the PURMAN. Lorbeerkranz p. 635.
(g)FRANC. Satyr. p. 29. COR- NEL. CONSENT. progymn. V. pag. 105. J. M. HOFMAN. in v. HORNE pag. 274. SPROEGEL. obs. n. 57. nachdem ein grosses Stükk der Hoden zerstört worden LINDEN. physiol. pag. 273. nach verlorner Hode, und noch übriger Oberhode Phil. trans. n. 307.
(h)RIOLAN. p. 564.
(h*) Unvermögend, dem beide Hoden verschnitten waren AM- MAN. med. crit. p. 324.
(i)VESAL. pag. 647. ZOD. GALL. ann. I. m. Febr.
(k)WEPFER.
(l)SALZMAN. obs. anat. p. 15.
(m)WEPFER. auch ein erwachs- ner Hahn verliert nach der Ver- schneidung die Lust zum Treten ARISTOT. hist. L. IX. c. 50.
(n) Es ist dieses die Ursache, warum die Sultans den Verschnitt-
nen
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
empfinden(d), die Begattung geſchehen (e), der Saa- me ausgeleert (f) und Kinder gezeugt werden koͤnnen (g).
Man findet, daß der ruͤkkfuͤhrende Saamengang voll geweſen, da man die Hode zernichtet gehabt (h).
Dieſes alles aber widerſpricht dem gemeinen Zeug- niſſe von verſchnittnen Menſchen und Thieren (h*). Ge- meiniglich hoͤren, nach weggeſchnittnen Hoden, und wenn ihre Gefaͤſſe zerquetſcht worden, in den Thieren die Reize der Liebe (i) auf, die Saamenblaͤschen und Saamenge- faͤſſe werden welk (k), wachſen zuſammen (l), und end- lich vergeht ſogar die maͤnnliche Ruthe (m).
Unter einer unzaͤhlichen Menge von verſchnittnen Widdern, Hengſten, Ochſen, iſt kein einziges zuver- laͤßiges Exempel vorhanden, daß ſie ihre Weibchen be- fruchtet haͤtten.
Das Steifwerden bei den Verſchnittnen (n) hindert nichts, weil die Eichel der Sizz der Wolluſt iſt, und
das
(d)[Spaltenumbruch]
Am Hirſchen BUCHNER. miſcell. anni 1727. p. 70. Maul- eſel CARPUS in MUNDINUM p. 189. Jm Ochſen L’ISLE II. p. 108. auch VESALIUS rad. chin. p. 273.
(f)SMETIUS miſcell. L. X. da ſich ein toller Menſch die Hoden ausgeriſſen hatte SCHURIG. ſperm. p. 395. im Hunde MAR- CHETT. Phil. tranſ. n. 307. durch einen genauen Verſuch LICET. de monſtr. pag. 72. ARISTOTELES hiſt. anim. L. IX. c. 50. gener. anim. L. I. c. 4. Iſag. anat. c. 26. REGIUS Phil. natur. p. 286. REI- NES. l. c. im beruͤhmten Exempel des thladiæ, der die Pythias, ARI- STOTELIS Mutter, oder Be- freundin erzeugte SUIDAS p. 859. die Verſchnittne haben naͤchtliche Beflekkungen BARTHOL. Epiſt. [Spaltenumbruch]
III. p. 64. und von verſchnittner Ru- the PURMAN. Lorbeerkranz p. 635.
(g)FRANC. Satyr. p. 29. COR- NEL. CONSENT. progymn. V. pag. 105. J. M. HOFMAN. in v. HORNE pag. 274. SPROEGEL. obſ. n. 57. nachdem ein groſſes Stuͤkk der Hoden zerſtoͤrt worden LINDEN. phyſiol. pag. 273. nach verlorner Hode, und noch uͤbriger Oberhode Phil. tranſ. n. 307.
(h)RIOLAN. p. 564.
(h*) Unvermoͤgend, dem beide Hoden verſchnitten waren AM- MAN. med. crit. p. 324.
(i)VESAL. pag. 647. ZOD. GALL. ann. I. m. Febr.
(k)WEPFER.
(l)SALZMAN. obſ. anat. p. 15.
(m)WEPFER. auch ein erwachs- ner Hahn verliert nach der Ver- ſchneidung die Luſt zum Treten ARISTOT. hiſt. L. IX. c. 50.
(n) Es iſt dieſes die Urſache, warum die Sultans den Verſchnitt-
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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
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me ausgeleert (f) und Kinder gezeugt werden koͤnnen (g).
Man findet, daß der ruͤkkfuͤhrende Saamengang
voll geweſen, da man die Hode zernichtet gehabt (h).
Dieſes alles aber widerſpricht dem gemeinen Zeug-
niſſe von verſchnittnen Menſchen und Thieren (h*). Ge-
meiniglich hoͤren, nach weggeſchnittnen Hoden, und wenn
ihre Gefaͤſſe zerquetſcht worden, in den Thieren die Reize
der Liebe (i) auf, die Saamenblaͤschen und Saamenge-
faͤſſe werden welk (k), wachſen zuſammen (l), und end-
lich vergeht ſogar die maͤnnliche Ruthe (m).
Unter einer unzaͤhlichen Menge von verſchnittnen
Widdern, Hengſten, Ochſen, iſt kein einziges zuver-
laͤßiges Exempel vorhanden, daß ſie ihre Weibchen be-
fruchtet haͤtten.
Das Steifwerden bei den Verſchnittnen (n) hindert
nichts, weil die Eichel der Sizz der Wolluſt iſt, und
das
(d)
Am Hirſchen BUCHNER.
miſcell. anni 1727. p. 70. Maul-
eſel CARPUS in MUNDINUM p.
189. Jm Ochſen L’ISLE II. p. 108.
auch VESALIUS rad. chin. p. 273.
(e) CABROL. PHILOSTRA-
TUS. SCALIGER. ſubtil. exerc.
144. &c. REINES. Epiſt. XLI.
XLIII. SMETIUS miſccll. L. X.
(f) SMETIUS miſcell. L. X. da
ſich ein toller Menſch die Hoden
ausgeriſſen hatte SCHURIG.
ſperm. p. 395. im Hunde MAR-
CHETT. Phil. tranſ. n. 307. durch
einen genauen Verſuch LICET. de
monſtr. pag. 72. ARISTOTELES
hiſt. anim. L. IX. c. 50. gener.
anim. L. I. c. 4. Iſag. anat. c. 26.
REGIUS Phil. natur. p. 286. REI-
NES. l. c. im beruͤhmten Exempel
des thladiæ, der die Pythias, ARI-
STOTELIS Mutter, oder Be-
freundin erzeugte SUIDAS p. 859.
die Verſchnittne haben naͤchtliche
Beflekkungen BARTHOL. Epiſt.
III. p. 64. und von verſchnittner Ru-
the PURMAN. Lorbeerkranz p. 635.
(g) FRANC. Satyr. p. 29. COR-
NEL. CONSENT. progymn. V.
pag. 105. J. M. HOFMAN. in v.
HORNE pag. 274. SPROEGEL.
obſ. n. 57. nachdem ein groſſes
Stuͤkk der Hoden zerſtoͤrt worden
LINDEN. phyſiol. pag. 273. nach
verlorner Hode, und noch uͤbriger
Oberhode Phil. tranſ. n. 307.
(h) RIOLAN. p. 564.
(h*) Unvermoͤgend, dem beide
Hoden verſchnitten waren AM-
MAN. med. crit. p. 324.
(i) VESAL. pag. 647. ZOD.
GALL. ann. I. m. Febr.
(k) WEPFER.
(l) SALZMAN. obſ. anat. p. 15.
(m) WEPFER. auch ein erwachs-
ner Hahn verliert nach der Ver-
ſchneidung die Luſt zum Treten
ARISTOT. hiſt. L. IX. c. 50.
(n) Es iſt dieſes die Urſache,
warum die Sultans den Verſchnitt-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 794. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/830>, abgerufen am 23.07.2024.
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